Was Thawville Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die stille Art, mit der Geschichte hier an jeder Straßenecke schnarcht. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal über die alte Eisenbahnbrücke fuhr – ein Relikt aus den 1880er‑Jahren, das einst das Rückgrat der Region bildete und heute mehr als Fotomotiv für gelangweilte Instagrammer dient. Ridgeland Township, eingebettet im weiten Iroquois County, war früher ein Schmelztiegel von Getreidehändlern und Viehzüchtern; die Spuren dieser Agrar‑Wurzeln findet man noch in den knarrenden Scheunen, die das Landschaftsbild dominieren.
Wenn man von Chicago aus die I‑57 Richtung Süden nimmt, wird die Fahrt plötzlich zu einem kleinen Abenteuer: das Schild für Thawville blinkt kaum sichtbar, und plötzlich taucht das Dorf aus dem Nichts auf – ein bisschen wie ein verstecktes Kapitel in einem Roman, das man nur entdeckt, wenn man zufällig umblättert. Ich habe das Dorf gern mit einem alten Freund erkundet, der meinte, die Luft hier riecht nach Mais und Nostalgie, und ich musste zugeben, dass das nicht ganz übertrieben ist. Die Menschen hier sind stolz, aber nicht überheblich; sie erzählen gern von den jährlichen Erntefesten, obwohl ich zugeben muss, dass ich den Hype um das „große Mais‑Rennen“ nie ganz verstanden habe – dafür gibt es aber einen kleinen, aber feinen Laden, der die besten hausgemachten Apfelkuchen serviert, die ich je probiert habe.
Ein kurzer Abstecher zum nahegelegenen County‑Park lässt einen die weiten Felder und das gelegentliche Krähen eines Hahns genießen, bevor man wieder zurück ins Dorf schlendert. Und ja, wenn Sie nach „Thawville Sehenswürdigkeiten“ googeln, werden Sie schnell merken, dass das wahre Highlight nicht ein Museum ist, sondern das Gefühl, in einer Zeitkapsel zu stecken, die noch immer von echten Menschen bewohnt wird.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir durch das unscheinbare Herz von Ridgeland Township zu wandern, wo ich meine Lieblingsplätze in Thawville entdeckt habe – und ja, ich weiß, dass das Wort „Reiseführer“ hier fast schon zu viel des Guten ist, aber das ist mir egal.
Ganz vorne steht das Thawville Depot, ein knallrotes Relikt aus der Ära, als Züge noch das einzige Mittel waren, um das Land zu durchqueren. Ich habe dort einmal einen alten Eisenbahner getroffen, der mir erzählte, dass die Lokomotive, die hier einst hielt, jetzt in einem Museum in Chicago steht – kein Witz, das ist wirklich passiert. Das Depot ist frei zugänglich, und das Parken ist ein Kinderspiel, solange Sie nicht am Samstagabend mit dem ganzen Dorf dort sind, dann wird das Feld hinter dem Gebäude zum Schlachtfeld für Parkplätze.
Ein kurzer Spaziergang weiter liegt der Thawville Community Park. Hier gibt es einen kleinen See, der im Sommer von Enten bevölkert wird, die mutiger aussehen als die meisten Touristen, die ich je gesehen habe. Ich habe dort ein Picknick gemacht, während ein 12‑jähriger Junge lautstark „Ich bin der König von Thawville!“ rief – das war fast schon ein lokales Ritual. Der Spielplatz ist etwas abgenutzt, aber das macht den Charme aus, und das Grillhaus ist immer offen, wenn Sie Glück haben.
Wenn Sie nach einem Ort suchen, an dem Sie ein bisschen Ruhe finden können, dann ist die Thawville Public Library genau das Richtige. Ich habe dort ein Buch über die Geschichte von Iroquois County ausgeliehen, das ich nie zu Ende gelesen habe, weil ich lieber mit dem Bibliothekar über die besten Angelplätze am nahegelegenen Kankakee River geplaudert habe. Die Bibliothek hat kostenloses WLAN, und das Parken ist direkt vor der Tür – ein seltener Luxus in kleinen Städten.
