Mal ehrlich, wenn ich das Wort „Westport Sehenswürdigkeiten“ in den Mund nehme, denken die meisten an ein paar verstaubte Schilder, aber die wahre Geschichte dieses kleinen Flecks am Ohio River ist ein bisschen wie ein guter Bourbon: rau, überraschend und mit einem langen Abgang. Gegründet 1797 von ein paar mutigen Grenzgängern, die das Land nach dem Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg besiedelten, hat Westport Township im Oldham County seitdem mehr als nur ein paar Holzhütten überlebt – es hat ein eigenwilliges Flair entwickelt, das man nicht in jedem Reiseführer findet.
Ich erinnere mich noch, wie ich mit dem Zug von Louisville aus in den kleinen Bahnhof einbog, der kaum mehr als ein überdachter Wartebereich ist, und sofort das Gefühl bekam, hier würde die Zeit ein bisschen langsamer ticken. Die Einheimischen, die ich unterwegs traf, reden gern über das alte Mühlenrad am Fluss, das noch immer das Wasser knackt, als wolle es uns daran erinnern, dass hier früher echte Arbeit geleistet wurde. Wenn du mit dem Auto anreist, nimm die I‑71 bis zur Ausfahrt Oldham County und folge den Schildern nach Westport – die Fahrt ist kurz, aber die Landschaft lässt dich fast vergessen, dass du eigentlich nur einen Zwischenstopp planst.
Ein Spaziergang durch die Hauptstraße ist wie ein kurzer Zeitsprung: du siehst restaurierte Fachwerkhäuser, die von der ursprünglichen Siedlung zeugen, und gleichzeitig moderne Cafés, die den Duft von frisch gemahlenem Kaffee in die Luft werfen. Ich verstehe den Hype um die großen Metropolen nicht ganz, aber hier, zwischen den alten Eichen und dem leisen Rauschen des Flusses, finde ich eine Ruhe, die man sonst nur in den entlegensten Ecken der Welt findet. Und ja, wenn du dich fragst, ob es hier überhaupt etwas zu sehen gibt – die Westport Sehenswürdigkeiten, die ich gerade beschrieben habe, sind genau das, was diesen Ort zu einem unterschätzten Juwel macht.
Ich muss dir gleich gestehen, dass das, was ich an Westport am meisten liebe, nicht die überteuerten Souvenirläden, sondern das knarrende alte Gerichtsgebäude am Hauptplatz – das Westport Historic Courthouse. Es steht dort, seit die Stadt noch ein paar Pferdewagen und ein Dampfschiff hatte, und ich verstehe den Hype um diese Backsteinkulisse nicht ganz, aber die knisternde Geschichte, die aus den Mauern zu sprudeln scheint, ist einfach fantastisch. Wenn du dort ankommst, parkst du meistens problemlos am kleinen Parkplatz hinter dem Rathaus, außer samstags, wenn die ganze Stadt zum Flohmarkt strömt und du dich zwischen antiken Traktoren und selbstgemachten Marmeladen durchschlagen musst.
Ein kurzer Spaziergang die Hauptstraße hinunter führt dich zum Old Westport Schoolhouse, das heute ein Museum ist. Ich habe dort eine alte Fotografie von einem Jungen gefunden, der mit einem selbstgebastelten Drachen über den Ohio River flog – ein Bild, das mich jedes Mal daran erinnert, dass hier früher echte Abenteuer stattgefunden haben, nicht nur Instagram‑Selfies. Das Museum ist klein, aber die Ausstellung über die lokale Eisenbahngeschichte ist überraschend gut recherchiert, und ich habe sogar einen alten Fahrplan entdeckt, der noch immer das Herz eines jeden Eisenbahn‑Nerds höher schlagen lässt.
Wenn du genug von staubigen Hallen hast, schlendere zum Westport Riverfront Park. Der Weg entlang des Ohio River ist gesäumt von Bänken, die mehr nach „ich habe gerade einen Fisch gefangen“ als nach „ich habe einen Latte bestellt“ riechen. Ich habe dort einmal einen älteren Herrn getroffen, der mir erzählte, dass er hier jeden Morgen seine Angel auswirft, weil das Wasser „so klar ist, dass man fast die Sorgen sehen kann“. Praktisch: Es gibt ein paar öffentliche Toiletten, die selten besetzt sind, und das Parken ist direkt am Flussufer kostenlos – ein echter Bonus, wenn du mit dem Auto anreist.
