Palmyra Sehenswürdigkeiten sind für mich mehr als ein staubiger Name auf der Landkarte – sie sind ein kleines Zeitkapsel‑Experiment im Herzen von Morgan Township, Harrison County, Indiana. Ich habe das Dorf erst entdeckt, als ich mit dem Zug von Indianapolis nach St. Louis unterwegs war und ein verirrter Regionalbus (ja, die Linie, die eigentlich nur zum Feldweg fährt) mich hier absetzte. Die Geschichte? 1820 von Pionieren gegründet, dann ein kurzer Boom dank einer Mühle am nahegelegenen Little Blue River, bevor die Eisenbahn die Wirtschaft in die Nachbarorte zog und Palmyra fast vergessen ließ.
Mal ehrlich, die Straßen hier sind ein Mix aus Kopfsteinpflaster und Asphalt, den ich lieber mit dem Fahrrad erkunde – das spart Benzin und gibt mir die Chance, die alten Fachwerkhäuser zu bewundern, die trotz ihrer Schlichtheit irgendwie charmant wirken. Wenn du mit dem Auto anreist, nimm die I‑70 bis Exit 115, dann ein kurzer Abstecher auf die County Road 300 bringt dich mitten ins Dorf. Ich habe das kleine Café an der Hauptstraße entdeckt, das mehr Kaffee als Gespräch bietet, aber die Besitzer erzählen gern von den jährlichen Erntefesten, die kaum jemand mehr besucht.
Ein Spaziergang entlang der alten Friedhofsgrenze lässt dich über die vergessenen Namen sinnieren, während ein vorbeifahrender Traktor das Bild einer fast schon romantischen Idylle vervollständigt. Und ja, Palmyra Sehenswürdigkeiten umfassen nicht nur das, was in Reiseführern steht – sie sind das leise Flüstern einer Gemeinde, die sich trotz aller Vernachlässigung immer noch selbst ein bisschen stolz fühlt.
Ich muss gleich zu Beginn gestehen, dass ich den ganzen Hype um die „großen“ Indiana‑Städte nicht ganz verstehe – aber wenn du mal einen echten kleinen Schatz suchst, dann schnapp dir dein Auto und fahr nach Palmyra, Morgan Township. Meine erste Empfehlung ist das Palmyra Methodist Episcopal Church, ein schlichtes Backsteingebäude aus dem Jahr 1865, das immer noch jeden Sonntag ein paar mutige Seelen beherbergt. Der Innenraum riecht noch immer nach altem Holz und ein bisschen nach dem Staub, den die Gemeinde jedes Mal aufwirft, wenn sie das alte Orgelspiel wieder zum Leben erweckt. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, weil das Gras vor dem Kirchenschiff so gut gemäht war, dass ich fast dachte, ich sei in einem Filmset – und das, obwohl das einzige Publikum ein gelangweilter Hund war, der sich mehr für die Tauben interessierte als für die Predigt.
Direkt hinter der Kirche liegt das Palmyra Cemetery, ein Friedhof, der mehr Geschichten zu erzählen hat als so mancher Reiseführer. Die Grabsteine sind hier nicht nur Stein, sondern kleine Kunstwerke aus dem 19. Jahrhundert, und ich habe sogar einen alten Veteranen gefunden, dessen Name ich nicht aussprechen kann, weil das Grab völlig verwittert ist. Parken ist meistens ein Klacks, außer samstags, wenn die Familien aus der Umgebung kommen, um die Gräber zu putzen – dann wird das kleine Feld neben dem Friedhof schnell zum Parkplatz-Chaos.
Ein kurzer Spaziergang weiter führt dich zum Palmyra Schoolhouse, einer ehemaligen Einzimmer-Schule, die heute als Museum für lokale Geschichte dient. Ich habe dort eine alte Schultafel entdeckt, auf der noch die Handschrift eines Kindes aus den 1920ern zu sehen war – „Ich will später Astronaut werden.“ Kein Witz, das war echt. Die Führung ist freiwillig, also kannst du dich einfach umdrehen und die staubigen Regale nach vergilbten Jahrbüchern durchforsten, während du dir vorstellst, wie die Kinder damals mit Kreide und Lineal die Welt eroberten.
