Was Le Roy Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die stille Art, mit der Geschichte hier an jeder Straßenecke schnarcht, während ich mich durch das Pflaster wühle. Gegründet 1853, als die Eisenbahn noch das neue Wunder war, wuchs das Städtchen dank des Getreidehandels – ein bisschen wie ein alter Landwirt, der plötzlich zum Influencer wurde. Ich verstehe den Hype um die alten Scheunen nicht ganz, aber das knarrende Holz der ehemaligen Grain Elevator hat für mich einen gewissen Charme, der fast schon romantisch wirkt, wenn man die Sonne über den Feldern von Empire Township aufgehen sieht.
Ein kurzer Abstecher mit dem Auto von Interstate 74, die praktisch an der Stadt vorbeischneidet, bringt dich ins Herz von Le Roy, wo die Main Street mehr Postkartenmotivation als echte Geschäfte bietet – ein echter Fall für Nostalgiker. Die Menschen hier, ein Mix aus Bauern, Pendlern und ein paar Hipsters, die glauben, dass „Kornfeld“ ein Lifestyle ist, schaffen eine Atmosphäre, die gleichzeitig gemütlich und leicht irritierend ist. Wenn du mal ehrlich bist, wirst du feststellen, dass das wahre Highlight nicht die wenigen Museen, sondern das Gespräch mit Mrs. Henderson im Café an der Ecke ist, die dir bei einem Schluck Kaffee die Geschichte von Le Roy erzählt, als wäre sie ein Hollywood-Drehbuch. Und ja, das ist genau das, was ich an Le Roy liebe: die Mischung aus ehrlicher Einfachheit und einem Hauch von unterschwelliger Ironie, die das ganze Dorf durchzieht.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir durch das unscheinbare, aber eigenwillige Herz von Le Roy zu schlendern – ja, genau dieses winzige Städtchen im Empire Township, das man leicht übersehen würde, wenn man nicht zufällig den Highway 150 überquert.
Ich beginne natürlich mit dem, was ich persönlich als das „unvermeidliche Fotomotiv“ bezeichne: dem Le Roy Water Tower. Dieser rostige Koloss aus den 1920er Jahren ragt über die Hauptstraße wie ein überdimensionaler Kaugummiautomat. Der Aufstieg zur Aussichtsplattform ist ein bisschen wie ein Aufstieg in die Vergangenheit – man muss ein paar Stufen erklimmen, und dann hat man plötzlich das Gefühl, über das gesamte Land zu wachen, während die Felder im Sonnenuntergang glitzern. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das wöchentliche Grillfest im benachbarten Park stattfindet und jeder versucht, einen Platz in der Nähe des Turms zu ergattern.
Ein kurzer Abstecher vom Turm führt Sie zur Le Roy Historical Museum. Das Gebäude war früher eine Bank, und das spürt man sofort, wenn man die massive Marmortheke berührt, die jetzt als Ausstellungsfläche für alte Landmaschinen und Fotos dient. Ich muss zugeben, ich verstehe den Hype um alte Sägeblätter nicht ganz, aber die Geschichte der lokalen Bauernfamilien, die hier ausgestellt ist, hat etwas Beruhigendes – fast so, als würde man ein altes Familienalbum durchblättern, das man nie besitzen durfte.
Wenn Sie nach einem Ort suchen, an dem Sie sich kurz vom Staub des Alltags erholen können, dann ist der Le Roy City Park genau das Richtige. Der kleine See dort ist nicht gerade ein Naturwunder, aber im Sommer spiegelt er das Licht so, dass man fast vergisst, dass man mitten im Mittleren Westen steht. Ich habe dort einmal ein Picknick mit meinem Nachbarn gemacht, und wir haben uns darüber gestritten, ob die Enten hier eher „wild“ oder „zu zahm“ sind – ein echtes Highlight, das man nicht in jedem Reiseführer findet.
Ein weiteres Juwel, das ich nicht auslassen kann, ist das Le Roy Opera House. Ja, Sie haben richtig gelesen: ein Opernhaus in einer Stadt, die kaum mehr als ein paar Dutzend Häuser hat. Heute dient es als Community Center, aber die original erhaltene Bühne und die kunstvollen Stuckarbeiten an der Decke lassen einen kurzzeitig an die glorreichen Tage des frühen 20. Jahrhunderts glauben. Ich habe dort einmal ein Amateurtheaterstück gesehen – die Schauspieler waren so enthusiastisch, dass ich fast vergessen habe, dass das Publikum größtenteils aus pensionierten Landwirten bestand, die mehr an den kostenlosen Kaffee interessiert waren als an der Handlung.
Für alle, die ein bisschen Nostalgie in Form von knatternden Sirenen und rostigen Schlauchbooten suchen, ist das Le Roy Fire Department Museum ein Muss. Dort stehen alte Feuerwehrfahrzeuge, die aussehen, als kämen sie direkt aus einem Westernfilm. Ich habe mich dort fast in die alte Schlauchleitung gekrallt, weil ich dachte, ich könnte damit ein bisschen „authentisches“ Feuerwehr-Feeling nachstellen – ein kurzer Moment der Erkenntnis, dass ich besser bei den echten Feuerwehrleuten bleiben sollte.
Natürlich darf man die Le Roy Bibliothek nicht vergessen. Sie ist klein, aber charmant, mit einer Ecke, in der man alte Stadtzeitungen durchblättern kann, die von den ersten Autos berichten, die die Hauptstraße befahren haben. Ich habe dort ein Buch über die Geschichte von McLean County gefunden, das ich nie zu Ende gelesen habe, weil ich lieber draußen war und die frische Luft genoss.
Wenn Sie sich fragen, was man sonst noch in Le Roy sehen kann, dann werfen Sie einen Blick auf die Le Roy Farmers Market, die jeden Samstag von Mai bis September stattfindet. Hier gibt es frische Äpfel, selbstgemachte Marmelade und den einen oder anderen Stand, an dem ein älterer Herr versucht, Ihnen „die besten” Maiskolben zu verkaufen – ein Erlebnis, das man nicht verpasst, wenn man das echte Landleben schmecken will.
Zum Abschluss möchte ich noch kurz die Le Roy Sehenswürdigkeiten zusammenfassen, weil ich weiß, dass Sie wahrscheinlich eine Liste im Kopf haben wollen: Water Tower, Historical Museum, City Park, Opera House, Fire Department Museum, Bibliothek und Farmers Market. Jeder dieser Orte hat seinen eigenen kleinen Charme, und zusammen ergeben sie ein Bild von einer Stadt, die zwar klein ist, aber mit einer ordentlichen Portion Charakter daherkommt. Und wenn Sie das nächste Mal durch Illinois fahren, denken Sie daran: Manchmal steckt das Beste nicht in den großen Metropolen, sondern in den winzigen Ecken, die man nur findet, wenn man bereit ist, ein wenig abseits der Autobahn zu biegen.
Dörfer, Städte, Stadtteile die Sie besuchen sollten.
©copyright by POI-Travel.de
info@poi-travel.de