Was Sullivan Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die eigenwillige Mischung aus staubiger Geschichte und überraschend lebendiger Gegenwart, die mich jedes Mal beim ersten Schritt durch die Hauptstraße ein bisschen schmunzeln lässt. Die Stadt wurde 1845 gegründet, benannt nach dem Politiker John Sullivan, und hat seitdem mehr als ein paar Scheiben Maisfelder überlebt – ein echtes Stück Illinois‑Erbe, das man nicht in jedem Reiseführer findet.
Wenn ich mit dem Auto die I‑57 verlasse und auf die US‑24 abbiege, spürt man sofort, dass hier nicht nur Felder, sondern auch Geschichten wachsen. Das alte County‑Gericht, das 1868 eröffnet wurde, steht noch immer als Mahnmal für die ehrliche, wenn auch manchmal mürrische, Mentalität der Bewohner. Ich verstehe den Hype um die jährliche County‑Fair nicht ganz, aber das Popcorn und die schrillen Fahrgeschäfte sind ein echter Kulturschock für jemanden, der sonst nur stille Bibliotheken besucht. Die örtliche Bibliothek, ein umgebautes Lagerhaus, ist mein Lieblingsort zum Abschalten – hier trifft Geschichte auf moderne Technologie, und das ohne viel Aufhebens. Wer nach einem kurzen Stopp in Moultrie County noch ein bisschen Zeit hat, kann den kleinen, aber feinen „Sullivan Sehenswürdigkeiten“-Pfad entlangspazieren, wo alte Scheunen, ein restauriertes Eisenbahnsignal und ein paar freundliche Gesichter das Bild abrunden. Und ja, der Bus nach Decatur fährt nur zweimal am Tag, also besser das Auto parken und die Straße genießen.
Egal ob Abenteurer, Genießer oder Kulturliebhaber – in Sullivan findet jeder etwas, das sein Herz schneller schlagen lässt, und mein persönlicher Favorit ist das imposante Moultrie County Courthouse, das mitten im Stadtzentrum thront wie ein steinernes Mahnmal für die gute alte Bürokratie. Ich habe das erste Mal dort gestanden, während ein Regen aus der Ferne trommelte, und das massive Backsteingebäude wirkte fast wie ein Filmset aus den 1900er‑Jahren – kein Witz, die Kuppel ist wirklich ein Hingucker. Parken ist meistens einfach, solange man nicht gerade am Freitagabend nach dem County‑Meeting kommt, dann wird das kleine Parkplatz‑feld schnell zum Schlachtfeld.
Ein paar Blocks weiter liegt die Sullivan Public Library, ein echtes Juwel für alle, die Bücher lieben und gleichzeitig gern in einem Gebäude sitzen, das aussieht, als hätte ein viktorianischer Architekt zu viel Kaffee getrunken. Ich habe dort ein paar Stunden verbracht, weil ich dachte, ich könnte in Ruhe ein Buch lesen – stattdessen wurde ich von einer Gruppe Senioren in die Geschichte der lokalen Landwirtschaft eingeführt, was überraschend charmant war. Die Bibliothek hat kostenloses WLAN, also kann man hier auch ungestört den nächsten Instagram‑Post planen, während man sich über die staubigen Regale wundert.
Wenn man dann genug von staubigen Regalen hat, führt der Weg unvermeidlich zur Main Street, wo die kleinen Läden und Cafés ein bisschen von dem „kleinen Städtchen‑Charme“ ausstrahlen, den man in Reiseführern immer zu finden versucht. Ich habe im „Bean & Bun“ einen Cappuccino getrunken, der fast zu gut war, um wahr zu sein – stark genug, um mich für den Rest des Tages wach zu halten, und das Personal hat mir sogar ein Stück Kuchen „gratis“ angeboten, weil ich „ein echter Entdecker“ aussehe. Das Parken hier ist ein bisschen ein Glücksspiel: ein paar freie Plätze direkt vor dem Laden, aber meistens muss man ein paar Blocks weiter parken und den Weg zu Fuß zurücklegen.
Ein kurzer Spaziergang führt zum Sullivan City Park, wo ein kleiner Teich und ein paar alte Bänke darauf warten, dass man seine Gedanken sortiert. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, während ein Entenrudel mich neugierig beäugte – kein Drama, nur ein bisschen Quak. Der Park ist ideal, wenn man nach einem langen Tag ein bisschen frische Luft schnappen will; das Spielplatz‑Gebiet ist zwar klein, aber die Kinder dort scheinen es zu lieben, und das bedeutet für mich als Erwachsenen, dass ich endlich ein bisschen Ruhe finde. Ein kleiner Hinweis: das Parkhaus neben dem Park ist nur an Wochenenden voll, also wenn Sie einen ruhigen Nachmittag planen, ist das ein guter Spot.
Für alle, die das Wort „Festival“ noch nicht kennen, gibt es die Moultrie County Fairgrounds, wo jedes Jahr das ganze Städtchen zusammenkommt, um Rinder zu bewerten, Karussells zu fahren und das eine oder andere Bier zu trinken. Hier kann man die echten Sullivan Sehenswürdigkeiten erleben, weil das ganze Dorf hier zusammenkommt – von der lokalen Highschool‑Märzkapelle bis zum jährlichen BBQ‑Wettbewerb, bei dem ich letztes Jahr versehentlich das schärfste Chili probierte und fast die Feuerwehr rief. Parken ist ein Kinderspiel, weil das Gelände riesig ist, aber seien Sie gewarnt: die Parkplatz‑Schilder sind manchmal verwirrend, also folgen Sie einfach den Menschenmassen.
Ein weiteres verstecktes Kleinod ist das alte Sullivan Train Depot, das heute als Mini‑Museum dient und ein bisschen von der glorreichen Eisenbahngeschichte der Region bewahrt. Ich habe dort ein altes Modell einer Dampflokomotive entdeckt, das so detailverliebt war, dass ich fast versucht war, es zu kaufen – leider ist das nicht erlaubt. Das Depot liegt direkt an der Hauptstraße, also ist das Parken praktisch immer möglich, und das Gebäude selbst ist ein gutes Fotomotiv, wenn man den nostalgischen Vibe einfangen will.
Zu guter Letzt darf man das Sullivan Community Center nicht vergessen, das fast das soziale Herz der Stadt ist. Hier finden regelmäßig Kunstausstellungen, Tanzabende und das alljährliche „Koch‑und‑Kunst‑Festival“ statt, bei dem ich einmal versehentlich in einem Yoga‑Kurs gelandet bin, weil ich die Tür verwechselt habe. Das Center hat einen kleinen Parkplatz hinter dem Gebäude, der meistens frei ist, und die Atmosphäre ist so locker, dass man sich sofort wie ein Einheimischer fühlt – zumindest bis man merkt, dass die meisten Gespräche um das Wetter und die Ernte gehen.
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