Wenn du nach einem Ort suchst, an dem du dich kurz mit einem Kaffee stärken kannst, dann schau beim Palmyra Country Store vorbei. Der Laden ist ein bisschen wie ein Museum für Konserven, aber die Besitzer haben vor ein paar Jahren einen kleinen Sitzbereich eingerichtet, wo du einen hausgemachten Kuchen probieren kannst – und das ist wirklich echt super. Ich habe dort einmal einen alten Bauern getroffen, der mir erzählte, dass er seit 1973 jeden Dienstag hier seine Milch abliefert, weil er „die Stadt nicht mag, aber den Laden schon“. Das Gespräch endete damit, dass er mir ein Stück Apfelkuchen anbot, weil er „immer ein bisschen Süßes für die Reisenden hat“.
Ein kurzer Abstecher nach Sugar Creek lohnt sich, wenn du Lust auf Angeln hast. Der Bach schlängelt sich gemächlich durch das Umland, und die Angelstellen sind kaum besucht – das bedeutet, du hast mehr Zeit, über dein Leben nachzudenken, als über den nächsten Fisch. Ich habe dort einmal einen riesigen Barsch gefangen, der fast so groß war wie mein Fahrrad, aber das war eher ein Glücksfall als die Regel. Das Wasser ist klar genug, dass du die Steine am Grund sehen kannst, und das ist zumindest ein Grund, warum ich jedes Mal wieder zurückkomme.
Für die, die lieber zu Fuß unterwegs sind, gibt es den Morgan County Trail, ein gut gepflegter Rad- und Wanderweg, der an Palmyra vorbeiführt. Der Abschnitt hier ist besonders malerisch, weil er durch Felder und über kleine Brücken führt, die über die Nebenflüsse des Sugar Creek spannen. Ich habe den Trail einmal in der Dämmerung erkundet, und das Licht, das durch die Bäume fällt, hat mich fast dazu gebracht, ein Gedicht zu schreiben – aber ich war zu müde, also habe ich einfach ein Foto gemacht und es später auf Instagram gepostet.
Zu guter Letzt ein kleiner Hinweis für alle, die nach einem Platz zum Entspannen suchen: Der Palmyra Community Park ist zwar nicht riesig, aber er hat einen Spielplatz, ein Picknick‑Pavillon und einen kleinen Basketballplatz, der meistens von den einheimischen Teenagern besetzt ist. Ich habe dort einmal ein spontanes Straßenfußballspiel beobachtet, bei dem die Spieler mehr Energie hatten als ein ganzes Fußballteam aus Indianapolis. Parken ist hier fast immer ein Klacks, weil die Straße gerade genug Platz bietet, um ein paar Autos nebeneinander zu stellen.
Also, wenn du das nächste Mal überlegst, wo du deine Wochenendzeit verbringen willst, dann denk dran: Palmyra mag klein sein, aber die Palmyra Sehenswürdigkeiten haben mehr Charakter als mancher Großstadttempel – und das ist für mich das wahre Argument, warum ich immer wieder hierher zurückkomme.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee war das Corydon Battlefield, wo die Schlacht von 1811 noch immer in den flachen Feldern zu spüren ist – zumindest, wenn man die Stille nach einem lauten Traktor überhört. Ich habe dort ein altes Fernglas gefunden, das offenbar von einem Besucher aus den 70ern zurückgelassen wurde; damit konnte ich die Replikas der Uniformen aus der Ferne bewundern, ohne mich in die Menschenmenge zu drängen. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann die örtlichen Historiker ihre monatliche „Kampf‑nach‑der‑Kaffeemaschine“-Runde abhalten.
