Mal ehrlich, wenn du dich fragst, warum ich überhaupt über ein winziges Städtchen im Herzen von Illinois schwafele, dann lass mich mit ein paar historischen Fakten starten: Palestine wurde 1833 gegründet, kurz nach dem harten Pionierdrang, und hat seitdem mehr als ein paar Schrammen und ein paar triumphale Momente abbekommen. Das Ganze liegt im Lamotte Township, Crawford County, und das ist nicht nur ein bürokratischer Zuckerschlecken – das Township-Feeling ist hier fast greifbar, wenn du den alten Eisenbahnstreifen entlangspazierst und das leise Rattern der Geschichte hörst. Ich verstehe den Hype um „Palestine Sehenswürdigkeiten“ nicht ganz, weil die Stadt nicht mit glitzernden Leuchtreklamen wirbt, aber genau das macht sie zu einem echten Geheimtipp.
Ein kurzer Abstecher mit dem Auto von Springfield oder St. Louis bringt dich hierher, und das Fahren ist fast schon ein Teil des Erlebnisses – die Landstraßen wackeln, das Radio knackt, und du hast das Gefühl, du bist in einer anderen Zeit. Wenn du dann im Zentrum an der alten Main Street vorbeischlendst, spürst du das knisternde Flair von 19‑Jahrhundert-Backsteingebäuden, die noch immer von lokalen Familien betrieben werden. Und ja, das kleine Café an der Ecke, das ich immer wieder besuche, serviert den besten Apfelkuchen, den ich je gekostet habe – kein Witz, das ist fast schon ein Kult.
Kurz gesagt, hier gibt es keinen übertriebenen Touristenmüll, nur ehrliche Menschen, ein bisschen Staub und ein paar „Palestine Sehenswürdigkeiten“, die man nur dann wirklich schätzt, wenn man bereit ist, das Offensichtliche zu ignorieren und das Unscheinbare zu umarmen.
Also, wenn ich dir von meinem Lieblingsplatz in Palestine erzähle, dann fange ich am besten mit dem alten Rathaus an – ja, genau das knarrende Gemäuer, das früher die Stadtgeschäfte regierte und heute als Palestine Historical Museum dient. Ich habe dort neulich ein altes Fotoalbum entdeckt, das die Stadt im Jahr 1902 zeigt, und musste lachen, weil die Menschen damals schon dieselben schrägen Hüte trugen wie heute die Hipster beim Sonntagsbrunch. Parken ist meistens ein Klacks, solange du nicht am Samstagabend mit dem ganzen Dorf dort bist, dann wird das ein kleines Abenteuer.
Direkt neben dem Museum schlängelt sich die Hauptstraße, die sich stolz als „Historic Downtown Square“ bezeichnet – ein bisschen wie ein Mini‑Hollywood-Set, nur ohne die Filmcrew. Die Backsteingebäude haben mehr Charakter als so mancher Instagram‑Filter, und die alte Bank, die jetzt ein Café beherbergt, serviert den besten Espresso, den ich je in einem Ort mit weniger als 5.000 Einwohnern getrunken habe. Ich verstehe den Hype um hippe Coffee‑Shops nicht ganz, aber hier ist das Aroma echt, und das Personal kennt deinen Namen nach dem dritten Besuch – das ist doch fast schon ein soziales Netzwerk.
Wenn du dich nach etwas Grün sehnst, dann schau dir den City Park an. Der kleine See dort ist nicht gerade ein Naturwunder, aber die Enten scheinen sich dort wie Könige zu fühlen, und das alte Holzpavillon bietet den perfekten Spot für ein Picknick, das du später mit einem lauen Sommerabend und dem Klang von Grillgeräuschen abrunden kannst. Ich habe dort einmal versucht, ein Frisbee zu werfen, und das Ding landete im Wasser – das war mein persönlicher Beweis, dass nicht alles im Leben nach Plan läuft, aber das Lachen der Kinder um mich herum hat das wieder gutgemacht.
