Was Parkersburg Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die eigenwillige Mischung aus Kleinstadt‑Charme und einer Geschichte, die sich an jeder Straßenecke leise einbaut, während man versucht, nicht zu sehr vom modernen Alltag abgelenkt zu werden. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal über die alte Eisenbahnschiene fuhr, die einst das Rückgrat der Stadt bildete, und sofort das Gefühl bekam, dass hier mehr als nur Maisfelder und Kornfelder zu finden sind. Die Stadt wurde 1835 von Pionieren gegründet, die das fruchtbare Land von Madison Township im Herzen von Richland County für sich beanspruchten – ein Stückchen Illinois‑Frontier, das sich bis heute stolz hält.
Wenn man von St. Louis aus die I‑55 nach Norden nimmt und dann den Highway 140 abzweigt, erreicht man Parkersburg nach etwa einer Stunde und einem halben Stück, und das ohne das übliche Gedränge. Ich habe das kleine Busnetz ausprobiert – ein knapper Service, der aber genug ist, um das Stadtzentrum zu erreichen, wenn man den Wagen lieber stehen lässt. Die Menschen hier sind ein Mix aus bodenständigen Landwirten und ein paar Newcomern, die den ruhigen Rhythmus schätzen. Ich verstehe den Hype um die „kleine Stadt mit großem Herz“ nicht ganz, aber die ehrliche Gastfreundschaft, das gelegentliche Lächeln an der Bäckerei und das leise Summen der alten Mühle am Fluss – das ist für mich das wahre Highlight, das Parkersburg Sehenswürdigkeiten ausmacht.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir einen kleinen, aber überraschend eigenwilligen Streifzug durch Parkersburg, Madison Township, Illinois zu machen – ja, genau das winzige Dorf, das man leicht übersehen würde, wenn man nicht zufällig den Highway 3 entlangfährt und plötzlich ein Schild mit „Welcome to Parkersburg“ entdeckt.
Ich fange am liebsten mit dem Ort an, den ich persönlich am meisten schätze: die Parkersburg Public Library. Das Gebäude ist ein unscheinbarer Backsteinkasten an der Main Street, aber innen wartet ein gemütlicher Lesesessel, ein alter Holzschreibtisch und Regale, die mehr Geschichte atmen als manch große Stadtbibliothek. Ich habe dort einmal ein Buch über lokale Folklore ausgeliehen und dabei fast den ganzen Nachmittag damit verbracht, alte Zeitungsabschriften zu wälzen – kein Witz, das war fast wie ein Mini‑Archiv. Parken ist hier fast immer ein Klacks, solange man nicht am Samstagabend kommt, dann wird das kleine Parkhaus schnell zum Schlachtfeld.
Nur wenige Reiseziele überraschen ihre Besucher mit einem Ort, an dem man das echte Alltagsleben spüren kann, und das ist zweifellos der Parkersburg Community Park. Der Park liegt ein paar Blocks südlich der Bibliothek, ein offenes Feld mit einem kleinen Spielplatz, einem Basketballkorb und einem winzigen See, in dem Enten faul vor sich hin paddeln. Ich habe dort einmal ein Picknick mit Freunden veranstaltet, und während wir uns über die neueste Netflix-Serie streitten, kam ein älterer Herr mit einem selbstgebackenen Apfelkuchen vorbei – das war das Highlight, nicht die Aussicht, die ja eher durchschnittlich ist.
Wenn man dann doch ein bisschen Spiritualität (oder einfach nur ein gutes Fotomotiv) sucht, führt der Weg zur St. Mary's Catholic Church. Die Kirche ist ein klassisches Backsteingebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert, mit bunten Glasfenstern, die das Licht in einem fast kitschigen, aber charmanten Muster brechen. Ich verstehe den Hype um Kirchenarchitektur nicht immer, aber hier hat das Orgelspiel an einem Sonntagmorgen tatsächlich etwas Beruhigendes, das mich fast vergessen ließ, dass ich eigentlich nur wegen des Kuchenbuffets im Gemeindehaus war.
Ein kurzer Abstecher führt zum Parkersburg Historical Society Museum, das sich in einem umgebauten alten Ladenlokal versteckt. Dort hängen alte Landkarten, Werkzeuge aus der Landwirtschaft und ein paar verstaubte Fotos von Gründungsfamilien. Ich habe dort ein altes Tagebuch gefunden, das von einem jungen Mann aus den 1890er Jahren geschrieben wurde – ein echter Lesegenuss, wenn man sich für die harte Realität des damaligen Lebens interessiert. Das Museum ist klein, aber das macht es gerade authentisch; kein übertriebenes Marketing, nur ehrliche Geschichte.
Ein weiteres, leicht übersehenes Juwel ist das ehemalige Old Schoolhouse, das heute als Gemeindezentrum dient. Das Gebäude hat die typische rote Ziegelfassade und ein großes Fenster, das morgens das Licht hereinlässt, als wolle es die Schüler noch einmal wecken. Ich habe dort einmal einen lokalen Kunstworkshop besucht, bei dem wir alte Holzstühle restaurierten – ein bisschen schmutzig, aber das Ergebnis war ein echter Hingucker für das nächste Dorffest.
Für die, die ein bisschen morbide Romantik mögen, gibt es den Parkersburg Cemetery am Rande der Stadt, entlang der County Road 5. Die Grabsteine erzählen Geschichten von Pionieren, Kriegsveteranen und ein paar skurrilen Persönlichkeiten, die hier ihre letzte Ruhe gefunden haben. Ich habe dort einmal einen Spaziergang gemacht, um die Stille zu genießen, und dabei einen alten, kunstvoll geschnitzten Grabstein entdeckt, der angeblich zu einem der Gründer der Stadt gehört – ein perfekter Ort für ein nachdenkliches Foto, wenn man nicht zu sehr an Grusel denkt.
Und weil man in einem kleinen Ort nicht nur Museen und Kirchen besuchen kann, muss man natürlich das kulinarische Highlight nicht vergessen: das Miller’s Diner an der South Main Street. Der Diner ist ein klassisches 50er‑Jahre‑Eck mit Neonlichtern, die nachts fast schon kitschig leuchten. Ich habe dort den besten Milchshake der Region probiert – ehrlich, das war besser als alles, was ich in den großen Städten gefunden habe. Das Personal kennt dich beim Namen, wenn du öfter kommst, und das ist ein kleiner Luxus, den man in den Metropolen selten bekommt.
Wenn Sie also das nächste Mal durch Illinois fahren und sich fragen, ob es irgendwo einen Ort gibt, der mehr zu bieten hat als nur endlose Felder, dann denken Sie an Parkersburg. Die Parkersburg Sehenswürdigkeiten mögen klein sein, aber sie haben Charakter – und das ist etwas, das man nicht in jedem Reiseführer findet.
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