Was Hammond Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die eigenwillige Mischung aus industriellem Erbe und ländlicher Gelassenheit, die man sofort spürt, wenn man die alten Eisenbahnschienen entlang der Grant Street entlangschlendert. Ich erinnere mich, wie ich als Kind mit meinem Opa die Geschichten über den Gründer George H. Hammond hörte – ein Mann, der 1859 das Städtchen aus einem Stück unbebauter Prärie schuf, um später ein Stahlimperium zu errichten, das die Skyline bis heute prägt. Heute liegt das Ganze im Herzen von Unity Township, einem unscheinbaren Teil des Lake County, der mehr Feldwege als Hochhäuser bietet, und doch ist das Echo der Schmieden noch hörbar, wenn der Wind über die alten Lagerhallen pfeift.
Ein kurzer Abstecher nach Piatt, das nur ein paar Meilen südlich liegt, zeigt, wie das Umland zwischen landwirtschaftlichen Feldern und den stillen Ufern des Lake Michigan balanciert. Ich nehme gern den South Shore Line von Chicago aus – kein Schnickschnack, nur ein zuverlässiger Zug, der dich mitten in die Stadt bringt, ohne dass du dich durch endlose Autobahnen quälen musst. Sobald du aus dem Zug steigst, merkst du, dass die Stadt nicht nur aus Beton und Stahl besteht, sondern aus Menschen, die stolz auf ihre Geschichte sind, aber trotzdem gern einen Kaffee in einem der kleinen, leicht schrägen Cafés am Main Street genießen. Und ja, ich verstehe den Hype um die alten Lagerhallen nicht ganz, aber die kleinen Boutiquen, die dort entstanden sind, sind echt super – ein perfektes Beispiel dafür, wie Hammond Sehenswürdigkeiten immer wieder überrascht, wenn man genau hinschaut.
Wer zum ersten Mal nach Hammond kommt, wird sofort bemerken, dass die Stadt mehr zu bieten hat, als man von einem Vorort im Schatten von Chicago erwarten würde – und das, obwohl ich selbst nie ein Fan von übertriebenen Stadt‑Propagandaslogans bin.
Mein persönlicher Lieblingsspot ist das Hammond Civic Center. Ich habe dort einmal ein kleines Jazz‑Konzert erlebt, das in einem der hinteren Säle stattfand; die Akustik war überraschend gut, und das Parken war fast ein Kinderspiel, solange man nicht am Freitagabend nach der Arbeit dort auftaucht, dann wird das Feld zu einem wahren Schlachtfeld aus Autos und gestressten Fahrern. Der Saal selbst ist ein bisschen wie ein Relikt aus den 70ern, aber das macht den Charme aus – kein Schnickschnack, nur ein bisschen Beton und ein paar alte Plakate, die von vergangenen Sportevents erzählen.
Ein kurzer Spaziergang führt dich zur Hammond Public Library. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, weil Bibliotheken ja meistens nur staubige Regale sind, aber hier gibt es ein modernes Medienzentrum, das sogar einen kleinen Café‑Bereich hat, wo ich einmal einen Cappuccino mit einem Hauch Zimt genossen habe, während ich durch die lokalen Geschichtsbücher blätterte. Das Personal ist freundlich, aber nicht übertrieben höflich – sie geben dir das Gefühl, dass du nicht die erste Person bist, die nach dem Weg zum nächsten Buch fragt.
Wenn du ein bisschen Geschichte schnuppern willst, dann schau dir die St. John the Baptist Catholic Church an. Das Gebäude stammt aus dem späten 19. Jahrhundert, und die Backsteingotik ist ein echter Hingucker. Ich erinnere mich, wie ich an einem sonnigen Sonntagnachmittag dort stand, während ein Chor probte – die Stimmen hallten durch die hohen Gewölbe und gaben dem Ort eine fast sakrale Atmosphäre, die man in den meisten modernen Vororten vergeblich sucht. Der Eintritt ist natürlich frei, und das Parken ist am Hintereingang ein wenig enger, aber das ist ein kleiner Preis für ein Stück lebendige Geschichte.
Ein kurzer Abstecher nach Süden bringt dich zum Unity Park. Der Name klingt fast zu optimistisch, aber die Grünflächen sind tatsächlich gut gepflegt, und es gibt einen kleinen Spielplatz, der für Familien mit Kindern ideal ist. Ich habe dort einmal ein Picknick mit ein paar Freunden gemacht, und wir haben uns über die „lokale Kunstinstallation“ am See unterhalten – ein paar Metallskulpturen, die mehr an ein Industrie‑Dekor erinnern als an etwas Künstlerisches, aber sie geben dem Ort einen gewissen Charakter. Und das Beste: Der Park ist rund um die Uhr geöffnet, also kannst du jederzeit dort vorbeischauen, wenn du einfach nur ein bisschen frische Luft brauchst.
Ein wenig weiter entfernt, aber immer noch im Einflussbereich von Hammond, liegt das alte Hammond Train Depot, das heute als kleines Museum dient. Ich habe dort eine Ausstellung über die Eisenbahngeschichte der Region gesehen, und es war faszinierend zu sehen, wie die Stadt einst ein wichtiger Knotenpunkt war. Die Ausstellung ist nicht riesig, aber die Originale – alte Fahrpläne, ein restaurierter Lokomotivführer‑Stuhl – fühlen sich authentisch an. Das Museum ist kostenlos, und das Parken ist auf dem kleinen Hof hinter dem Gebäude möglich, solange du nicht zur Mittagszeit dort bist, wenn die Schulklassen das Museum besuchen.
Für die, die nach einem Ort suchen, um den Tag mit einem kühlen Getränk ausklingen zu lassen, gibt es das Hammond Brewing Company (ein kleiner, unabhängiger Brauhaus‑Betrieb, der mehr als nur das übliche Bier anbietet). Ich habe dort einmal ein saisonales IPA probiert, das überraschend fruchtig war, und die Besitzer erzählten mir, dass sie das Rezept nach einem alten Familiengeheimnis aus den 1950ern entwickelt haben. Das Lokal hat eine lockere Atmosphäre, und das Parken ist direkt vor der Tür, was selten bei Bars in der Gegend der Fall ist.
Und weil ich nicht einfach nur die üblichen Hammond Sehenswürdigkeiten aufzählen will, muss ich noch die nahegelegenen Miller Woods erwähnen – ein Teil des Lake County Forest Preserve, das nur einen Katzensprung von der Stadtgrenze entfernt liegt. Die Wanderwege sind gut markiert, und ich habe dort ein paar Stunden damit verbracht, den Blick über den nahegelegenen Lake Michigan zu genießen. Es ist nicht direkt in Hammond, aber für jeden, der ein bisschen Natur abseits des städtischen Trubels sucht, ist das ein echter Geheimtipp.
Am Ende des Tages, wenn du dich fragst, ob Hammond wirklich etwas zu bieten hat, dann denk dran: Die Stadt mag klein sein, aber sie hat ein paar überraschend charmante Ecken, die man nur entdeckt, wenn man bereit ist, ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade zu wandern – und das ist genau das, was ich an diesem Ort am meisten schätze.
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