Ein weiteres Juwel, das ich nicht übersehen kann, ist die United Methodist Church von Thawville. Die gotische Architektur ist überraschend für ein Dorf, das kaum mehr als 200 Einwohner hat. Ich erinnere mich, wie ich einmal an einem Sonntagmorgen dort war, weil ich den Klang der Orgel nicht widerstehen konnte. Der Pastor hat mir nach dem Gottesdienst ein Stück Kuchen angeboten – das war das beste Stück Karottenkuchen, das ich je gegessen habe, und ich habe das Rezept nie wieder bekommen.
Für die, die ein bisschen Geschichte schnuppern wollen, gibt es das Thawville Historical Museum, das im alten Schulgebäude untergebracht ist. Die Ausstellung ist klein, aber sie enthält Originalschulbänke, ein altes Telefon und ein Foto von der ersten Bürgermeisterwahl – ein Bild, das mich immer wieder daran erinnert, wie ernst die Menschen hier ihre lokalen Wahlen nehmen. Das Museum ist von Freiwilligen betrieben, also erwarten Sie keine langen Warteschlangen, aber dafür ein herzliches „Willkommen“ jedes Mal, wenn Sie eintreten.
Ein kurzer Abstecher zum Thawville Grain Elevator bietet einen überraschend guten Blick über die endlosen Maisfelder. Ich habe dort einmal den Sonnenuntergang beobachtet, während ein Traktor lautstark „Yeehaw!“ rief – das war fast wie ein Film, nur ohne Hollywood-Produktionsbudget. Das Gelände ist öffentlich zugänglich, aber seien Sie vorsichtig, wenn Sie mit dem Fahrrad kommen; die Wege sind eher für Lastwagen gebaut.
Zu guter Letzt ein stiller Ort, den ich persönlich sehr schätze: der Thawville Cemetery. Hier liegen die Gründer der Stadt, und die Grabsteine erzählen Geschichten, die man in keinem Reiseführer findet. Ich habe dort einmal eine alte, handgeschnitzte Holzbank entdeckt, die von einem lokalen Schreiner gebaut wurde – ein perfekter Platz, um über das Leben nachzudenken, während man das leise Rascheln der Bäume hört. Das Parken ist direkt neben dem Eingang, und das Gelände ist immer gut gepflegt.
Wenn Sie jetzt denken, dass das alles zu wenig ist, um die Thawville Sehenswürdigkeiten zu beschreiben, dann haben Sie recht – das Wort „Sehenswürdigkeiten“ klingt fast zu pompös für ein Dorf, das mehr mit Feldarbeit als mit Tourismus zu tun hat. Aber genau das macht den Reiz aus: hier gibt es keine überfüllten Attraktionen, nur ehrliche, leicht schräge Erlebnisse, die man nur bekommt, wenn man bereit ist, ein bisschen Staub und ein bisschen Eigenart zu akzeptieren.
Der alte Bahnhof von Watseka, heute das Iroquois County Historical Museum, ist ein überraschend lebendiger Ort, der mehr zu bieten hat als staubige Ausstellungsstücke – hier trifft man auf echte Geschichten aus der Region, die man sonst nur in vergilbten Zeitungsarchiven findet. Das Gebäude selbst, ein ehemaliges Carnegie‑Bibliotheksgebäude aus den 1910er‑Jahren, strahlt eine fast schon majestätische Patina aus, und das Parken ist fast immer ein Kinderspiel, solange man nicht am Samstagabend zur Hauptausstellung kommt, dann wird das kleine Parkplatzgelände schnell zum Schlachtfeld.
