Was Oblong Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die eigenwillige Mischung aus historischer Schlichtheit und einer Prise ländlicher Resilienz, die man kaum in einem Reiseführer findet, der sich nicht selbst zu ernst nimmt. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal in das kleine Städtchen kam, das 1856 als „Oblong“ gegründet wurde, weil die ursprünglichen Landzuteilungen tatsächlich ein wenig länglich waren – ein Detail, das heute kaum noch jemand bemerkt, aber das mir sofort ein Schmunzeln entlockte. Das ganze Oblong Township liegt im Herzen von Crawford County, einer Region, die früher von Kohlebergwerken und landwirtschaftlichen Familien geprägt war; heute ist das Dorf eher ein ruhiger Rückzugsort, wo die einzigen Geräusche das entfernte Muhen von Kühen und das gelegentliche Quietschen einer alten Scheune sind.
Wenn ich mit dem Auto über die State Route 33 ankomme, spüre ich sofort, dass die Straße mehr Geschichten zu erzählen hat als manche Stadtführer. Ich parke am kleinen, leicht verwitterten Rathaus, das noch immer das offizielle Zentrum des Townships bildet, und schlendere dann zum Hauptstraßen-Café, wo der Barista mir mit einem Augenzwinkern erklärt, dass ihr „Hausgemachter Apfelkuchen“ eigentlich nur ein Stück Kuchen aus der Tiefkühltruhe ist – kein Witz, aber ehrlich gesagt schmeckt er trotzdem ganz gut. Die Einheimischen hier reden gern über die alten Tage, und ich habe gelernt, dass das jährliche „Oblong Harvest Festival“ mehr ein Vorwand ist, um die Nachbarn zu sehen, als ein echtes Fest. Wer also nach einem Ort sucht, an dem Geschichte nicht in glänzenden Glasfassaden, sondern in knarrenden Dielen und vergilbten Zeitungsarchiven lebt, findet in Oblong genau das, was er braucht. Und ja, die Oblong Sehenswürdigkeiten sind nicht nur ein Werbeslogan, sondern ein Versprechen, dass man hier noch echte, unverfälschte Momente erleben kann.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir durch die schräg‑charmante Welt von Oblong zu schlendern, und ich fange gleich mit dem, was ich für das absolute Highlight halte, an: das Oblong Public Library. Ich meine, wer braucht schon die New Yorker Bibliotheken, wenn man hier ein Gebäude hat, das aussieht, als hätte ein viktorianischer Architekt einen schlechten Tag gehabt und trotzdem jedes Buch beherbergt, das man sich vorstellen kann? Ich habe dort einmal ein altes Fotoalbum gefunden, das bis in die 1920er Jahre zurückreicht – ein echter Schatz, und das Personal ist so freundlich, dass sie einem fast das Gefühl geben, man sei ein Teil der Stadtgeschichte, obwohl man nur für einen Kaffee vorbeischaut.
Direkt gegenüber, kaum zu übersehen, steht das Oblong City Hall, ein Backsteinkonstrukt, das mehr Graffiti trägt als ein Berliner Club. Ich habe mich dort einmal verlaufen, weil die Beschilderung mehr nach künstlerischer Freiheit als nach Orientierungshilfe aussieht. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das ganze Dorf zum wöchentlichen Bingo zusammenkommt und die Straße blockiert.
Ein kurzer Spaziergang führt dich zum Oblong Community Park, wo ein Baseballfeld steht, das mehr von lokalen Teenagern als von Profis genutzt wird – das ist aber gerade das Schöne daran. Ich habe dort im Sommer ein improvisiertes Picknick mit ein paar Einheimischen gemacht; sie haben mir erklärt, dass das Feld im Winter zu einer Eisbahn wird, weil das Budget für offizielle Rasenpflege einfach nicht reicht. Wer also ein bisschen Abenteuer sucht, sollte unbedingt einen Ball mitbringen – oder ein Paar Schlittschuhe, je nach Saison.
