Mal ehrlich, wenn du nach Stoy Sehenswürdigkeiten fragst, denkst du wahrscheinlich an irgendeinen verstaubten County‑Platz, aber die Geschichte hier ist überraschend knackig: Gegründet in den frühen 1850ern von deutschen Einwanderern, die das Land in Oblong Township besiedelten, hat das Städtchen seinen Namen von einem kleinen Fluss, der fast genauso vergesslich ist wie die meisten Werbetexte über den Mittleren Westen. Ich habe das erste Mal von Stoy gehört, als ich mit dem Zug nach Carbondale fuhr und dann den Highway 1 nach Süden abbog – ein kurzer Abstecher, der sich wie ein geheimer Shortcut anfühlt, wenn du den I‑57 verlässt und die Landstraßen von Crawford County erkundest.
Ich verstehe den Hype um die „kleinen Städte mit Charme“ nicht ganz, aber hier gibt es ein paar Ecken, die ich echt super finde: Der alte Friedhof, wo die Grabsteine mehr Geschichten erzählen als manche Stadtführungen, und das örtliche Diner, das seit den 60ern dieselben Pfannkuchen serviert – ein bisschen Nostalgie, die nicht versucht, dich zu überreden, ein Selfie zu machen. Wenn du mit dem Auto unterwegs bist, parke einfach am Rand des Hauptplatzes; das ist praktisch, weil die wenigen Parkplätze hier fast schon ein lokales Wahrzeichen sind.
Ein kurzer Abstecher zum nahegelegenen Oblong River Trail lässt dich die Natur spüren, ohne dass du dich in überlaufene Nationalparks schleichen musst – ein perfekter Spot, um die Stoy Sehenswürdigkeiten aus einer ruhigen Perspektive zu genießen, während du das leise Rauschen des Wassers hörst und dich fragst, warum du nicht schon früher hier warst.
Ich muss gleich zu Beginn gestehen, dass ich nie gedacht hätte, dass ein winziger Fleckchen Land wie Stoy überhaupt etwas zu bieten hat – bis ich dort mit meinem Kumpel im August stand und wir uns über das alte Stoy Community Center beugten, das mehr nach einem überlebten Schuppen als nach einem Kulturtempel aussieht. Trotzdem, das Gebäude hat Charakter: die abblätternde Holzverkleidung, das knarrende Parkett und die staubigen Stühle, die jedes Mal ein leises Quietschen von sich geben, wenn man sich hinsetzt. Hier finden die wöchentlichen Bingo‑Abende statt, und ich habe dort zum ersten Mal einen 92‑Jährigen gesehen, der beim Kartenspielen lauter lachte als die meisten Teenager in der Stadt. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das ganze Dorf zum Grillen zusammenkommt.
Ein kurzer Spaziergang führt dich zum Stoy Cemetery, einem Friedhof, der sich seit den 1850er Jahren über ein paar Hektar erstreckt. Die Grabsteine erzählen Geschichten, die man in keinem Reiseführer findet – ein Veteran des Bürgerkriegs, ein Pionier, der angeblich das erste Maisfeld der Gegend gepflanzt hat, und ein Mädchen, das nie das Haus verlassen hat, weil sie Angst vor dem Zug hatte, der nie kam. Ich habe dort einmal einen alten Mann getroffen, der mir erklärte, dass die meisten Familien hier seit Generationen verwurzelt sind; er meinte sogar, er kenne jeden Grabhügel persönlich. Kein Witz, das ist ein Ort, an dem du das Gefühl hast, die Zeit würde langsamer laufen.
Wenn du dich fragst, warum ein Kornspeicher in einem Ort ohne große Stadt ein Highlight sein könnte, dann lass mich dir das Stoy Grain Elevator vorstellen. Das massive Holzgerüst ragt über die Felder wie ein Relikt aus der Ära der Eisenbahn, und obwohl es heute noch funktional ist, wirkt es fast wie ein Kunstwerk aus der Moderne. Ich habe dort einmal einen Bauern getroffen, der mir stolz erzählte, dass er noch immer die alte Handkurbel benutzt, um das Getreide zu bewegen – ein bisschen Nostalgie, die man selten außerhalb von Museen findet. Und ja, das Ganze riecht nach frischem Mais und ein bisschen Staub, aber das ist Teil des Charmes.