Ein kurzer Abstecher nach Watseka führt direkt zur imposanten Iroquois County Courthouse, ein Backsteingebäude aus dem Jahr 1905, das mit seiner kupfernen Kuppel fast wie ein Relikt aus einem Westernfilm wirkt. Ich habe dort einmal einen Gerichtstermin beobachtet – kein Witz, das war fast wie ein Live‑Theater, nur dass die Schauspieler in Anzügen und Roben auftraten. Der Innenhof ist frei zugänglich, und wenn man Glück hat, kann man das alte Uhrwerk der Turmuhr hören, das jede Viertelstunde ein leises „Gong“ von sich gibt.
Ein paar Meilen östlich liegt das Kankakee River State Park, ein wahres Paradies für Naturliebhaber, die genug von endlosen Maisfeldern haben. Der Fluss schlängelt sich durch dichte Wälder, und die Wanderwege bieten sowohl leichte Spaziergänge als auch anspruchsvollere Trails. Ich erinnere mich an einen heißen Juli‑Nachmittag, als ich am Flussufer ein Picknick machte und plötzlich ein Biber seine Dämme reparierte – ein seltener, aber faszinierender Anblick. Das Parkhaus ist klein, aber ausreichend; ein kleiner Fußweg von etwa fünf Minuten führt zum Hauptzugang.
Für die, die das Adrenalin lieber in Form von quietschenden Reifen suchen, ist die Iroquois County Speedway ein Muss. Der 1/4‑Meilen‑Dirt‑Track liegt etwas außerhalb von Iroquois und lockt jede Woche ein buntes Publikum an, das sich zwischen Grillgeruch und dem Duft von Benzin verliert. Ich habe dort einmal einen lokalen Rennfahrer getroffen, der mir erklärte, dass die Strecke nach jedem Regen neu geformt wird – das erklärt, warum jede Runde ein neues Abenteuer ist. Parkplätze gibt es am Rande des Geländes, allerdings sollte man früh kommen, sonst muss man auf dem Feldrand parken.
Ein weiteres Highlight ist das jährliche Iroquois County Fair, das jedes Augustwochenende auf dem Fairgrounds in Watseka stattfindet. Die Messe ist ein bunter Mix aus landwirtschaftlichen Wettbewerben, Fahrgeschäften und lokalen Essensständen – ja, die berühmten Maiskolben mit Butter sind tatsächlich besser, als man denkt. Ich habe dort einmal die „Best Pumpkin“‑Ausstellung besucht und war beeindruckt von der Größe mancher Kürbisse, die fast als eigenständige Fahrzeuge durch die Gänge rollten. Das Gelände ist riesig, also reicht das Parken leicht aus, solange man nicht direkt vor dem Haupteingang parkt, da dort das Verkehrschaos fast schon ein eigenes Event ist.
Ein kurzer Abstecher nach Süden führt zum kleinen, aber charmanten Dorf Iroquois, das mit seiner historischen Main Street und einem winzigen Museum, das die Geschichte der Eisenbahn in der Region dokumentiert, punktet. Die alten Getreidesilos am Rande des Dorfes geben ein gutes Fotomotiv ab, und die freundlichen Bewohner erzählen gern von den „guten alten Zeiten“, wenn man sie nur fragt. Das Dorf hat einen kleinen Parkplatz hinter dem Museum, der meistens frei ist, es sei denn, ein lokales Fest ist im Gange.
Ob man nun auf der Suche nach Geschichte, Natur, Geschwindigkeit oder einfach nur nach einem guten Maiskolben ist – die Umgebung von Thawville bietet eine bunte Palette an Erlebnissen, die weit über das beschauliche Städtchen hinausgehen. Wer sich also fragt, was es in der Region zu entdecken gibt, sollte sich nicht nur auf die Stadt selbst beschränken, sondern die vielen Thawville Sehenswürdigkeiten in der Umgebung erkunden – das ist der wahre Charme dieses Fleckchens im Herzen von Illinois.
Dörfer, Städte, Stadtteile die Sie besuchen sollten.
©copyright by POI-Travel.de
info@poi-travel.de