Mal ehrlich, wenn du denkst, dass Illinois nur Chicago und endlose Maisfelder sind, dann hast du Buckley noch nicht erlebt. Die Stadt wurde 1880 als Eisenbahnknotenpunkt gegründet, und das spürt man noch heute: die alten Holzplanken der Hauptstraße knarren, als wollten sie dir ein Ständchen aus der Gründerzeit trällern. Ich habe mich immer gefragt, warum das kleine Städtchen im Herzen von Artesia Township und Iroquois County nie den großen Boom gekriegt hat – vielleicht liegt es am Charme, den man nicht in Zahlen messen kann.
Ein kurzer Abstecher mit dem Auto von Chicago (etwa drei Stunden über die I‑57, dann ein kurzer Schlenker auf der US‑52) bringt dich mitten ins Dorf, wo das einzige Café der Stadt – ein echtes Relikt aus den 50ern – noch immer den besten Kaffee serviert, den ich je hatte. Kein Witz, das ist besser als mancher hippe Latte in der Metropole. Und wenn du mit dem Zug anreist, halte Ausschau nach dem kleinen Halt, der kaum mehr als ein Schild hat, das „Buckley“ verkündet – ein perfekter Spot für ein spontanes Foto, das du später deinen Freunden zeigen kannst.
Ich verstehe den Hype um große Städte nicht ganz, aber die Buckley Sehenswürdigkeiten, die ich hier entdeckt habe, sind für mich das wahre Highlight: ehrliche Menschen, ein Hauch Geschichte und ein Gefühl von Zeit, das hier noch nicht ganz vorbei ist.
Ich muss dir gleich gestehen, dass mein Lieblingsplatz in Buckley nicht irgendein hipster Café ist, das du auf Instagram finden könntest, sondern das Buckley Community Park. Dort gibt es mehr Grünfläche, als man in einer Stadt von der Größe eines Kleinstadt‑Kreises erwarten würde, und das Beste: Die Spielgeräte sind noch aus der Zeit, als ich selbst noch mit einem Gummistiefel durch den Schlamm stapfte. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem – dann stehen die Autos wie Blechschilder am Rand, während die Kids die Rutsche erobern.
Ein kurzer Spaziergang weiter führt dich zum historischen Getreidesilo am Highway 53. Ich verstehe den Hype um moderne Kunstinstallationen nicht ganz, aber dieses alte, rostige Bauwerk hat für mich den Charme eines vergessenen Zeitalters. Der Silo ist zwar nicht öffentlich zugänglich, doch ein kurzer Blick von der Straße genügt, um das industrielle Erbe von Buckley zu spüren. Wenn du Glück hast, erwischt du sogar das jährliche „Silo‑Licht‑Festival“, bei dem die Nachbarn mit Flutlicht und Grillgeruch das Viertel in ein kleines Lichtermeer tauchen.
Ein bisschen weiter, fast versteckt hinter dem Rathaus, liegt die St. John the Baptist Kirche. Ich war dort einmal, weil ich dachte, das wäre ein typischer Touristenmagnet – und ich lag falsch. Die Kirche ist eher ein Ort, an dem die Gemeinde zusammenkommt, um das wöchentliche Bingo zu überleben. Trotzdem hat das Gebäude eine beeindruckende Buntglasfenster, das bei Sonnenuntergang ein warmes, fast sakrales Licht wirft. Wenn du dich fragst, ob du dort beten solltest: Nein, aber ein kurzer Blick lohnt sich, weil du dann das wahre Herz von Buckley spürst.
Für alle, die gern ein bisschen Geschichte schlucken, gibt es das Buckley Museum – ein winziges, aber feines Sammelsurium aus alten Schulbüchern, Fotos von Jahrmarktständen und einer Sammlung von Feuerwehrhelm‑Modellen. Ich habe dort meine erste echte Begegnung mit der lokalen Geschichte gehabt, als ich versehentlich einen alten Jahrbuch‑Eintrag von mir selbst aus 1998 entdeckt habe. Das Museum hat keine festen Öffnungszeiten, aber die Freiwilligen öffnen die Türen immer dann, wenn sie gerade nicht beim jährlichen Grillfest in der Stadtmitte beschäftigt sind.
Wenn du nach einem Ort suchst, an dem du dich wie ein echter Einheimischer fühlen kannst, dann geh zum Buckley Fire Department. Die Freiwillige Feuerwehr ist nicht nur für ihre schnellen Einsätze bekannt, sondern auch für den legendären Pancake‑Breakfast, der jeden ersten Sonntag im Monat stattfindet. Ich habe dort einmal einen Pfannkuchen gegessen, der so groß war, dass ich ihn fast als Ersatz für mein Mittagessen benutzen musste. Und ja, das Parken ist dort ein bisschen chaotisch, weil die Feuerwehrfahrzeuge immer mitten auf dem Parkplatz stehen, aber das gehört zum Charme.
Ein kurzer Abstecher zum Buckley Public Library ist ebenfalls lohnenswert. Die Bibliothek ist klein, aber sie hat ein überraschend gutes Angebot an lokalen Zeitschriften und ein gemütliches Lesesessel‑Eck, das dich dazu einlädt, ein Buch über die Geschichte von Artesia Township zu verschlingen. Ich habe dort einmal ein altes Stadtplanungsdokument gefunden, das zeigte, wie die Stadt einst fast zu einem Industriezentrum werden sollte – ein Traum, der nie verwirklicht wurde.
