Was Houston Acres Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die stille Entschlossenheit einer kleinen Stadt, die sich seit ihrer Gründung 1975 kaum von ihrem ländlichen Charme lösen lässt. Auf den ersten Schritten durch die von Bäumen gesäumten Straßen spürt man sofort, dass hier das Tempo des Lebens noch von der alten Eisenbahn‑Ära atmet, obwohl die Gleise längst zu Parkplatz‑Markierungen verkommen sind. Ich muss zugeben, ich verstehe den Hype um die „Stadt der 1.000 Häuser“ nicht ganz – es sind schlichtweg Reihenhäuser, aber die Nachbarschafts‑Feste, bei denen jeder Grillmeister sein Geheimrezept ausbringt, geben dem Ganzen einen fast schon kultischen Flair. Wer mit dem Auto aus Louisville kommt, folgt am besten der I‑64 bis zur Ausfahrt 2 und lässt sich dann von den wenig befahrenen Landstraßen durch das Jefferson County‑Gefilde treiben; ein kurzer Stopp an der örtlichen Tankstelle genügt, um den lokalen Charme zu kosten (ich schwöre, ihr Kaffee ist besser als das, was man in den Großstädten findet). Für alle, die nach einem authentischen Stück Kentucky suchen, bietet Houston Acres die ideale Kulisse – ein Ort, an dem Geschichte nicht in staubigen Museen, sondern in den Gesprächen auf der Veranda weiterlebt.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, einen Blick hinter die Kulissen von Houston Acres zu werfen – und das nicht nur, weil ich hier meine Lieblings-Bierdeckel gesammelt habe.
Ganz vorne steht für mich das Houston Acres Community Center. Wer hierher kommt, merkt sofort, dass das Wort „Community“ hier nicht nur ein Werbeslogan ist. Das Gebäude ist ein klappriger, aber charmant renovierter Backsteinkasten aus den 70ern, in dem man sowohl Yoga‑Klassen findet, die mehr nach Stretch‑Und‑Snooze aussehen, als nach echter Entspannung, als auch ein Billard‑Room, der von den Einheimischen liebevoll „die Kneipe ohne Alkohol“ genannt wird. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem – dann kämpfen Sie um einen Platz zwischen einem Lieferwagen voller Donuts und einem alten Ford, der seit 1992 nicht mehr bewegt wurde.
Ein kurzer Spaziergang (oder ein schneller Sprint, wenn Sie das nächste Fußballspiel im Park nicht verpassen wollen) führt Sie zum Houston Acres Park. Der Park ist nicht gerade ein Nationalpark, aber die kleinen Wanderwege entlang des kleinen Bachs sind perfekt, um den Alltagsstress abzuschütteln. Ich habe dort einmal ein Eichhörnchen beobachtet, das mutig genug war, mir meine Müsliriegel zu klauen – ein echtes Highlight, das ich jedem Besucher ans Herz lege. Es gibt einen Spielplatz, der mehr Rost als Farbe hat, aber die Kinder scheinen das nicht zu stören.
Nur ein paar Minuten mit dem Auto entfernt liegt das Jefferson County Fairgrounds. Hier finden das ganze Jahr über Messen, Flohmärkte und das alljährliche County‑Fair statt, bei dem man mehr Zuckerwatte als Sinn für gesunde Ernährung bekommt. Ich verstehe den Hype um die Riesenrad‑Fahrt nicht ganz, aber das Popcorn ist echt super, und die Parkplatzsituation ist überraschend gut, solange Sie nicht zur Hauptattraktion „Kürbis-Schießen“ kommen.
Wenn Sie ein bisschen Geschichte schnuppern wollen, fahren Sie zur St. John the Baptist Kirche in der Nachbarschaft. Das Gebäude ist ein echtes Relikt aus dem 19. Jahrhundert, mit Buntglasfenstern, die mehr Farben haben als ein Regenbogen nach einem Gewitter. Ich habe dort einmal ein Orgelkonzert erlebt, das so trocken war, dass ich fast eingeschlafen wäre – bis der Organist plötzlich ein Jazz‑Improvisationssolo einlegte. Das war ein echter Knaller.
Ein kleiner Abstecher nach Louisville (etwa 15 Minuten) bringt Sie zum Louisville Mega Cavern. Ja, das ist ein bisschen weiter weg, aber die unterirdische Attraktion ist ein Muss für alle, die das Gefühl lieben, in einem riesigen, klimatisierten Keller zu wandern, während man über Seilrutschen fliegt. Ich habe dort meine Angst vor engen Räumen überwunden, indem ich einfach laut „Ich bin ein Bär!“ gerufen habe – das hat zumindest die anderen Besucher zum Lächeln gebracht.
Zurück in Houston Acres gibt es noch das Old Mill Café, ein kleines Diner, das mehr Charme hat als ein Instagram‑Filter. Die Pfannkuchen sind echt super, und das Personal kennt jeden Kunden beim Namen – zumindest, wenn Sie nicht zu laut sprechen. Ich habe dort einmal einen Kaffee bestellt, der so stark war, dass ich danach das Gefühl hatte, ich könnte einen Marathon laufen, obwohl ich nur zum nächsten Supermarkt wollte.
Wenn Sie jetzt denken, dass das alles zu viel ist, dann schauen Sie sich einfach die Houston Acres Sehenswürdigkeiten auf einer Karte an – Sie werden feststellen, dass die meisten dieser Orte in Laufnähe zueinander liegen. Das bedeutet, Sie können Ihren Tag mit einem gemütlichen Spaziergang durch die Nachbarschaft beenden, während Sie die Sonne über den kleinen Hügeln untergehen sehen und sich fragen, warum Sie nicht schon früher hierhergekommen sind.
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