Ein weiteres Stück Geschichte, das ich nicht auslassen kann, ist das Stoy Schoolhouse. Das einstige Einzimmer-Schulgebäude wurde zu einem kleinen Museum umfunktioniert, das die Schulzeit der 1920er Jahre nachstellt. Die Tafel ist noch immer mit Kreide bedeckt, und die alten Holzbankreihen knarren, wenn du dich hinsetzt. Ich habe dort ein altes Klassenfoto entdeckt, auf dem ein Junge mit einer übergroßen Brille zu sehen ist – er war später der erste Bürgermeister von Oblong. Das Museum ist nicht gerade ein Touristenmagnet, aber für Leute, die gern in die Vergangenheit eintauchen, ist es ein echter Fund.
Ein kurzer Abstecher führt dich zur Stoy Methodist Church, die mit ihrer schlichten Backsteinkuppel und den bunten Glasfenstern ein wenig Licht in das sonst eher graue Stadtbild bringt. Die Gemeinde ist klein, aber herzlich; ich habe einmal an einem Sonntagsgottesdienst teilgenommen und wurde mit selbstgebackenen Keksen begrüßt, die angeblich nach dem Rezept der Gründerin der Stadt schmecken. Der Pastor, ein Mann mit einem trockenen Humor, erzählte eine Anekdote über einen verlorenen Schafherden, die angeblich das Dorf vor einer Hungersnot gerettet haben – ein bisschen übertrieben, aber das Lächeln der Anwesenden sagte mir, dass sie das gern glauben.
Ein wenig abseits des Zentrums, aber definitiv ein Blickfang, ist die Stoy Fire Department. Das Freiwillige Feuerwehrhaus ist nicht nur ein Ort, an dem man im Notfall Hilfe bekommt, sondern auch ein sozialer Knotenpunkt. Ich habe dort einmal einen Grillabend erlebt, bei dem die Feuerwehrleute ihre eigenen Würstchen grillten und dabei über die neuesten Netflix-Serien diskutierten. Das Schild vor dem Gebäude trägt den Schriftzug „Stoy Fire – Always Ready“, und obwohl das Wort „always“ etwas übertrieben klingt, haben sie tatsächlich mehr als ein paar Einsätze pro Jahr hinter sich.
Zu guter Letzt ein kleiner Hinweis für alle, die nach den Stoy Sehenswürdigkeiten suchen: die Stadt mag klein sein, aber sie hat ein Herz, das laut schlägt – sei es beim jährlichen Erntedankfest, das am Ende des Sommers auf dem kleinen Feld hinter dem Grain Elevator stattfindet, oder beim spontanen Straßenmusiker, der manchmal am Rande des Community Centers ein Akkordeon auspackt. Ich habe dort einmal einen alten Mann gesehen, der ein Lied aus den 1940ern spielte, und plötzlich standen ein paar Jugendliche um ihn herum, als wäre er der Hauptact eines großen Konzerts. Das ist das wahre Flair von Stoy: ein Mix aus Geschichte, rustikaler Schönheit und einer Prise unerwarteter Wärme, die man nur findet, wenn man bereit ist, ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade zu wandern.
Der erste Stopp meiner kleinen Odyssee ist das Garden of the Gods in der Nähe von Willisville – ein Ort, den man nicht übersehen kann, wenn man zufällig über die Landstraße fährt und plötzlich von riesigen Sandsteinfelsen umzingelt wird, die aussehen, als hätten sie ein überambitionierter Bildhauer aus der 80er‑Jahre‑Rock‑Band‑Ära herausgeschnitten. Ich habe dort ein Picknick gemacht, weil das Parken praktisch immer ein Klacks ist, solange man nicht am Samstagabend mit den lokalen Traktorclubs zusammenstoßen will. Der Weg zu den Aussichtspunkten ist gut beschildert, und wenn man Glück hat, hört man das leise Murmeln des Kaskaskia River, das hier fast schon als Hintergrundmusik dient.
Ein kurzer Abstecher führt mich weiter zum Kaskaskia River State Fish and Wildlife Area. Hier gibt es mehr Enten als Touristen, und das ist genau das, was ich an solchen Naturschutzgebieten schätze: keine überfüllten Selfie‑Sticks, sondern echte Wildnis. Ich habe dort zum ersten Mal versucht, einen Hecht zu fangen – ein Unterfangen, das eher nach einer Metapher für das Leben in einer Kleinstadt klingt, weil ich mehr Zeit damit verbrachte, meine Angel zu entwirren, als tatsächlich etwas zu erwischen. Der Parkplatz liegt direkt am Eingang, und die Toiletten sind sauber genug, um sie zu benutzen, ohne dass man das Gefühl hat, in einem Hinterhof zu landen.
