Reisende aus aller Welt schätzen Saunemin Sehenswürdigkeiten wegen der überraschend tiefen Geschichte, die sich zwischen endlosen Kornfeldern und dem leisen Rauschen des Vermilion River versteckt. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal in das 1850 gegründete Saunemin Township fuhr – ein kurzer Abstecher von Interstate 55, gefolgt von einem gemächlichen Ritt auf US‑24, der mich direkt ins Herz von Livingston County brachte. Dort, wo einst ein kleiner Eisenbahnknotenpunkt das Rückgrat der Gemeinde bildete, spürt man noch das Echo der Pioniere, die das Land im 19. Jahrhundert urbar machten.
Die Stadt selbst ist kaum mehr als ein paar Reihen historischer Häuser, aber gerade das macht den Charme aus: Ich habe das alte Rathaus gesehen, das heute als Gemeindezentrum dient, und kann nicht leugnen, dass die knarrende Holztür ein bisschen zu romantisch wirkt – kein Witz, das ist fast schon ein Instagram‑Motto. Wenn man dann den kleinen Bahnhof überquert, merkt man, dass die Züge hier kaum mehr als ein nostalgischer Flirt mit der Moderne sind.
Ein kurzer Abstecher mit dem lokalen Bus (die Linie, die von Pontiac nach Streator fährt) bringt einen zum einzigen Café, das noch echte hausgemachte Kuchen serviert – ein Ort, an dem ich meine tägliche Dosis Zucker und ein bisschen Small‑Talk mit den Einheimischen bekomme. Und während ich hier sitze, fällt mir ein, dass die Saunemin Sehenswürdigkeiten nicht nur aus Gebäuden bestehen, sondern aus den Geschichten, die jeder hier erzählte, und aus dem leisen Stolz, den die Bewohner für ihr kleines Stück Illinois hegen.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir durch das verschlafene Herz von Saunemin zu schlendern, wo das einzige, was schneller rotiert als das Korn im Wind, die alte Dampflokomotive im Museum ist.
Ich beginne natürlich mit dem Saunemin Public Library, weil ich dort mehr Zeit verbracht habe, als ich zugeben will – zwischen staubigen Regalen und dem Geruch von altem Papier habe ich das Gefühl, dass die Stadt hier ihre Seele versteckt. Das Gebäude ist ein kleines, weiß gestrichenes Schmuckstück aus den 1930er‑Jahren, das sich stolz an der Main Street drängt. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann die Seniorenrunde das wöchentliche Bingo veranstaltet und alle freien Plätze besetzt. Ich habe einmal versucht, ein Buch über lokale Geschichte zu finden, und wurde von einer freundlichen Bibliothekarin mit einem Lächeln und einem Hinweis auf das eigentliche Museum verwiesen – ein klassischer „Hier gibt’s mehr“‑Moment.
Weiter geht’s zum Saunemin Historical Society Museum, das eigentlich ein umfunktioniertes Schulhaus ist, das mehr Geschichten kennt als die meisten Menschen. Die Ausstellung ist ein Flickenteppich aus alten Landkarten, Fotos von Pferdekutschen und einem knarrenden Holzstuhl, auf dem angeblich der erste Bürgermeister gesessen hat. Ich verstehe den Hype um das „authentische“ Flair nicht ganz, aber das knarrende Geräusch, wenn man den Stuhl bewegt, hat etwas fast meditativen Charme – zumindest, wenn man nicht gerade von einem lauten Traktor überfahren wird. Das Museum hat einen kleinen Parkplatz hinter dem Gebäude; ein Schild warnt vor „begrenzten Parkmöglichkeiten“, was in Saunemin fast schon ein Versprechen ist.
Wenn man dann genug von staubigen Relikten hat, führt der Weg zum Saunemin Community Park. Der Rasen ist nicht gerade ein Golfplatz, aber die alten Eichen spenden genug Schatten, um ein Picknick zu überleben, das man sonst nur in Instagram‑Filtern sieht. Ich habe dort einmal ein spontanes Jazz‑Pick‑up mit ein paar Teenagern erlebt, die ihre Gitarre aus dem Kofferraum eines alten Pickup gezogen haben – kein Witz, das war besser als jede geplante Konzertreihe. Der Spielplatz ist ein bisschen rostig, aber das hält die Kinder (und die Eltern) davon ab, zu lange zu verweilen, was ich persönlich als „natürliche Besucherbegrenzung“ bezeichnen könnte.
