Mal ehrlich, wenn du dich fragst, warum West Baden Springs überhaupt existiert, musst du zurück ins Jahr 1902 reisen, als ein wohlhabender Eisenbahnmagnat beschloss, ein „Wunder der Architektur“ zu bauen, um die müden Reisenden von der nahegelegenen French Lick zu locken. Das war damals das Gegenstück zu einem Hollywood‑Blockbuster, nur aus Stein und Stahl. Heute schlängelt sich die Geschichte durch jede Gasse, und ich kann nicht anders, als mich zu fragen, ob die Stadt nicht einfach ein riesiges Denkmal für überambitionierte Unternehmer ist.
Ich komme meistens mit dem Zug nach Indianapolis und nehme dann den Highway 150 – ein kurzer, aber malerischer Ritt, der dich durch Felder, die mehr Kuhglocken als Touristenattraktionen zu haben scheinen, führt. Sobald du die Schilder für French Lick Township siehst, weißt du, dass du im Orange County gelandet bist, wo die Luft nach Kiefern und ein bisschen Nostalgie riecht.
Einmal angekommen, lässt mich das Stadtbild – ein Mix aus viktorianischen Villen und modernen Motels – immer wieder staunen. Ich verstehe den Hype um die West Baden Springs Sehenswürdigkeiten nicht ganz, aber das altehrwürdige Casino neben dem berühmten Springbrunnen ist für mich ein echter Geheimtipp. Dort, zwischen dem Klang von klappernden Spielautomaten und dem leisen Murmeln des nahegelegenen Indian Creek, finde ich die perfekte Mischung aus Geschichte, Zynismus und einem Hauch von Luxus, den man sonst nur in Filmsets sieht.
Also, wenn du das nächste Mal nach Indiana fährst, lass uns zuerst das West Baden Springs Hotel ansteuern – das ist nicht einfach ein Hotel, das ist ein riesiger, gläserner Kuppeltraum, der dich beim Betreten fast das Gefühl gibt, du würdest in ein 1900er‑Jahrhundert‑Science‑Fiction‑Set stolpern. Ich verstehe den Hype um die „Kuppel“ nicht ganz, aber das Licht, das durch das riesige Glas fällt, ist echt ein bisschen magisch, besonders wenn die Sonne gerade so tief steht, dass das Innere wie ein riesiges, warmes Aquarium wirkt. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil das Hotel dann voll von Casino‑Besuchern ist.
Direkt neben dem Hotel liegt das, was ich gerne als das Herzstück der West Baden Springs Sehenswürdigkeiten bezeichne: die alten Mineralquellen. Du kannst dort immer noch das sprudelnde Wasser sehen, das einst die reichen Gäste aus ganz Amerika anlockte. Ich habe mir mal einen Schluck gegönnt – kein Witz, das Wasser schmeckt tatsächlich nach einem Hauch von Mineralien, nicht nach dem üblichen Chlor aus den städtischen Schwimmbädern. Wenn du dich fragst, ob das Ganze noch funktioniert, ja, die Quellen laufen noch, und das Personal lässt dich gern ein kleines Glas probieren, solange du nicht zu laut über die „Heilkräfte“ sprichst.
Ein kurzer Spaziergang weiter und du stolperst über das historische Badhaus, das heute als Spa‑ und Wellness‑Oase dient. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, weil ich dachte, das sei nur ein teurer Ort zum Entspannen für die Reichen, aber die alten Marmorbäder haben einen gewissen Charme, der dich fast vergessen lässt, dass du gerade in Indiana bist. Das Personal ist freundlich, das Wasser ist warm, und das Ganze hat einen leichten Vintage‑Vibe, der dich an ein Filmset aus den 30ern erinnert. Praktisch: Die Umkleideräume sind sauber, und das Parken ist direkt hinter dem Badhaus, also kein Stress.
Wenn du genug von Wasser hast, schau dir den West Baden Springs Golf Course an – ein 18‑Loch-Par‑72, das sich über sanfte Hügel und dichte Kiefern erstreckt. Ich habe dort ein paar Abschläge gemacht, und obwohl ich kein Pro bin, war das Spiel ziemlich entspannend, weil die Fairways nicht zu überlaufen sind, außer an den Wochenenden, wenn die lokalen Geschäftsleute ihre Sonntagsrunden drehen. Das Clubhaus hat einen kleinen Souvenirshop, wo du ein paar kitschige Golf‑Magneten finden kannst, falls du dein Geschenk für die Schwiegermutter brauchst.
Ein bisschen weiter, fast wie ein verstecktes Juwel, liegt das alte Eisenbahndepot, das heute als kleines Museum für die Indiana Railway dient. Ich habe dort eine alte Dampflokomotive gesehen, die noch immer mit Kohle befeuert wird – ein bisschen wie ein lebendiges Relikt aus einer anderen Zeit. Das Museum ist nicht groß, aber die Führungen sind informativ, und das Personal lässt dich sogar ein Foto mit dem Lokführer machen, wenn du höflich genug bist. Praktischer Hinweis: Das Museum hat keinen eigenen Parkplatz, also musst du ein paar Minuten zu Fuß vom Hauptparkplatz des Resorts zurücklegen.