Nur ein paar Meilen weiter liegt Little Grassy Lake, ein künstlich angelegter See, der von Anglern und Bootsfahrern gleichermaßen geliebt wird. Ich habe dort ein kleines Schlauchboot gemietet – das war ein bisschen wie ein Mini‑Abenteuer im eigenen Hinterhof, nur dass das Wasser hier nicht aus dem Gartenschlauch stammt. Das Ufer ist gut gepflegt, und das Parken ist fast immer frei, außer wenn das örtliche Hochwasser-Festival losgeht, dann wird das Ganze zu einem kleinen Chaos, das man aber mit einem Lächeln hinnehmen kann.
Zurück in die Stadt, aber nicht nach Stoy, führt mich mein Weg zum Crawford County Historical Museum in Robinson. Das Museum ist ein Sammelsurium aus alten Landmaschinen, Fotos von Pferdekutschen und einer erstaunlich gut erhaltenen Originalschaukel aus den 1920ern. Ich habe dort stundenlang zwischen den Ausstellungsstücken gestöbert, weil ich das Gefühl liebe, dass Geschichte hier nicht in staubigen Vitrinen, sondern in den Händen der Einheimischen weiterlebt. Das Parken ist ein offenes Feld hinter dem Museum, und das einzige Hindernis ist ein alter Traktor, der dort seit Jahrzehnten steht – ein echter Blickfang.
Ein kurzer Abstecher nach Oblong bringt mich zur St. James Catholic Church, einem kleinen Backsteingebäude, das mehr Charme hat als jede moderne Kirche in der Umgebung. Die steinernen Fenster erzählen Geschichten, die man nicht in Reiseführern findet, und das Sonntagsgebet klingt fast wie ein lokaler Chor, der versucht, die Welt zu retten – zumindest für die nächsten zwei Stunden. Das Parken ist direkt vor der Kirche, aber man muss sich beeilen, weil die Plätze schnell von den Gemeindemitgliedern besetzt werden.
Ein wenig weiter südlich, in der Innenstadt von Robinson, gibt es die Robinson Murals, ein Projekt, das lokale Künstler in die Stadt brachte, um die grauen Backsteingebäude mit farbenfrohen Szenen aus der Geschichte der Region zu schmücken. Ich habe dort ein Foto gemacht, das ich später auf Instagram gepostet habe, nur um festzustellen, dass meine Follower mehr über das Essen in der Stadt wissen wollten als über die Kunst. Das Parken ist hier ein bisschen knifflig, weil die engen Gassen kaum Platz für mehr als ein Auto bieten, aber ein kurzer Spaziergang lohnt sich definitiv.
Ein wenig weiter, aber immer noch im Umkreis von 30 Meilen, liegt das Shawnee National Forest – Rim Rock. Der Weg dorthin ist ein bisschen wie ein Roadtrip ins Unbekannte: man fährt durch Felder, vorbei an alten Scheunen und plötzlich öffnet sich ein Panorama, das einem das Gefühl gibt, man sei im Herzen von Indiana, nicht in Illinois. Ich habe dort ein paar Stunden verbracht, um die Aussicht zu genießen, und das Parken ist ein einfacher, unbefestigter Parkplatz, der genug Platz für ein paar Autos bietet – solange man nicht zur Hauptsaison kommt, dann wird es etwas eng.
Zum Abschluss meiner kleinen Tour durch die Umgebung von Stoy, empfehle ich noch einen Abstecher auf die Illinois River Road. Diese landschaftlich reizvolle Strecke führt entlang des Flusses und bietet zahlreiche Stopps, an denen man die Seele baumeln lassen kann. Ich habe dort ein kleines Café entdeckt, das den besten Apfelkuchen der Region serviert – ein süßer Abschluss nach einem Tag voller Entdeckungen. Das Parken entlang der Straße ist meist problemlos, außer an den Wochenenden, wenn die Einheimischen ihre Boote ins Wasser schieben.
Wenn du das nächste Mal über die Landstraßen von Crawford County fährst, vergiss nicht, dass die Umgebung von Stoy mehr zu bieten hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Von imposanten Felsformationen über ruhige Seen bis hin zu charmanten historischen Stätten – hier gibt es für jeden etwas zu entdecken. Und genau das macht die Stoy Sehenswürdigkeiten zu einem unterschätzten Juwel im Herzen von Illinois.
Dörfer, Städte, Stadtteile die Sie besuchen sollten.
©copyright by POI-Travel.de
info@poi-travel.de