Mal ehrlich, wenn du dich fragst, warum gerade Vincennes in Indiana überhaupt einen Platz in deinem Reiseführer verdient, dann lass mich mit ein bisschen Geschichte starten: 1732 gründeten französische Händler hier das Fort de Vincennes, und das war wohl das erste europäische Pflaster, das den wilden Mittleren Westen berührte. Heute liegt das Ganze im gleichnamigen Vincennes Township, eingebettet im weitläufigen Knox County, und ich muss zugeben, das Flair ist ein Mix aus staubiger Pionierromantik und moderner Kleinstadt‑Alltagsroutine. Ich verstehe den Hype um die alten Militärbauten nicht ganz, aber das kleine Café an der Main Street, das ich jeden Morgen anstehe, ist echt super – dort gibt’s den besten Kaffee, den ich je in einem Ort mit weniger als 20 000 Einwohnern getrunken habe. Wenn du mit dem Auto anreist, nimm die I‑69, die dich direkt ins Herz der Stadt führt; der Bahnhof ist zwar ein Relikt, aber ein nettes Fotomotiv für Instagram‑Stories. Und ja, die „Vincennes Sehenswürdigkeiten“ sind nicht nur das alte Fort: das historische Rathaus, das jedes Jahr ein leicht schräges Straßenfest veranstaltet, und die ruhigen Felder rund um das Township, wo du im Sommer fast das Summen der Grillen über das leise Rauschen des nahegelegenen Wabash River hörst. Ich könnte jetzt noch stundenlang über die kleinen Buchläden und die eigenwilligen Einheimischen reden, aber das lässt sich besser vor Ort erleben – also, pack die Koffer und komm vorbei, bevor ich mich noch weiter in Nostalgie verliere.
Ich muss dir gleich gestehen: mein Lieblingsplatz in Vincennes ist das George Rogers Clark National Historical Park. Ja, genau das, wo du dich fühlst, als würdest du in einem schlecht gemachten Historienfilm mitspielen – nur dass hier die Bäume tatsächlich noch stehen und nicht nur als Kulisse dienen. Ich kam dort an einem lauen Samstagnachmittag, parkte am kleinen Besucherzentrum (Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem) und ließ mich von den alten Kanonen und den knarrenden Holzplanken in die Zeit zurückversetzen, als Vincennes noch die „Hauptstadt des Westens“ war. Der Blick über den Wabash River ist dabei nicht zu unterschätzen – ein bisschen zu viel Romantik für meinen Geschmack, aber hey, das ist ja das, was Touristen wollen.
Direkt neben dem Park liegt das Fort Sackville, das eigentlich das Herzstück der Vincennes Sehenswürdigkeiten bildet. Ich habe dort mehr Zeit verbracht, als ich zugeben will, weil ich mich in den kleinen Museen und den informativen Tafeln verfangen habe. Die Führung ist nicht gerade spektakulär, aber die Tatsache, dass du hier tatsächlich das alte Fort betreten kannst, das 1779 von George Rogers Clark erobert wurde, hat etwas Authentisches. Praktisch: Der Eintritt ist frei, und das Personal ist freundlich, wenn auch ein bisschen zu sehr damit beschäftigt, die Besucher mit historischen Anekdoten zu bombardieren – ein bisschen zu viel, wenn du mich fragst.
Ein kurzer Spaziergang führt dich zur St. Francis Xavier Cathedral, einer Kirche, die mehr über die religiöse Geschichte der Stadt verrät, als ich je erwartet hätte. Ich erinnere mich, wie ich einmal während einer Messe zufällig das Orgelspiel hörte – ein Klang, der fast so alt war wie die Stadt selbst. Die Architektur ist beeindruckend, aber das wahre Highlight ist das kleine Museum im Keller, wo du alte Bischofsroben und ein paar seltsame Reliquien bestaunen kannst. Wenn du dich fragst, ob das ein Muss ist: Ja, wenn du Kirchen magst, nein, wenn du nur an Bars interessiert bist.
Nun zum Gibson County Courthouse, einem Gebäude, das aussieht, als hätte jemand im 19. Jahrhundert ein bisschen zu viel Geld für Säulen und ein imposantes Dach ausgegeben. Ich habe dort ein paar Stunden verbracht, weil ich mich einfach nicht entscheiden konnte, ob ich die altehrwürdige Justizhalle oder das kleine Café im Erdgeschoss besuchen soll. Das Café serviert den besten Kaffee der Stadt – kein Witz, das ist wirklich gut – und das Parken ist direkt vor dem Gebäude, was für mich ein kleiner Glücksfall war, weil ich sonst wieder im Stadtzentrum nach einem freien Platz gesucht hätte.
Ein bisschen weiter, aber immer noch im Herzen von Vincennes, liegt das Red Skelton Museum of American Comedy. Ich war skeptisch, weil ich nicht sicher war, ob ein Comedy-Museum in Indiana überhaupt etwas zu bieten hat. Überraschenderweise ist das Museum ein wahres Schatzkästchen für Fans von klassischer Comedy: Originalkostüme, handgeschriebene Skripte und sogar ein altes Fernsehset, das aussieht, als hätte es jemand aus einem Secondhand-Laden gerettet. Ich habe dort mehr gelacht als in jeder anderen Museumstour, die ich je gemacht habe – und das ist ein Kompliment.
