Was Mount Zion Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die eigenwillige Mischung aus historischer Schlichtheit und einer fast schon unterschwelligen Selbstzufriedenheit, die man beim Anblick der alten Eisenbahnschienen spürt. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal mit dem Zug von Decatur über die alte Main‑St. Louis‑Line nach Mount Zion fuhr – das Rattern der Lokomotive war fast wie ein nostalgischer Beat, der die Stadt seit den 1850er Jahren begleitet, als die ersten Pioniere das Township gründeten und das Land für die Landwirtschaft rodeten. Heute schlängelt sich die I‑72, und ich nehme meistens die Ausfahrt 146, um in wenigen Minuten im Zentrum zu sein, wo das Kopfsteinpflaster noch von den ersten Siedlern zeugt.
Die Menschen hier haben einen trockenen Humor, der sich in den kleinen Cafés und dem einzigen Diner widerspiegelt – kein Witz, das Essen ist echt super, aber die Portionen sind so klein, dass man fast das Gefühl hat, sie würden das Geld sparen. Ich verstehe den Hype um die jährliche Erntemesse nicht ganz, aber das bunte Treiben auf dem Marktplatz ist ein echter Blickfang, wenn man mal ehrlich ist. Und wenn man dann abends über die Felder des Mount Zion Township blickt, merkt man, dass das Leben hier langsamer pulsiert, aber mit einem unterschwelligen Stolz, der jeden Besucher ein bisschen ansteckt.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir durch das kleine, aber eigenwillige Mount Zion zu schlendern, als würden wir uns nach einem langen Arbeitstag in der Kneipe treffen und über die besten Ecken der Stadt plaudern.
Ich fange immer mit der United Methodist Church an, weil sie das Herzstück des Dorfes ist – ein Backsteingebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert, das mehr Geschichten zu erzählen hat als mancher Bestseller. Die hohen Fenster lassen das Morgenlicht so ein, dass man fast das Gefühl hat, in einer Kirche aus einem alten Film zu sitzen. Ich habe dort einmal ein Sonntagsgottesdienst‑Kaffee‑Treffen erlebt; die Gemeinde war freundlich, aber die Kuchenwahl war ein bisschen zu konservativ – kein Witz, das war ein altmodischer Marmorkuchen, der eher nach Geschichte roch als nach Zucker.
Ein kurzer Spaziergang die Hauptstraße hinunter führt zum Mount Zion Public Library. Das ist nicht nur ein Ort zum Lesen, sondern ein Treffpunkt für die Kids, die dort nach der Schule Brettspiele zocken. Ich habe dort ein Buch über die Geschichte von Macon County ausgeliehen und dabei bemerkt, dass das Personal immer ein bisschen zu enthusiastisch über lokale Genealogie spricht – als ob jeder Besucher plötzlich ein Ahnenforscher werden will. Parken ist meistens ein Klacks, außer samstags, wenn das wöchentliche Flohmarkt‑Chaos die Straße blockiert.
Wenn man dann genug von staubigen Regalen hat, geht’s weiter zum Mount Zion Community Park. Das ist das grüne Herz des Ortes, mit einem kleinen See, ein paar Baseball‑Diamonds und einem Spielplatz, der mehr Rost als Farbe hat – aber das macht den Charme aus. Ich habe dort im Sommer ein Picknick mit Freunden gemacht; das Wasser war kühl genug, um die Kinder zu erfrischen, und die alten Eichen spendeten genug Schatten, um das Grillen erträglich zu machen. Der Park ist kostenlos, und das einzige „Eintritts‑Ticket“ ist das gelegentliche Quaken der Frösche, das nachts fast wie ein Konzert wirkt.
Ein wenig weiter nördlich, fast versteckt hinter den Kornfeldern, steht das alte Getreidesilo – ein Monument der Agrar‑Industrie, das heute mehr als Fotomotiv dient. Ich habe dort einmal ein Foto geschossen, das später auf meinem Instagram‑Feed landete, und das war das einzige Mal, dass ich mich wirklich wie ein Abenteurer fühlte, weil ich das Geländer um das Silo herum erklomm, um die Aussicht zu genießen. Vorsicht: Das Gelände ist nicht immer gesichert, also bitte nicht zu sehr nach oben klettern, wenn Sie nicht gern von der örtlichen Feuerwehr gerettet werden wollen.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht auslassen kann, ist das Mount Zion Historical Society Museum. Es ist klein, aber voller lokaler Artefakte – von alten Schulbüchern bis zu handgefertigten Möbeln der Gründerfamilien. Ich habe dort eine alte Landkarte gefunden, die zeigt, wie das Dorf einst von einem einzigen Weg durchzogen wurde, der heute als Main Street gilt. Das Museum ist von Freiwilligen betrieben, die gern erzählen, warum das Dorf nie zu einer Großstadt geworden ist – ein bisschen trocken, aber ehrlich gesagt, das ist genau das, was ich an solchen Orten schätze.
Natürlich darf man die Mount Zion Fall Festival nicht verpassen, das jedes Jahr im Oktober stattfindet. Es ist ein bisschen wie ein Mini‑County‑Fair, nur mit weniger Menschenmassen und mehr lokaler Handwerkskunst. Ich habe dort das beste Karamell‑Apfel‑Gebäck meines Lebens gegessen, und das war das einzige Mal, dass ich mich über die „authentische“ Atmosphäre freuen konnte, ohne zu denken, dass ich in einem Touristen‑Katalog stehe.
Wenn Sie sich fragen, was hier sonst noch zu sehen ist, dann denken Sie an die Mount Zion Cemetery, ein stiller Ort, an dem die Geschichte des Dorfes in gravierten Steinen weiterlebt. Ich habe dort einmal einen alten Grabstein entdeckt, der das Datum 1865 trägt – ein Hinweis darauf, dass das Gebiet schon lange vor dem offiziellen Gründungsdatum besiedelt war. Der Friedhof ist gut gepflegt, und das Parken ist direkt neben dem Eingang möglich, was praktisch ist, wenn man nach einem langen Tag noch ein bisschen nachdenken möchte.
All diese Mount Zion Sehenswürdigkeiten bilden zusammen ein Bild, das gleichzeitig vertraut und überraschend ist. Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht ganz, aber hier, zwischen Kornfeldern und alten Backsteingebäuden, finde ich eine Ruhe, die man in den überfüllten Städten selten erlebt. Also, wenn Sie das nächste Mal in Macon County unterwegs sind, schalten Sie das GPS aus, folgen Sie den Schildern nach Mount Zion und lassen Sie sich von den kleinen, aber feinen Details verzaubern – und vergessen Sie nicht, ein paar Fotos zu machen, damit Sie Ihren Freunden später erzählen können, dass Sie wirklich dort waren.
Dörfer, Städte, Stadtteile die Sie besuchen sollten.
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