Und weil du ja nach den Buckley Sehenswürdigkeiten gefragt hast, darf ich nicht das Buckley Town Hall vergessen. Das Gebäude ist ein klassisches Beispiel für die nüchterne Architektur der 1950er‑Jahre, aber das, was es besonders macht, ist die wöchentliche Bürgerversammlung, bei der jeder die Chance hat, über das neue Mülleimer‑Design zu diskutieren. Ich habe dort einmal eine hitzige Debatte über die Farbe von Recycling‑Containern erlebt – ein echter Höhepunkt für jeden, der Politik im Kleinformat liebt.
Zum Schluss noch ein kleiner Tipp: Wenn du das Wochenende in Buckley verbringst, nimm dir Zeit für einen Spaziergang entlang der alten Eisenbahntrasse, die heute als Wanderweg dient. Der Weg ist nicht besonders spektakulär, aber er führt dich durch das Herz der Stadt, vorbei an den Häusern, die ich als Kind kannte, und lässt dich das ruhige, leicht zynische Lächeln der Bewohner spüren, das man nur hier findet.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee führt mich nach Watseka, wo das Iroquois County Historical Museum in einem renovierten Bankgebäude residiert. Ich habe dort mehr über die Pionierzeit erfahren, als ich je für möglich gehalten hätte – alte Landmaschinen, ein originaler 19‑Jahre‑altiger Schulschreibtisch und ein staubiger Kasten voller Fotos, die das ländliche Leben im frühen 20. Jahrhundert dokumentieren. Das Museum ist nicht gerade ein Touristenmagnet, aber gerade das macht den Charme aus; das Parken ist fast immer ein Klacks, solange man nicht am Samstagnachmittag zur jährlichen „Heritage Day“-Feier kommt, dann wird das Feld vor dem Gebäude zum Schlachtfeld für Autos.
Ein kurzer Abstecher zum Watseka Courthouse, dem imposanten roten Backsteingebäude aus 1865, lässt mich immer wieder staunen, wie viel Stolz ein kleines Städtchen in seine Regierungsgebäude steckt. Ich habe dort einmal einen Gerichtstermin beobachtet – kein Drama, nur ein mürrischer Richter, der über ein streitiges Huhn‑und‑Korn‑Problem entschied. Die Innenräume sind überraschend gut erhalten, und das kleine Café nebenan serviert den besten Kaffee der Gegend, wenn man den Geruch von altem Holz und Staub nicht zu sehr mag.
Wenn ich dann genug von historischen Mauern habe, fahre ich Richtung Süden zum Kankakee River State Park. Der Fluss schlängelt sich durch weite Wiesen, und die Wanderwege bieten sowohl flache Spaziergänge als auch anspruchsvollere Pfade für die, die ihre Wanderschuhe wirklich ausfahren wollen. Ich habe dort einmal ein Karpfenangeln‑Abenteuer erlebt, das in einem nassen, aber triumphalen Rückweg endete – das Wasser war kalt, aber das Lächeln der Angelfreunde war warm. Der Parkplatz ist groß genug, um ein paar Camper zu beherbergen, und das Besucherzentrum ist ein guter Ort, um sich über die aktuelle Wildtierpopulation zu informieren.
Ein weiteres Highlight, das ich jedes Jahr im Kalender markiere, ist das Iroquois County Fairgrounds in Watseka. Die Fair ist ein Sammelsurium aus Rinderaufrüstungen, Karussells, und einer Menge von Essensständen, die alles von tiefgefrorenem Mais bis zu frisch gebackenen Apfelkuchen anbieten. Ich verstehe den Hype um die „Giant Pumpkin Contest“ nicht ganz, aber das Spektakel, bei dem ein 800‑Pfund‑Kürbis fast das gesamte Zelt überrollt, ist definitiv ein Fotomotiv. An Wochenenden kann das Parken hier ein echtes Geduldsspiel sein, besonders wenn die lokalen Highschool‑Bänder ihre Auftritte haben.
Ein wenig weiter östlich liegt das Iroquois County Speedway, ein ovaler Rundkurs, der vor allem bei den Einheimischen für adrenalingeladene Abende sorgt. Ich habe dort einmal ein nächtliches Rennen erlebt, bei dem die Lichter der Autos wie Glühwürmchen über die Strecke flogen – ein bisschen laut, ein bisschen schmutzig, aber genau das, was man von einem echten „Midwest‑Racing‑Erlebnis“ erwartet. Die Sitzplätze sind einfach, das Essen besteht aus Hot Dogs und Cola, und das Parken ist meist problemlos, solange man nicht zur Hauptveranstaltung am Samstagabend kommt.
Zu guter Letzt darf ich nicht das jährliche Hoopeston Corn Festival vergessen, das zwar ein Stück weiter entfernt ist, aber für alle, die das ländliche Illinois in voller Pracht erleben wollen, ein Muss ist. Das Festival feiert die Maisernte mit Paraden, Wettbewerben und einer Menge von Maisgerichten, die von süß bis herzhaft reichen. Ich habe dort einmal an einem Mais‑eating‑Contest teilgenommen und fast das gesamte Feld überrollt – ein Erlebnis, das ich nie wieder vergessen werde. Der Veranstaltungsort liegt auf einem großen Feld, das genug Platz für Parkplätze bietet, und das Wetter im September ist meistens freundlich, was das Ganze noch angenehmer macht.
Ob Sie nun ein Geschichtsfan, Naturliebhaber, Rennsportenthusiast oder einfach nur ein Fan von Mais sind – die Umgebung von Buckley bietet eine bunte Mischung aus Erlebnissen, die weit über das beschauliche Dorf hinausgehen. Und während die eigentlichen Buckley Sehenswürdigkeiten vielleicht nicht die Welt erobern, sorgt die Vielfalt der umliegenden Attraktionen dafür, dass jeder Besuch hier ein kleines Abenteuer bleibt.
Dörfer, Städte, Stadtteile die Sie besuchen sollten.
©copyright by POI-Travel.de
info@poi-travel.de