Ein wenig abseits, fast wie ein verstecktes Relikt aus der Agrarzeit, steht das Old Grain Elevator, das heute als kleines Museum der Oblong Sehenswürdigkeiten dient. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, weil ich dachte, das sei nur ein rostiger Turm, aber drinnen gibt es interaktive Exponate über die Getreideernte im Mittleren Westen, und ein alter Traktor, der noch immer quietscht, wenn man ihn anfasst. Das Museum ist nicht gerade groß, aber die Leidenschaft der freiwilligen Kuratoren ist ansteckend – sie erzählen dir Geschichten, die du sonst nie hören würdest, wie die Legende vom „verlorenen Maisfeld“ von 1937.
Wenn du Hunger bekommst, musst du unbedingt bei Miller’s Diner vorbeischauen, dem einzigen Ort in Oblong, wo du einen echten „All‑American“ Burger bekommst, der mehr Fleisch enthält als dein ganzes Lebenserwartungsbudget. Ich habe dort einmal einen Milchshake bestellt, der so süß war, dass ich fast das Glas zurückschicken wollte – aber dann hat die Kellnerin, die eindeutig mehr Humor als Geduld hat, mir einen extra Pommes als Entschädigung gegeben. Das Personal ist hier so locker, dass du dich fast wie bei einem Familienessen fühlst, nur ohne die unangenehmen Gespräche über Politik.
Ein weiteres Muss ist die St. Mary’s Catholic Church, ein kleines Gotteshaus mit einer steinernen Fassade, die mehr Geschichten zu erzählen hat als die meisten Reiseführer. Ich habe dort einmal an einer Sonntagsmesse teilgenommen, nur um festzustellen, dass das Orgelspiel von einem 80‑jährigen Herrn geleitet wird, der mehr Energie hat als ein Jugendlicher nach drei Energy‑Drinks. Die Kirche ist nicht nur ein Ort des Gebets, sondern auch ein Treffpunkt für die Gemeinde, und das wöchentliche Kuchenbuffet ist legendär – ich habe dort das beste Apfelkuchenstück meines Lebens gegessen.
Zum Abschluss meiner kleinen Tour möchte ich noch das Oblong Fall Festival erwähnen, das jedes Jahr im Oktober stattfindet. Ich war dort letztes Jahr, als die Stadt sich in ein buntes Durcheinander aus Karussells, lokalen Handwerksständen und einer ziemlich lauten Country‑Band verwandelte. Das Festival ist das, was Oblong wirklich ausmacht: eine Mischung aus rustikalem Charme, ein bisschen Chaos und einer Menge Herzlichkeit. Wenn du also im Herbst vorbeischauern kannst, bring deine Freunde mit – und vergiss nicht, ein paar extra Socken einzupacken, weil das Wetter hier schnell umschlagen kann.
Der erste Stopp, den ich immer empfehle, ist das Garden of the Gods in der Nähe von Lawrenceville – ein kurzer, aber steiler Ausflug von etwa 30 Meilen nördlich von Oblong, der einem das Gefühl gibt, mitten im Wilden Westen zu stehen, nur dass die Felsen hier aus rotem Sandstein und nicht aus Kakteen bestehen. Ich habe dort meine Wanderschuhe fast verloren, weil der Pfad plötzlich in ein Labyrinth aus schmalen Felsschluchten übergeht; das ist genau das, was man nach einem langen Tag im Büro braucht – ein bisschen Verwirrung, ein bisschen Staub und jede Menge Instagram‑Material. Parken ist am Hauptparkplatz meistens problemlos, solange man nicht am Wochenende mit der ganzen Familie anreist, dann wird das ein kleines Gedulds‑Training.