Ein kurzer Spaziergang führt dich zum ehemaligen Zugdepot, das jetzt als Community Center dient. Die alten Gleise sind zwar nicht mehr in Betrieb, aber das Gebäude hat immer noch diesen rauen Charme, den man nur in Orten findet, die ihre Geschichte nicht komplett ausradiert haben. Dort gibt es regelmäßig Flohmärkte, und ich habe dort ein antikes Radio gefunden, das noch funktioniert – ein echter Schatz für Sammler und für mich, weil ich damit meine eigenen 80er‑Hits im Auto abspielen kann, ohne dass die Nachbarn meckern.
Ein weiteres Muss, wenn du nach Palestine Sehenswürdigkeiten suchst, ist die örtliche Bibliothek. Klingt vielleicht nach einem Ort, an dem man nur leise flüstert, aber die Bibliothek hier ist ein lebendiger Treffpunkt für Genealogie‑Fans. Ich habe dort meine Urgroßeltern nachverfolgt und dabei ein paar vergilbte Briefe gefunden, die mehr Drama hatten als jede Daily Soap. Und ja, das WLAN ist schneller als das, was du in manchen Großstädten bekommst – ein kleiner Trost, wenn du nach dem Lesen noch ein bisschen surfen willst.
Zu guter Letzt noch ein Hinweis für die Feinschmecker: Der wöchentliche Bauernmarkt bei Miller’s Farm ist nicht nur ein Ort, um frisches Gemüse zu ergattern, sondern auch ein soziales Spektakel. Die Verkäufer kennen dich beim Namen, und das Gemüse schmeckt fast besser, weil du das Gefühl hast, Teil einer kleinen Gemeinschaft zu sein. Ich habe dort zum ersten Mal einen selbstgemachten Apfelkuchen probiert, der so gut war, dass ich fast das Rezept gestohlen habe – zum Glück hat die Bäckerin mir ein Stück abgekauft, bevor ich es tun konnte.
Der Hennepin‑Canal‑Parkway State Park liegt nur eine halbe Stunde Fahrt nördlich von mir, und ich muss zugeben, dass das ganze „historische Wasserweg“-Gerede nicht ganz mein Ding ist – bis ich den alten Schleusenkomplex sah, der sich wie ein rostiger Zahnrad‑Messer in die Landschaft schneidet. Ich habe dort ein paar Stunden mit meinem Fahrrad verbracht, die flachen Wege sind perfekt für ein gemütliches Pedalieren, und das Parken ist fast immer ein Klacks, solange man nicht am Wochenende mit den Familien aus den Vororten kommt. Der Blick über das Wasser, das sich träge durch die alte Steinmauer schlängelt, hat etwas beruhigendes, das ich selten in der Stadt finde.
Ein kurzer Abstecher nach Robinson führt dich zum Crawford County Historical Museum, das in einem ehemaligen Bankgebäude untergebracht ist. Ich war dort, weil ich dachte, ein Museum sei immer ein sicherer Ort für ein kühles Getränk, und wurde mit einer Sammlung von alten Landmaschinen, Fotos aus den 1900er‑Jahren und einer ziemlich beeindruckenden Sammlung von lokalen Schürfwunden‑Berichten überrascht. Das Personal ist freundlich, aber nicht übertrieben begeistert – sie geben dir einfach die Schlüssel zu den Ausstellungsräumen und lassen dich selbst entscheiden, was du sehen willst. Parkplätze gibt es direkt vor dem Gebäude, und das ist ein Segen, weil das Dorf sonst kaum Parkplätze hat.