Ein absolutes Muss für alle, die das industrielle Erbe der Region schmecken wollen, ist der Saunemin Grain Elevator. Dieses massive Holz‑ und Stahlgebilde ragt wie ein schlafender Riese über die Felder und erinnert daran, dass hier früher mehr Korn verarbeitet wurde als in manch einer Großstadt. Ich habe dort einmal einen lokalen Landwirt getroffen, der mir erklärte, dass das Aufladen von Getreide immer noch „nach alter Art“ erfolgt – das heißt, mit viel Muskelkraft und noch mehr Geduld. Das Gelände ist zwar nicht offiziell für Besucher geöffnet, aber ein kurzer Spaziergang um das Fundament herum gibt genug Fotomaterial für den Instagram‑Feed, solange man die Warnschilder respektiert.
Ein wenig abseits des Mainstreams liegt das Saunemin Fire Department Museum, das in einer ehemaligen Feuerwache untergebracht ist. Hier gibt es alte Feuerwehrhelme, rostige Schlauchrollen und ein paar Fotos von mutigen Männern, die im 19. Jahrhundert mehr Feuer gelöscht haben als wir heute in Netflix‑Serien sehen. Ich habe dort einen ehemaligen Feuerwehrmann getroffen, der mir erzählte, dass das „Rauschen“ der Sirenen immer noch in seinen Träumen nachhallt – ein bisschen dramatisch, aber irgendwie passend für einen Ort, der mehr Geschichten hat als ein durchschnittlicher Roman. Das Parken ist direkt vor der Tür, und das Schild „Nur für Einsatzfahrzeuge“ ist eher ein Scherz, weil die meisten Besucher einfach dort abstellen, wo sie können.
Für die, die lieber etwas Frisches und Lokales probieren wollen, ist der Saunemin Farmers Market am ersten Samstag im Monat ein kleiner, aber feiner Leckerbissen. Hier gibt es hausgemachte Marmeladen, frisches Gemüse und den einen oder anderen Stand, der handgefertigte Keramik verkauft – alles zu Preisen, die man kaum glauben kann, wenn man bedenkt, dass das Geld hier fast ausschließlich in der örtlichen Bank verschwindet. Ich habe einmal einen Standbesitzer getroffen, der mir erzählte, dass er seit 1998 jeden Samstag hier steht und dass er „die Stadt am Laufen hält“, was ich mit einem leichten Augenrollen, aber auch mit Respekt für seine Hartnäckigkeit aufgenommen habe.
Ein kurzer Abstecher zur Saunemin Railroad Depot rundet das Bild ab. Das alte Bahnhofsgebäude ist kaum mehr als ein Backsteinskelett, aber die Schienen, die noch immer durch das Dorf führen, geben einem das Gefühl, dass irgendwo ein Zug noch immer durch die Prärie rauscht. Ich habe dort ein altes Foto gefunden, das einen Zug aus den 1920er‑Jahren zeigt, und musste schmunzeln, weil das dieselbe Lokomotive heute als Dekoration im örtlichen Diner dient – ein bisschen kitschig, aber irgendwie passend für Saunemin.
Zu guter Letzt ein kurzer Hinweis zu den Saunemin Sehenswürdigkeiten im Allgemeinen: Die meisten Orte sind leicht zu finden, weil das Dorf kaum größer ist als ein großer Parkplatz, und die Einheimischen geben gern Auskunft, solange man nicht zu laut fragt. Wenn du also das nächste Mal durch das Mittlere Westen fährst und das Gefühl hast, dass du irgendwo „echt etwas erleben“ willst, dann schau einfach bei Saunemin vorbei – du wirst nicht enttäuscht sein, es sei denn, du erwartest ein 5‑Sterne‑Resort, dann musst du wohl noch ein bisschen weiterfahren.
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