Was Saint Johns Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die stille Art, mit der Geschichte hier durch jede Feldstraße schleicht – ein bisschen wie ein alter Freund, der zu spät zur Party kommt, aber dafür die besten Anekdoten mitbringt. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal über die alte Eisenbahnbrücke fuhr, die noch aus den 1880er‑Jahren stammt, und sofort das Gefühl bekam, dass diese kleine Gemeinde mehr zu erzählen hat, als man auf den ersten Blick vermutet. Clay Township, eingebettet im Herzen von Auglaize County, war einst ein Knotenpunkt für Viehtrieb und Getreidehandel; die alten Scheunen, die heute als Wohnhäuser dienen, tragen noch das Aroma von Heu und Schweiß vergangener Tage.
Wenn man mit dem Auto die State Route 66 entlangschlängelt, passiert man das postamtähnliche Gebäude, das früher das Kommunikationszentrum war – heute ein Café, das mehr Kaffee serviert als Gespräche über das Wetter. Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht, aber hier, zwischen endlosen Maisfeldern und dem gelegentlichen Traktor, findet man eine Ruhe, die man in der Stadt vergeblich sucht. Und ja, die Anreise ist kinderleicht: ein kurzer Abstecher von US‑Route 30, ein kurzer Stopp an der Tankstelle, und schon steht man mitten im ländlichen Charme, bereit, die kleinen Wunder von Saint Johns zu entdecken.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir einen kleinen, aber überraschend charmanten Fleck im Herzen von Clay Township zu erkunden – Saint Johns, Ohio.
Ich fange immer mit dem St. Johns Community Park an, weil er das wahre Herzstück des Dorfes ist. Auf den ersten Blick wirkt das Feld ein bisschen wie ein übergroßer Hinterhof, doch wenn man im Sommer die Grillzangen schwingt und das Lachen der Kinder aus dem Spielplatz hört, versteht man sofort, warum die Einheimischen hier ihre Picknickdecken ausbreiten. Parken ist fast immer ein Klacks, außer am Samstagabend, wenn das lokale Baseballteam ein Spiel hat und plötzlich jeder versucht, einen freien Platz zu ergattern – dann wird das Feld zum Parkplatz-Chaos.
Ein kurzer Spaziergang weiter liegt das St. Johns Historical Museum, ein winziges Gebäude, das früher als Grundschule diente. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, ob ein Museum in einem Dorf mit weniger als 2.000 Einwohnern überhaupt etwas zu bieten hat. Doch die Ausstellung von alten Schulbüchern, handgeschriebenen Tagebüchern und einer originalen Kutsche aus den 1890er Jahren hat mich völlig umgehauen. Der Kurator, ein pensionierter Lehrer, erzählt jedem Besucher mit einer Mischung aus Stolz und leichtem Spott, dass die „großen Städte“ nichts gegen die authentische Geschichte hier haben. Und das stimmt – hier spürt man den Puls der Vergangenheit, ohne von Touristenmassen erdrückt zu werden.
Wenn man nach einem Ort sucht, um ein bisschen Ruhe zu finden, ist die St. Johns Public Library genau das Richtige. Die Bibliothek ist klein, aber sie hat ein überraschend gut sortiertes Regal mit lokalen Autoren und ein gemütliches Eckchen mit einem alten Holzstuhl, der schon besser aussieht als mancher neue Sessel in den Stadtzentren. Ich habe dort einmal ein Buch über die Geschichte der Auglaize County gefunden, das ich später im Museum wiedergekämpft habe – ein kleiner, aber feiner Kreislauf. Das Parken direkt vor dem Gebäude ist immer frei, weil die meisten Besucher zu Fuß kommen.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen kann, ist die St. Johns United Methodist Church. Das Kirchgebäude stammt aus dem frühen 20. Jahrhundert und besticht durch seine roten Ziegel und das kunstvolle Buntglasfenster über dem Altar. Ich war dort bei einem Sonntagsgottesdienst, und obwohl ich kein gläubiger Mensch bin, hat mich die Akustik im Inneren – fast wie in einer kleinen Oper – völlig gefesselt. Der Pastor, ein Mann mit einem trockenen Humor, erzählte nach dem Gottesdienst, dass die Kirche seit über 100 Jahren das „offizielle Treffpunkt‑Kaffeekränzchen“ des Dorfes ist – und das ist wohl der Grund, warum die Gemeinde immer noch so eng zusammenhält.
Für alle, die lieber etwas Aktives wollen, gibt es das St. Johns Community Center. Das Center beherbergt nicht nur einen Fitnessraum, sondern auch regelmäßige Tanzabende und Bingo‑Nächte, die ich persönlich als „die besten Ausreden, um die Woche zu überleben“ bezeichnen würde. Die Anfahrt ist unkompliziert: ein kleiner Parkplatz direkt vor dem Gebäude, und das Schild „Community Center – Open“ leuchtet immer, selbst wenn das Licht im Inneren flackert.
Ein wenig abseits des üblichen Touristenpfads liegt das St. Johns Fire Department, das jedes Jahr im August ein Pancake‑Breakfast-Event veranstaltet. Ich habe das erste Mal dort gestanden, als die Feuerwehrleute in ihren knallroten Helmen die Pfannkuchen wendeten, und ich muss gestehen, dass die Sirenen im Hintergrund das Ganze zu einem fast schon festlichen Erlebnis machten. Das Event ist kostenlos, und das Parken ist dank der großen Feuerwache ein Kinderspiel – solange man nicht versucht, gleichzeitig einen Grillplatz zu reservieren.