Der Illinois River, der nur ein paar Meilen südlich von Palestine vorbeifließt, ist ein unterschätztes Juwel für Angler und Naturliebhaber. Ich habe dort einmal einen Morgen damit verbracht, auf einem kleinen Steg zu sitzen, während ein alter Fischer mir erklärte, warum die Hechtpopulation gerade jetzt besonders aktiv ist. Das Wasser ist klar genug, um die Unterwasserpflanzen zu erkennen, und das Ufer ist gesäumt von Bäumen, die im Herbst ein fast schon kitschiges Farbenspiel bieten. Es gibt keinen offiziellen Parkplatz, aber ein kleiner, unbefestigter Feldweg führt dich fast bis zum Rand – ein bisschen Schlammbekleidung ist hier fast Pflicht.
Wenn du Lust auf ein bisschen Architektur hast, dann schau dir das Crawford County Courthouse in Robinson an. Das Gebäude aus dem Jahr 1905 ist ein klassisches Beispiel für das „Beaux‑Arts‑Stil‑Gehäuse“, das man sonst nur in größeren Städten findet. Ich habe dort eine Führung mit einem lokalen Historiker gemacht, der mehr über die Gerichtsverfahren der 1920er‑Jahre erzählte, als ich je für nötig hielt. Das Parken ist direkt vor dem Gerichtsgebäude möglich, allerdings musst du dich zwischen den vielen Lieferwagen der Stadt und den Touristenbussen durchschlagen.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen will, ist das Crawford County Fairgrounds. Ja, ich weiß, ein Jahrmarkt klingt nach kitschiger Touristenfalle, aber hier ist es anders: Die jährliche Landwirtschaftsmesse zieht echte Bauern aus der Umgebung an, und die Stände mit frischem Mais, selbstgemachtem Apfelmus und handgefertigten Holzschnitzereien sind ein Fest für die Sinne. Ich habe dort einmal einen Tag verbracht, weil ich dachte, ich könnte ein bisschen „lokales Leben“ schnuppern – und ich habe tatsächlich ein paar nette Gespräche mit den Ausstellern geführt. Das Gelände hat einen großen Parkplatz, der an Wochenenden schnell voll ist, also lieber früh kommen.
Ein wenig spirituelle Ruhe findet man in der St. Mary’s Catholic Church, einer kleinen, aber gut erhaltenen Kirche aus dem späten 19. Jahrhundert, die etwas außerhalb von Palestine liegt. Ich bin dort hingegangen, weil ich ein wenig Abstand von den lauten Straßen brauchte, und wurde von einem warmen, fast ehrlichen Glockenklang begrüßt. Die Innenausstattung ist schlicht, aber die handgeschnitzten Holzsitzbänke haben etwas, das mich an die guten alten Zeiten erinnert, als Handwerkskunst noch ein täglicher Job war. Das Parken ist ein kleiner, unbefestigter Hof, der gerade genug Platz für ein paar Autos bietet.
Zu guter Letzt noch das alte Crawford County Jail Museum, das in einem ehemaligen Gefängnisgebäude untergebracht ist und einen ziemlich düsteren Charme versprüht. Ich habe dort eine Führung gemacht, weil ich dachte, ein bisschen „Grusel“ wäre eine nette Abwechslung. Die Zellen sind noch original erhalten, und die Geschichten über die berüchtigten Insassen aus den 1930er‑Jahren sind erstaunlich gut dokumentiert. Das Museum hat einen kleinen Parkplatz hinter dem Gebäude, und das ist praktisch, weil du nicht durch die belebte Hauptstraße fahren musst.
Wenn du also das nächste Mal überlegst, was du in der Umgebung von Palestine, Lamotte Township, Crawford, Illinois unternehmen könntest, dann denk dran, dass die Palestine Sehenswürdigkeiten nicht nur aus einem kleinen Laden in der Hauptstraße bestehen. Von historischen Kanälen über Museen bis hin zu ruhigen Flussufern – hier gibt es genug Stoff, um selbst den abgebrühtesten Reisenden zu überraschen, und das alles mit einer guten Portion lokaler Eigenart, die man sonst nur in den Geschichten der Einheimischen findet.
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