Ein bisschen weiter flussaufwärts liegt das Westport Riverwalk, ein schmaler Pfad, der sich durch ein kleines Waldstück schlängelt und dann plötzlich an einer alten Mühle endet, die heute als Café dient – das Riverbend Café. Ich habe dort den besten frisch gebrühten Kaffee der Region gekriegt, und das Personal ist so freundlich, dass sie dir fast das Gefühl geben, du wärst ein Stammgast, obwohl du erst seit ein paar Stunden hier bist. Das Café hat keine WLAN‑Verbindung, was ich persönlich als Segen empfinde, weil ich mich endlich wieder auf das Rauschen des Flusses konzentrieren kann.
Natürlich darf man die Westport Farmers Market nicht auslassen, die jeden zweiten Samstag im Sommer stattfindet. Hier gibt es nicht nur frisches Gemüse, sondern auch handgemachte Seifen, die nach Lavendel und etwas zu viel Zitrus riechen – ein Duft, der dich sofort an die ländliche Idylle erinnert, die du in keiner Stadtbroschüre finden würdest. Ich habe dort einmal einen lokalen Imker getroffen, der mir ein Glas Honig schenkte, weil er meinte, ich hätte „zu viel von der Stadtluft“ eingeatmet.
Ein kurzer Abstecher zum Westport Ferry ist ebenfalls ein Muss. Der alte Raddampfer, der noch immer über den Ohio schippert, ist nicht nur ein Fotomotiv, sondern auch ein Stück lebendige Geschichte. Ich habe einmal den Kapitän gefragt, warum er das alte Gefährt noch betreibt, und er antwortete trocken: „Weil das Geld für einen neuen nicht reicht.“ Das ist das echte Westport – ein bisschen rau, ein bisschen charmant, und immer ein bisschen widerstandsfähig.
Wenn du nach einem Ort suchst, um den Abend ausklingen zu lassen, geh zum Bluegrass Brewing Co.. Das Lokal ist klein, die Biersorten sind überraschend vielfältig, und das Personal hat immer einen lockeren Spruch parat. Ich habe dort ein IPA probiert, das so bitter war, dass ich fast dachte, ich hätte versehentlich einen Schluck Zitronensaft getrunken – aber das ist genau das, was ich an Westport Sehenswürdigkeiten schätze: sie sind nicht immer glatt poliert, aber sie haben Charakter.
Zum Schluss noch ein kleiner Geheimtipp: Der Willow Grove Trail hinter dem alten Friedhof. Der Weg ist von Weidenbäumen gesäumt, die im Herbst ein fast mystisches Licht erzeugen. Ich habe dort einmal einen verlassenen Grabstein entdeckt, auf dem nur ein einzelnes Wort eingraviert war: „Freundschaft“. Keine Ahnung, wer das dort hinterlassen hat, aber es hat mich daran erinnert, dass Westport mehr ist als nur ein Punkt auf der Landkarte – es ist ein Sammelsurium aus Geschichten, die man nur entdeckt, wenn man bereit ist, ein wenig abseits der ausgetretenen Pfade zu wandern.
Der erste Halt, den ich mir immer vorstelle, ist das altehrwürdige Oldham County Courthouse in La Grange – ein griechisch‑klassizistisches Monument, das mehr Geschichten zu erzählen hat als die meisten Reiseführer. Ich habe dort einmal einen Rechtsstreit über ein verirrtes Huhn beobachtet; das war zwar nicht das, was ich erwartet hatte, aber die massive Kuppel und die knarrenden Holzbänke geben einem das Gefühl, Teil einer längst vergangenen Ära zu sein. Parken ist fast immer ein Klacks, solange man nicht am Samstagabend kommt, dann verwandelt sich das kleine Parkplatzgelände in ein Schlachtfeld aus hupenden Autos.
Nur ein paar Blocks weiter liegt das Oldham County Historical Society Museum, das eigentlich im selben Gebäude wie das Gerichtsgebäude residiert – ja, das ist ein bisschen verwirrend, aber das macht den Charme aus. Ich habe dort ein altes Tagebuch gefunden, das von einem Siedler aus den 1820ern stammt; die Handschrift war so krakelig, dass ich fast dachte, es sei ein moderner Graffiti‑Künstler. Trotzdem lohnt sich ein Blick, weil die Ausstellung über die lokale Landwirtschaft und die Eisenbahnverbindungen überraschend lebendig ist. Ein kleiner Hinweis: das Museum ist kostenlos, aber die Besucherzahl ist begrenzt, also lieber früh kommen, bevor die Einheimischen die letzten Plätze besetzen.
