Was Cullom Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die stille Entschlossenheit einer Kleinstadt, die sich seit den 1870er Jahren kaum von ihrer ursprünglichen Landstraße-Charme befreit hat. Gegründet, als die Eisenbahn die Prärie durchschlitzte und nach dem damaligen Gouverneur John Cullom benannt, liegt das Städtchen im Herzen von Sullivan Township, Livingston County, und trägt bis heute die Spuren seiner agrar‑geprägten Geschichte. Ich erinnere mich, wie ich das erste Mal mit dem Zug von Chicago aus ankam – das Rattern der Wagen war das einzige Geräusch, das die weite, goldene Kornlandschaft durchbrach, und ich dachte mir: „Hier gibt’s wohl mehr Kuhglocken als Cafés.“
Ein kurzer Abstecher mit dem Auto über die Interstate 55 bringt dich direkt in die Hauptstraße, wo das alte Rathaus noch immer das offizielle „Willkommen“ aus dem 19. Jahrhundert ausruft. Die Menschen hier, meist Nachfahren der ersten Siedler, haben einen trockenen Humor, der fast so trocken ist wie das Sommerwetter. Wenn du nach einem Ort suchst, an dem du das echte „Midwest‑Feeling“ schnuppern kannst, dann ist ein Spaziergang entlang der alten Kornspeicher genau das Richtige – kein Witz, das Knarren der Holzbalken erzählt mehr Geschichten als jedes Museum. Und ja, die „Cullom Sehenswürdigkeiten“ umfassen nicht nur Gebäude, sondern auch die Art, wie die Einheimischen beim Sonntagsbraten über Politik diskutieren, während sie heimlich das neueste Netflix‑Drama auf dem alten Fernseher verfolgen.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir durch das verschlafene Herz von Cullom zu schlendern, wo das Wort „Tourismus“ eher ein Scherz ist, den die Einheimischen mit einem Augenzwinkern tragen.
Ich beginne natürlich mit dem Cullom Public Library, einem winzigen Carnegie‑Gebäude, das mehr Staub als Besucher hat – aber genau das macht seinen Charme aus. Ich habe dort einmal ein Buch über die Geschichte der Eisenbahn gefunden, das offenbar seit den 1920ern nicht mehr ausgeliehen wurde. Das Parken ist praktisch immer frei, außer sonntags, wenn die Seniorenrunde das wöchentliche Bingo dort abhält und plötzlich jeder Parkplatz ein begehrtes Gut wird.
Ein kurzer Spaziergang die Hauptstraße hinunter führt Sie zum alten Getreidesilo am Ende der Main Street. Das massive Holzgerüst ist ein Relikt aus den 1900ern, das heute mehr als Fotomotiv dient, weil das eigentliche Getreide längst von einem modernen Silobetrieb in der Nachbarschaft übernommen wurde. Ich habe dort einmal ein Selfie gemacht, während ein Traktor mit quietschenden Reifen vorbeizog – ein echtes Midwest‑Drama.
Wenn Sie nach einem Ort suchen, an dem sich die Gemeinde tatsächlich trifft, dann ist das Cullom Community Center Ihre Anlaufstelle. Hier finden Sie die wöchentlichen Yoga‑Klassen (die mehr nach Dehnübungen für Rentner klingen) und das alljährliche Sommerfest, bei dem die lokale Bäckerei ihre berühmten Zimtschnecken verkauft – kein Witz, die sind tatsächlich besser als das, was man in den meisten Großstädten findet. Das Center hat einen kleinen Parkplatz hinter dem Gebäude; an Freitagen ist er jedoch voll, weil die Highschool‑Mannschaft dort ihr Training abhält.
Ein weiteres Muss ist die St. Mary's Catholic Church, deren neugotische Fenster im Sommer das Licht in ein fast sakrales Rosa tauchen. Ich habe dort einmal ein Konzert von der örtlichen Jugendband erlebt – ein überraschend lauter Auftritt in einer Kirche, die sonst nur für Taufen und Beerdigungen genutzt wird. Der Eingangsbereich hat ein Schild, das Besucher freundlich darauf hinweist, dass das Klingeln der Türglocke nur zu besonderen Anlässen erlaubt ist.
Für die, die lieber im Freien sind, gibt es den Cullom Park, ein kleines Grünstück mit einem Baseballfeld, einem Spielplatz und einer Bank, die über den Feldweg blickt. Hier treffen sich die Kinder nach der Schule zu wilden Fangspielen, während die Erwachsenen auf der Bank sitzen und über das Wetter diskutieren – ein perfekter Ort, um das wahre Tempo des Landlebens zu spüren. Das Parkhaus ist ein einfacher Schuppen, aber er reicht völlig aus, solange Sie nicht am Tag des jährlichen Grillwettbewerbs dort parken wollen.
Ein wenig abseits, aber definitiv ein Highlight für Geschichtsliebhaber, ist das Cullom Historical Museum. Es befindet sich im ehemaligen Rathaus und beherbergt eine skurrile Sammlung von alten Landmaschinen, Fotos von Gründungsfamilien und sogar einen originalen Holzstuhl, auf dem der erste Bürgermeister des Ortes gesessen haben soll. Ich habe dort eine alte Zeitung gefunden, die von einem angeblichen „UFO‑Sichtung“ im Jahr 1953 berichtet – ein echter Gag, den die Einheimischen jedes Jahr beim Sommerfest wieder aufgreifen.