Ein paar Meilen weiter, Richtung Osten, liegt das Cache River State Natural Area. Hier gibt es mehr Krokodile (na gut, Alligatoren) als in jedem anderen Teil von Illinois, und das Wasser ist so klar, dass man die Unterwasserpflanzen zählen kann, während man versucht, nicht von einer Horde Enten verfolgt zu werden. Ich habe dort ein Kajak gemietet – das war ein teurer Spaß, aber das Plätschern des Flusses und das gelegentliche Platschen eines neugierigen Fischs haben mich fast vergessen lassen, dass ich eigentlich nur für ein paar Stunden weg war. Der Zugang zum Fluss ist gut ausgeschildert, und das Parken am Besucherzentrum ist kostenlos, solange man nicht versucht, das ganze Lagerfeuer‑Revier zu besetzen.
Wenn du das Gefühl hast, dass du genug Wasser hast, dann ist das Little Grand Canyon im Shawnee National Forest genau das Gegenstück, das du brauchst. Der Canyon ist nicht wirklich „groß“, aber die steilen Sandsteinwände und die schmalen Schluchten geben einem das Gefühl, in einer Miniatur‑Version des echten Grand Canyon zu stehen – nur ohne die Menschenmassen. Ich habe dort ein Picknick gemacht, während ein Eichhörnchen versuchte, meine Sandwiches zu klauen; das war das Highlight des Tages. Der Trail ist gut gepflegt, aber das Wetter kann schnell umschlagen, also ein Regenschirm im Rucksack schadet nie.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht auslassen kann, ist das Crab Orchard National Wildlife Refuge. Dieses riesige Schutzgebiet erstreckt sich über mehr als 40 000 Hektar und bietet alles von Vogelbeobachtung bis zu Angeln. Ich habe dort zum ersten Mal einen Rotkardinal aus nächster Nähe gesehen – ein rotes Wunder, das mich fast dazu brachte, meine Kamera zu opfern. Das Besucherzentrum hat ein kleines Café, das überraschend gute Pfannkuchen serviert, und das Parken ist an den meisten Zugangswegen frei, solange man nicht versucht, das ganze Feld für ein privates Picknick zu reservieren.
Für Geschichtsfreaks ist das Trail of Tears State Forest ein stiller, aber eindringlicher Ort. Der Wald liegt etwa 25 Meilen südlich von Oblong und folgt den Spuren der erzwungenen Umsiedlung der Cherokee. Ich habe dort einen geführten Rundweg gemacht, bei dem ein ortskundiger Ranger Geschichten erzählte, die mich mehr nachdenklich machten als jede Museumsführung. Der Wald bietet einfache Campingplätze, die man ohne Reservierung nutzen kann, solange man das Lagerfeuer‑Reglement beachtet – das bedeutet, dass man nur ein kleines Feuer pro Stellplatz haben darf.
Ein kurzer Abstecher nach Robinson, der Kreisstadt von Crawford County, lohnt sich ebenfalls. Dort befindet sich das Crawford County Historical Museum, das mehr über die lokale Geschichte preisgibt, als man von einem Ort mit weniger als 5.000 Einwohnern erwarten würde. Ich habe dort ein altes Eisenbahnmodell entdeckt, das mich an meine Kindheit erinnerte, als ich mit meinem Vater in einem Zug durch die Gegend fuhr. Das Museum ist kostenlos, und das Parken direkt vor dem Gebäude ist immer frei, außer an den seltenen Tagen, an denen ein lokales Festival stattfindet.
Obwohl Oblong selbst kaum über die üblichen Touristenmagneten verfügt, bietet die Umgebung ein überraschend vielfältiges Angebot an Natur, Geschichte und kleinen Abenteuern – von den schroffen Felsformationen des Garden of the Gods bis zu den stillen Pfaden des Trail of Tears. Wer also nach authentischen Erlebnissen sucht, sollte sich nicht nur auf die Stadt beschränken, sondern die umliegenden Oblong Sehenswürdigkeiten in den Reiseplan aufnehmen.
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