Zu guter Letzt darf ich die Saint Johns Farmers Market nicht auslassen, die im Sommer jeden zweiten Samstag auf dem Dorfplatz stattfindet. Hier gibt es frische Erdbeeren, hausgemachte Marmeladen und den berüchtigten Maisbrot‑Auflauf von Mrs. Henderson, den ich immer wieder probiere, obwohl ich mir sicher bin, dass ich ihn irgendwann satt habe. Der Markt ist ein perfekter Ort, um ein bisschen lokales Flair zu schnuppern, und das Parken ist dank der umliegenden Wohnstraßen fast immer vorhanden – man muss nur ein bisschen Geduld mitbringen, wenn die Nachbarn ihre Traktoren abstellen.
Also, wenn Sie das nächste Mal durch Ohio fahren und ein bisschen „authentisches“ Dorfleben erleben wollen, dann werfen Sie einen Blick auf die Saint Johns Sehenswürdigkeiten. Ich verspreche Ihnen, dass Sie hier mehr Herz und weniger Touristenlärm finden – und das ist für mich das wahre Highlight.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee war das Neil Armstrong Air & Space Museum in Wapakoneta – ja, genau dort, wo der Mann, der den Mond betrat, seine Kindheit verbrachte. Ich muss zugeben, der Hype um die Raumfahrt‑Exponate ist nicht ganz mein Ding, aber das riesige, leicht knarrende Raumschiff‑Modell, das mitten im Eingangsbereich steht, hat mich trotzdem zum Staunen gebracht. Parken ist fast immer ein Klacks, solange man nicht am Samstagabend kommt, dann wird das Feld hinter dem Museum zum Schlachtfeld für Lastwagenfahrer.
Ein kurzer Abstecher führt mich zum Auglaize County Historical Society Museum, das in einem renovierten alten Schulgebäude untergebracht ist. Hier gibt es mehr alte Landmaschinen als in jedem anderen Museum im Bundesstaat, und das ist für mich ein Grund zum Jubeln. Ich habe mich fast in einem knarrenden Traktor verfangen, als ich versuchte, ein Selfie zu machen – das Ergebnis war ein Bild, das mehr Staub als Gesicht zeigt, aber das ist das echte Ohio‑Feeling.
Weiter geht’s zum Wapakoneta River Trail, einem 7‑Meilen‑Laufsteg, der sich entlang des Auglaize River schlängelt. Ich habe dort einmal versucht, meine morgendliche Joggingrunde zu absolvieren, nur um festzustellen, dass die Strecke von einer Gruppe von Enten besetzt war, die offenbar ein wöchentliches Meeting abhielten. Der Trail ist gut beschildert, das Parken am Trailhead ist kostenlos, und wenn man Glück hat, trifft man auf ein paar Einheimische, die ihre Angelruten auswerfen und dabei lautstark über das Wetter diskutieren.
Der Auglaize River selbst ist ein unterschätztes Juwel für alle, die gern paddeln oder fischen. Ich habe dort im Spätsommer ein paar Hecht gefangen, die so groß waren, dass ich fast dachte, sie seien aus einem alten Film. Der Zugang ist an mehreren Stellen möglich, aber das beliebteste Anlegestelle liegt nahe dem kleinen Bootsanleger am Riverside Park – dort gibt es ein paar Bänke, ein paar Mülltonnen (die leider nie geleert werden) und ein Schild, das darauf hinweist, dass das Angeln nur mit Angelschein erlaubt ist. Praktisch, weil man sonst von den örtlichen Polizisten freundlich, aber bestimmt, darauf hingewiesen wird.
Ein bisschen Golf kann nie schaden, und das Wapakoneta Golf Club liefert genau das – ein 18‑Loch‑Par‑72, das sowohl Anfänger als auch erfahrene Spieler herausfordert. Ich erinnere mich an einen sonnigen Nachmittag, als ich versehentlich den Ball in den Bunker neben dem 9. Loch schlug und dann feststellte, dass der Bunker eigentlich ein kleiner Gemüsegarten war, den ein älterer Herr gerade pflegte. Der Mann lachte herzlich und bot mir einen frischen Tomaten-Salat an – das war das beste „Club‑Dinner“, das ich je hatte.
Nur eine halbe Stunde weiter liegt das beschauliche Minster, berühmt für die Minster Creamery. Dort gibt es nicht nur das beste Eis der Region, sondern auch Führungen, bei denen man sehen kann, wie das berühmte Minster‑Eiscreme‑Mischungsverhältnis entsteht. Ich habe mich freiwillig für die „Käse‑und‑Eis‑Tour“ angemeldet, weil ich dachte, das wäre ein guter Weg, um ein bisschen Kalorien zu verbrennen – das Ergebnis war ein voller Bauch und ein noch vollerer Geldbeutel, weil die Tour kostenlos ist, solange man nicht versucht, das Eis zu stehlen.
Ein weiteres Highlight in Minster ist die St. Augustine’s Church, ein imposantes Bauwerk im deutschen Stil, das jedes Jahr beim „Minster Oktoberfest“ von tausenden Besuchern bewundert wird. Ich war dort während einer Messe, als plötzlich ein Chor aus dem hinteren Teil des Kirchenschiffs los sang – die Stimmen waren so kraftvoll, dass ich fast dachte, das Dach würde einstürzen. Der Eintritt ist frei, das Parken ist auf der Straße begrenzt, aber ein kleiner Spaziergang vom Hauptplatz zur Kirche ist immer noch die beste Option.
Ob man nun nach Weltraumgeschichte, historischer Landwirtschaft, entspannten Wanderwegen, sportlichen Herausforderungen oder süßen Leckereien sucht – die Umgebung von Saint Johns bietet eine bunte Mischung, die jeden Reisenden überrascht. Und wenn man das alles zusammenzählt, bekommt man ein ziemlich gutes Bild davon, was Saint Johns Sehenswürdigkeiten wirklich ausmacht.
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