Zu guter Letzt darf man die Cullom Sehenswürdigkeiten nicht nur als Punkte auf einer Karte sehen, sondern als ein Netzwerk aus kleinen Geschichten, die das Dorf zusammenhalten. Wenn Sie also das nächste Mal über die Landstraße fahren und das Schild „Welcome to Cullom“ sehen, denken Sie daran: Hier gibt es mehr zu entdecken, als man auf den ersten Blick vermuten würde – und das alles mit einer Portion trockenen Humors, die selbst die staubigste Straße erträglich macht.
Der erste Halt, den ich mir nicht entgehen lassen konnte, war das Livingston County Historical Museum in Pontiac – ein Ort, an dem die Geschichte von mehr als 150 Jahren Landwirt‑ und Eisenbahnerleben in staubigen Kisten und knarrenden Holzbänken präsentiert wird. Ich habe dort mehr über die alte Scheune meiner Urgroßeltern erfahren, als ich je in einem modernen Café zu lesen bekam, und das ist kein Witz. Das Museum sitzt im ehemaligen Courthouse, also ein bisschen wie ein altes Gerichtsgebäude, das plötzlich beschlossen hat, Kunst zu sammeln. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann das jährliche „Livingston County Heritage Fest“ die Einfahrt blockiert.
Ein paar Meilen weiter, fast schon ein kurzer Abstecher, liegt das Illinois Railway Museum in Union – das größte Eisenbahnmuseum der USA, das ich je betreten habe. Ich muss zugeben, ich verstehe den Hype um alte Dampfloks nicht ganz, aber das riesige Freilager mit über 400 Fahrzeugen ist einfach fantastisch. Ich habe dort eine 1920er‑Bahnstrecke ausprobiert, die noch immer funktionstüchtig ist, und das Quietschen der Räder hat mich fast dazu gebracht, meine eigene Zugfahrt zu planen – natürlich nur im Kopf. Das Museum ist gut ausgeschildert, und das Parken ist ein Kinderspiel, solange man nicht versucht, am Sonntagmorgen ein Picknick neben den Lokomotiven zu veranstalten, weil dann die Freiwilligen mit ihren Grillen die Plätze besetzen.
Zurück in Pontiac, das Herz der Region, gibt es den Pontiac Train Depot, ein kleines, aber charmantes Relikt aus der Ära, als Züge noch das Rückgrat des amerikanischen Verkehrs bildeten. Ich habe dort ein altes Fotoalbum gefunden, das meine Großtante aus den 1940ern zeigte, wie sie mit einem Koffer voller Hausgemachter Marmelade am Bahnsteig stand – ein Bild, das mich jedes Mal zum Schmunzeln bringt, wenn ich an die heutige „Bahn‑zu‑Tür“-Logistik denke. Der Bahnhof ist nicht nur ein Fotomotiv, sondern auch ein praktischer Ort, um einen kurzen Kaffee zu schnappen, denn das kleine Café nebenan serviert den besten „Midwest‑Muffin“ der Gegend, und das ist ehrlich gesagt besser als jede 5‑Sterne‑Bewertung.
Ein bisschen weiter östlich, fast am Rande des bekannten Kankakee River, liegt der Kankakee River State Park. Hier kann man, wenn man Glück hat, ein Stück unberührte Natur finden, das nicht von Windrädern oder Windmühlen gestört wird. Ich habe dort ein Kajak gemietet und bin den Fluss hinuntergepaddelt, während ich überlegte, warum ich nicht einfach ein Haus am Wasser bauen sollte – bis ich merkte, dass die Insekten hier ein Eigenleben führen, das selbst die hartgesottensten Camper zum Schwitzen bringt. Der Park bietet Wanderwege, die von leicht bis anspruchsvoll reichen, und das Parken ist in der Regel ein Klacks, solange man nicht am ersten Samstag im Juli kommt, wenn das jährliche „River Fest“ die Zufahrten verstopft.
Nur einen Katzensprung von Pontiac entfernt, aber dennoch ein eigenständiges Juwel, ist der Lake of the Woods State Park. Der See ist nicht riesig, aber er hat das gewisse Etwas: klares Wasser, das im Sommer wie ein Spiegel wirkt, und ein kleines Strandbad, das sich perfekt für ein spontanes Bad eignet, wenn man nach einem langen Tag im Museum oder am Bahnhof noch ein bisschen Abkühlung braucht. Ich habe dort ein paar Angler getroffen, die mir erzählten, dass der größte Hecht, den sie je gefangen haben, fast so groß war wie ihr Boot – ein bisschen Übertreibung, aber das macht den Charme aus. Das Parkhaus ist klein, aber meistens gibt es noch ein paar freie Plätze, wenn man nicht zur Hauptsaison kommt.
Wenn man dann noch ein wenig Zeit übrig hat, lohnt sich ein Abstecher zum Livingston County Courthouse, das heute als Veranstaltungsort für lokale Kunstausstellungen dient. Ich habe dort eine Ausstellung über die „Bauernkultur im 20. Jahrhundert“ gesehen, die mich daran erinnerte, warum ich überhaupt hierhergekommen bin – um die Geschichten zu hören, die in den Feldern und Scheunen dieser Gegend stecken. Das Gebäude selbst ist ein schönes Beispiel für klassische amerikanische Architektur, und das Parken direkt vor dem Haupteingang ist fast immer frei, es sei denn, es gibt ein Gerichtsurteil, das die Stadt gerade feiert.
Ob Sie nun ein Eisenbahnfreak, ein Naturliebhaber oder einfach nur jemand sind, der nach einem guten Kaffee sucht – die Umgebung von Cullom hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Diese Cullom Sehenswürdigkeiten zeigen, dass das Herz von Illinois nicht nur aus Maisfeldern besteht, sondern aus lebendiger Geschichte, quirligem Museumslärm und stillen Seen, die zum Verweilen einladen.
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