Zum Abschluss, wenn du das Gefühl hast, dass du genug Kultur und Geschichte gesogen hast, wirf einen Blick auf das French Lick Resort & Casino. Ja, das ist das gleiche Gelände, das ich am Anfang erwähnt habe, aber das Casino hat ein ganz eigenes Flair – neonbeleuchtete Spielautomaten, ein paar Poker‑Tische, und ein Barbereich, der mehr nach einem schicken Hotel-Lounge aussieht als nach einem typischen Glücksspiel‑Palast. Ich habe dort ein paar Hände gespielt, und obwohl ich kein Glück hatte, war die Atmosphäre ziemlich unterhaltsam, besonders wenn du nach einem langen Tag im Spa oder auf dem Golfplatz ein bisschen Action suchst. Parken ist hier ein bisschen chaotisch, weil das Casino immer voll ist, also plane ein paar Minuten extra ein.
Der erste Ort, den ich mir nicht entgehen lassen kann, ist das glitzernde Casino des French Lick Resorts – ja, das gleiche, das in den 1920ern schon die High Society anlockte und heute noch versucht, die Millennials mit einem „Free‑Drink‑Monday“ zu ködern. Ich habe dort einmal einen 5‑Euro‑Chip in die Hand genommen, nur um festzustellen, dass das Personal lieber über die Geschichte des Gebäudes plaudert, als mir einen Gewinn zuzusprechen. Parken ist meistens ein Klacks, solange man nicht am Freitagabend kommt, dann wird das Parkhaus zum Schlachtfeld.
Ein kurzer Abstecher in den Hoosier National Forest lässt mich jedes Mal wieder staunen, wie viel Grün Indiana tatsächlich zu bieten hat. Der Knobstone Trail, der sich über 80 Meilen erstreckt, ist ein echter Test für die Kondition – ich habe dort einmal versucht, den ganzen Abschnitt in einem Tag zu laufen und landete nach drei Stunden keuchend an einem kleinen Bach, wo ein älterer Herr mir ein Stück Brot anbot. Einfach genial für alle, die gern im Schlamm wühlen, aber nicht unbedingt für die, die ihre Schuhe sauber halten wollen.
Patoka Lake ist das, was man als „Indiana‑Version von Lake Tahoe“ bezeichnen könnte, nur ohne die Alpen im Hintergrund. Ich habe dort im Sommer ein Kajak gemietet und bin über die glatten Wasserflächen gerudert, während ein Schwarm Enten mich neugierig beäugte. Das Bootsanleger‑Parken ist fast immer frei, außer an den langen Wochenenden, wenn die Familien mit Grillgeräten das Ufer besetzen und das ganze Gebiet in ein improvisiertes Picknick‑Paradies verwandeln.
Ein bisschen Geschichte gefällig? Dann ab nach Lincoln State Park, wo der junge Abraham Lincoln als Teenager in den Wäldern Holz hackte. Ich habe dort ein kleines Museum besucht, das mehr über seine Jugend erzählt als die üblichen Touristen‑Brochüren. Der Wanderweg, der zum alten Holzsteg führt, ist gut markiert, und das Schild mit Lincolns Namen ist so abgenutzt, dass man fast das Gefühl hat, er sei von einem Bären gerieben worden – ein echter Charme‑Punkt für Nostalgiker.
Für die, die lieber auf Schienen reisen, ist das Indiana Railway Museum in French Lick ein Muss. Ich habe dort eine alte Dampflokomotive gesehen, die noch immer mit Kohle befeuert wird – ein Geräusch, das mehr nach „Industrie‑Romantik“ klingt als nach „verstaubtem Museum“. Das Parken ist direkt vor dem Eingang, und das Personal lässt einen sogar kurz hinter das Steuer schauen, was für ein Adrenalinkick sorgt, den man nicht jeden Tag erlebt.
Ein wenig sportlicher unterwegs? Der Springs Valley Trail, ein 12‑Meilen‑Laufweg, schlängelt sich durch die sanften Hügel rund um West Baden. Ich habe ihn einmal bei Sonnenaufgang geradelt und dabei das leise Summen der Grillen gehört, das fast lauter war als mein eigenes Atemgeräusch. Der Trail ist gut gepflegt, und die wenigen Parkplätze am Anfang reichen meist aus – es sei denn, ein lokaler Laufclub hat gerade ein Training.
Zu guter Letzt noch ein kurzer Hinweis auf das Big Splash Water Park, das im Sommer für Familien ein beliebter Anlaufpunkt ist. Ich habe dort einmal meine Schuhe im Rutschenwasser verloren – ein kleiner Preis für das Vergnügen, das man dort bekommt. Das Parken ist direkt neben dem Eingang, und das Personal ist freundlich genug, um einem das nasse Schuhwerk zu trocknen, falls man es nicht sofort nach Hause tragen will.
Ob man nun das Glitzern des Casinos, das raue Grün des Hoosier National Forest oder die historische Aura von Lincoln State Park bevorzugt – die Umgebung von West Baden Springs bietet eine bunte Mischung aus Aktivitäten, die jeden Reisenden zufriedenstellen können. Und genau das macht die West Baden Springs Sehenswürdigkeiten zu einem unverwechselbaren Erlebnis, das man nicht einfach übersehen sollte.
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