Was Somerville Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die eigenwillige Mischung aus historischer Stille und dem leisen Rauschen des Mittagsverkehrs, wenn ich von der I‑64 abfahre und die kleinen Felder von Barton Township überquere. Ich muss zugeben, dass ich den ganzen Hype um Kleinstädte im Mittleren Westen nicht ganz verstehe, aber hier hat die Geschichte tatsächlich etwas zu erzählen: 1850 gegründet, wuchs Somerville dank der Eisenbahnlinie, die einst von Chicago nach New Orleans führte, und blieb seitdem ein ruhiger Anker im ländlichen Indiana. Die alten Backsteinhäuser am Hauptstraße erinnern an die Zeit, als die Gemeinde noch ein wichtiger Knotenpunkt für Getreide und Vieh war – ein Charme, den man heute nur noch in den verblassten Fassaden und den wenigen, aber stolzen Bewohnern findet.
Wenn ich durch den kleinen Park schlendere, sehe ich Kinder, die mit quietschenden Skateboards über das Kopfsteinpflaster rasen, während die älteren Damen auf den Bänken ihre täglichen Neuigkeiten austauschen – ein Bild, das fast zu kitschig klingt, wenn man es nicht selbst erlebt hat. Der nächste Supermarkt ist nur ein kurzer Abstecher über die County Road 300, und das örtliche Diner serviert den besten Pfannkuchen im Umkreis von 30 Meilen – kein Witz, das ist wirklich gut. Für Reisende, die nicht auf den großen Flughäfen landen wollen, ist der Evansville Regional Airport nur eine halbe Stunde entfernt, und von dort aus lässt sich Somerville mit dem Mietwagen bequem erreichen. Ich mag es, dass man hier nicht von Touristenmassen überrannt wird; stattdessen bekommt man ein echtes Stück Indiana, das man selten in Reiseführern findet. Und genau das macht die Somerville Sehenswürdigkeiten zu einem unterschätzten Juwel für alle, die das Authentische suchen.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir einen kleinen, aber überraschend charmanten Fleck Indiana zu erkunden, den ich seit meiner Kindheit heimlich als „geheime Oase“ bezeichne.
Ganz vorne steht für mich das Somerville Depot, ein knorriger, aus Backstein gebauter Bahnhof, der heute als Museum dient. Ich muss zugeben, ich verstehe den ganzen „Railroad‑Hype“ nicht ganz, aber das knisternde Geräusch der alten Telegraphen‑Morsezeichen, das hier noch gelegentlich nachgespielt wird, hat etwas Magisches. Parken ist meistens einfach – ein kleiner Parkplatz hinter dem Gebäude reicht, außer an Samstagnachmittagen, wenn die örtliche Historiker‑gruppe ein Sonderprogramm macht und plötzlich jeder Platz besetzt ist.
Ein kurzer Spaziergang führt Sie zur United Methodist Church aus dem Jahr 1885. Die gotische Fassade ist zwar nicht das, was man in Instagram‑Feeds erwarten würde, aber die hölzernen Bänke und das knarrende Orgelspiel haben einen eigenartigen Charme. Ich habe dort einmal ein Sonntagsgottesdienst‑Kaffee‑Treffen besucht; die Gemeinde war so herzlich, dass ich fast vergaß, dass ich eigentlich nur wegen der Architektur hier war.
Wenn Sie ein Faible für stille Orte haben, dann ist der Somerville Cemetery genau das Richtige. Zwischen verwitterten Grabsteinen aus dem 19. Jahrhundert liegt ein kleiner, von Eichen umrahmter Pfad, der zum Nachdenken einlädt. Ich habe dort einen alten Veteranengrab gefunden, dessen Inschrift mich an die vergessenen Geschichten der Stadt erinnerte – ein echter „Aha‑Moment“, wenn man das Wort „Somerville Sehenswürdigkeiten“ laut ausspricht und plötzlich das Rascheln der Blätter wie Applaus klingt.
Ein weiteres Highlight ist das Town Hall, ein schlichtes Backsteingebäude, das seit 1912 das administrative Herz der Gemeinde schlägt. Die Innenwände sind mit alten Fotografien geschmückt, die zeigen, wie das Städtchen von einer landwirtschaftlichen Siedlung zu dem kleinen, aber stolzen Ort wurde, den ich heute kenne. Praktisch: Das Rathaus hat einen kleinen Besucher‑bereich, wo man kostenlos ein paar Broschüren mitnehmen kann – ideal, wenn man ein bisschen mehr über die lokale Geschichte erfahren will.
Für die, die lieber etwas Aktives wollen, gibt es das Somerville Community Center. Hier finden regelmäßig Flohmärkte, Tanzabende und sogar ein wöchentlicher Yoga‑Kurs statt. Ich habe dort einmal an einem „Karaoke‑Donnerstag“ teilgenommen; die Mischung aus schiefen Tönen und lauten Applaus war ein echter Beweis dafür, dass die Bewohner von Somerville ihren Humor nicht verloren haben.
Ein kurzer Abstecher führt Sie zum Somerville Park, einem winzigen Grünstück mit einem alten Spielplatz und einer Bank, die perfekt zum Beobachten der vorbeiziehenden Traktoren ist. An einem sonnigen Nachmittag kann man hier fast das Summen der Bienen hören, das sich mit dem entfernten Rattern eines Traktors vermischt – ein Klang, den man nur hier bekommt.
Zu guter Letzt sei noch das Somerville Volunteer Fire Department Museum erwähnt. Es ist kein großes Museum, aber die alten Feuerwehrschläuche und das knarrende, restaurierte Löschfahrzeug aus den 1950ern geben einen Einblick in das, was die Stadt zusammenhält. Ich habe dort einen ehemaligen Feuerwehrmann getroffen, der mir erzählte, dass das „Rufen nach Hilfe“ hier immer noch das lauteste Geräusch im Ort ist – und das meine Sicht auf die Gemeinschaft noch ein Stückchen tiefer gemacht hat.
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