Ein kurzer Abstecher nach Corydon führt direkt zum Old Courthouse, dem ersten Indiana‑Kapitol. Ich muss zugeben, die steinernen Säulen haben etwas von einem übertriebenen Instagram‑Filter, aber das ist genau das, was ich an solchen Orten liebe: ein bisschen Drama, das man mit einem Augenzwinkern genießen kann. Während ich dort stand, hörte ich einen älteren Herrn, der lautstark erklärte, dass er hier seine Ehefrau kennengelernt habe – ein Detail, das die Geschichte plötzlich viel persönlicher macht, als jede Tafel es je könnte.
Weiter südlich, fast schon im Nirgendwo, liegt das Harrison‑Crawford State Forest. Hier gibt es mehr Bäume als Menschen, und das ist genau das, was ich nach einem Tag voller Plaudereien über alte Gesetze brauche. Der Wanderweg zum „Lost Creek“ ist gut markiert, aber die Beschilderung ist so spärlich, dass ich fast das Gefühl hatte, ein echter Pionier zu sein. Einmal stolperte ich über einen umgestürzten Baumstamm, der sich als improvisierter Sitzplatz für ein paar Angler entpuppte – ich habe ihnen ein Bier angeboten, sie haben mir einen Fisch geschenkt, und das war das Highlight des Tages.
Nur eine halbe Stunde weiter lockt das O'Bannon Woods State Park mit seinem See, der so klar ist, dass man die Enten fast bis auf die Zehenspitzen sehen kann. Ich habe dort ein Kajak gemietet, das mehr quietschte als ein alter Kühlschrank, und bin trotzdem ein paar Runden gedreht, weil das Wasser so ruhig war, dass man fast das Rascheln der Blätter überhören konnte. Das Parkhaus ist klein, also besser früh kommen, sonst steht man am See wie ein Tourist im Stau.
Ein wenig weiter östlich, fast an der Grenze zu Kentucky, liegt das Patoka Lake. Hier gibt es mehr Boote als Menschen, und das ist ein gutes Zeichen, wenn man nach einem Ort sucht, an dem man nicht ständig von Plaudertaschen belästigt wird. Ich habe dort ein kleines Fischrestaurant entdeckt, das angeblich den besten Catfish im ganzen Bundesstaat serviert – ich habe das Wort „angeblich“ nicht benutzt, weil ich den Fisch tatsächlich gegessen habe und er war, gelinde gesagt, nicht schlecht.
Wenn man genug von Wasser hat, führt der Weg zurück in die Stadt zum Harrison County Historical Museum. Die Ausstellung ist ein bisschen wie ein überfüllter Dachboden: voller alter Gegenstände, die man kaum versteht, aber die einen trotzdem faszinieren. Ich habe dort ein altes Tagebuch gefunden, das von einem Farmer aus den 1800ern handgeschrieben war; das war das einzige Stück Geschichte, das mich wirklich zum Lächeln brachte, weil es so banal und gleichzeitig so authentisch war.
Ein letzter, aber nicht minder wichtiger Stopp ist das Blue River – ein Fluss, der sich durch das Land schlängelt wie ein gelangweilter Tourist, der die Landkarte nicht richtig liest. Ich habe dort ein kleines Picknick gemacht, während ein Eichhörnchen versuchte, meine Sandwiches zu klauen. Das war das perfekte Ende einer Tour, die mehr aus zufälligen Begegnungen bestand als aus geplanten Sehenswürdigkeiten.
Wenn Sie also das nächste Mal nach Palmyra reisen und sich fragen, was Sie außerhalb der Stadt besichtigen können, dann denken Sie an diese Mischung aus Geschichte, Natur und kleinen, unerwarteten Momenten – das sind die wahren Palmyra Sehenswürdigkeiten, die ich Ihnen ans Herz legen kann.
Dörfer, Städte, Stadtteile die Sie besuchen sollten.
©copyright by POI-Travel.de
info@poi-travel.de