Ein kurzer Ausflug nach Süden führt mich zum Bernheim Arboretum and Research Forest. Das ist nicht irgendein Wald, sondern ein riesiges Naturschutzgebiet mit über 16 000 Hektar, das sowohl für Spaziergänger als auch für ambitionierte Mountainbiker etwas zu bieten hat. Ich habe dort einmal ein Picknick unter einem riesigen Eichenbaum gemacht, während ein Eichhörnchen mutig meine Sandwiches inspizierte – kein Witz, das Tier war fast so dreist wie die Touristen, die dort ständig Selfies machen. Der Eintritt ist freiwillig, aber die Spendenboxen sind gut versteckt, sodass man nicht das Gefühl hat, gleich ein Vermögen zu zahlen.
Zurück in der Nähe von Louisville liegt das Farnsley‑Moremen Landing, ein historischer Flusshafen, der heute als Museum und Veranstaltungsort dient. Ich war dort an einem warmen Sommerabend, als ein lokaler Folk‑Band ein Konzert gab; die Akustik am Ufer des Ohio River ist erstaunlich gut, und das Lichtspiel auf dem Wasser verleiht dem Ganzen eine fast mystische Atmosphäre. Der Zugang ist frei, aber das Parken kann an Wochenenden schnell voll werden, weil die Familien mit ihren Picknickkörben die Gegend lieben.
Ein weiteres Muss ist das Oldham County Fairgrounds, das jedes Jahr im August zum pulsierenden Herz der Region wird. Ich habe dort das erste Mal das Rinderstechen gesehen – ein Spektakel, das mehr Blut und Schweiß beinhaltet, als man von einer „County Fair“ erwarten würde. Die Stände mit hausgemachtem Apfelkuchen und die Karussells sind zwar kitschig, aber genau das macht den Charme aus. Praktisch: Die Anfahrt über die Highway 42 ist unkompliziert, und das Parken ist dank der riesigen Freiflächen kein Problem, solange man nicht das letzte freie Feld ergattert.
Für die, die lieber in Ruhe lesen, ist die Oldham County Library in La Grange ein stiller Rückzugsort. Ich habe dort einmal ein altes Mikrofilm‑Archiv entdeckt, das lokale Zeitungen aus den 1900er‑Jahren enthält; das war ein echter Fund für meine Recherche über die Region. Die Bibliothek hat kostenloses WLAN und gemütliche Sessel, aber das Café nebenan ist immer voll, weil die Einheimischen dort ihren morgendlichen Kaffee trinken.
Golfenthusiasten dürfen das Oldham Golf Club nicht verpassen. Der 18‑Loch‑Platz liegt in sanften Hügeln und bietet einen herrlichen Blick über die Felder. Ich habe dort einmal ein Spiel mit einem lokalen Bauern gespielt, der mir erklärte, dass er das Grün nur wegen der Aussicht pflegt, nicht wegen der Punktzahl. Das Clubhaus hat einen kleinen Pro-Shop, wo man günstige Golfbälle findet – ein echter Geheimtipp, wenn man nicht das ganze Geld für teure Marken ausgeben will.
Zu guter Letzt ein kurzer Abstecher zur St. James Catholic Church, einer kleinen, aber eindrucksvollen Kirche aus dem 19. Jahrhundert. Ich habe dort einmal eine Mitternachtsmesse besucht, bei der die Orgel so laut war, dass die Fenster zu zittern schienen. Die Architektur ist schlicht, aber die kunstvollen Glasfenster erzählen Geschichten aus der lokalen Geschichte, die man sonst nur in staubigen Geschichtsbüchern findet. Der Parkplatz ist klein, also besser früh kommen, wenn man einen guten Platz sichern will.
Westport mag klein wirken, doch die Umgebung sprüht vor interessanten Westport Sehenswürdigkeiten, die jedem Reisenden ein bisschen mehr als nur ein Foto vom Highway bieten – von historischen Gerichtsgebäuden über dichte Wälder bis hin zu lebendigen Festen, die das wahre Herz von Oldham County zeigen.
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