Wenn du nach einem Ort suchst, um einfach nur zu entspannen, dann geh zum Wabash Riverwalk. Der Fluss hat hier eine ruhige Seite, die man selten in Reiseführern findet, weil die meisten Leute lieber die historischen Stätten abklappern. Ich habe dort ein Picknick gemacht, während ein paar Boote gemächlich vorbeischippern – das ist das, was ich meine, wenn ich sage, dass Vincennes nicht nur Geschichte, sondern auch ein bisschen Natur zu bieten hat. Praktischer Hinweis: Es gibt ein paar öffentliche Toiletten in der Nähe des Parks, und das Parken ist am besten auf der gegenüberliegenden Straßenseite, weil die kleinen Parkplätze am Riverwalk schnell belegt sind.
Ein letzter Stopp, den ich nicht auslassen wollte, ist das Vincennes University Historic Campus. Die alten Backsteingebäude wirken, als hätten sie schon mehr Prüfungen und Partys überlebt, als man zählen kann. Ich habe dort einen kleinen Rundgang gemacht und bin zufällig in die Bibliothek gelaufen, wo ein Student gerade an einem Forschungsprojekt über die lokale Geschichte arbeitete. Das Gespräch war kurz, aber er hat mir ein paar Insider-Tipps gegeben, die in keinem Reiseführer stehen – zum Beispiel, dass das beste Frühstück im „Morning Glory Diner“ direkt gegenüber liegt, wo die Pfannkuchen fast so groß sind wie die Portionen im Museumscafé.
Also, wenn du das nächste Mal durch Vincennes fährst, vergiss nicht, dass diese Stadt mehr zu bieten hat als nur alte Gebäude. Sie hat Charakter, ein bisschen Zynismus und jede Menge kleine Überraschungen, die nur darauf warten, von einem leicht ironischen Reiseführer wie mir entdeckt zu werden.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee war das George Rogers Clark National Historical Park, das sich praktisch am Rande von Vincennes versteckt, wo die Geschichte noch nach Asphalt riecht. Ich habe dort ein Picknick auf der Wiese neben dem Monument gemacht, während ein älterer Herr in einem abgewetzten Militärhut mir erklärte, dass Clark hier 1779 das französische Fort gekapert hat – ein bisschen dramatischer, als es die nüchterne Gedenktafel vermuten lässt. Parken ist meistens ein Klacks, solange man nicht am Samstagabend kommt, dann wird das Feld zu einem kleinen Schlachtfeld aus Autos.
Ein kurzer Sprung über die State‑Road 57 führt mich zu den Angel Mounds State Historic Site, einem der am besten erhaltenen präkolumbianischen Dorfkomplexe im Mittleren Westen. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, ob ein prähistorisches Indianerdorf wirklich spannend sein kann, aber die erhabenen Erdwall‑Strukturen und das Museum, das Artefakte aus den 1400er Jahren ausstellt, haben mich völlig umgehauen. Während ich dort stand, hörte ich ein Kind laut rufen: „Schau, Mama, ein echter Indianer!“ – das war das lauteste Echo der Vergangenheit, das ich je erlebt habe. Der Parkplatz ist klein, also besser früh dort sein, wenn man nicht im Stau von Touristenbussen stehen will.
Weiter nördlich, fast ein Stück außerhalb des Kartenrasters, liegt Patoka Lake. Ich habe dort ein Kajak gemietet, weil ich dachte, das Wasser sei zu trüb für klare Sicht – und wurde eines Besseren belehrt. Das Wasser ist kristallklar, und die umliegenden Wälder bieten ein Panorama, das selbst den härtesten Stadtmuffel zum Seufzen bringt. Angeln ist hier ein beliebter Zeitvertreib, und ich habe tatsächlich einen Hecht an der Angel, den ich später wieder ins Wasser zurückgesetzt habe, weil ich nicht der Typ bin, der Trophäen sammelt. Das Parken ist großzügig, aber an den Wochenenden füllt sich das Besucherzentrum schneller als ein Schnellimbiss am Freitagabend.
Ein wenig weiter südwestlich, kaum ein Katzensprung von der Stadt, schlängelt sich der Wabash River durch die Landschaft. Ich habe dort ein altes, leicht rostiges Ruderboot gefunden, das ich kurzerhand ausprobierte – das Ergebnis war ein wackeliges, aber unvergessliches Ruderabenteuer, das mich an die Zeiten erinnerte, in denen die Pioniere hier ihre Waren transportierten. Der Fluss ist nicht nur ein schöner Fotospot, sondern auch ein beliebter Angelplatz; ich habe einen Barsch gefangen, der fast so groß war wie mein Frühstücksei. Der Zugang ist frei, aber das Ufer kann bei Regen rutschig werden, also festes Schuhwerk einpacken.
Für die, die lieber auf zwei Rädern unterwegs sind, gibt es den Wabash & Erie Canal Trail, ein 350 Kilometer langer Pfad, der hier in der Nähe einen besonders ruhigen Abschnitt bietet. Ich habe mir eine halbe Stunde Zeit genommen, um den Trail zu erkunden, und bin dabei über ein altes Schleusenhaus gestolpert, das heute als kleines Café dient – das beste Croissant, das ich seit Monaten gegessen habe, kam dort aus einer Backstube, die früher für Kanalschiffe Brot gebacken hat. Der Trail ist gut markiert, aber an den Kreuzungen mit Landstraßen muss man auf den Verkehr achten, denn die Autos halten sich nicht immer an die Regeln.
Ein weiteres, leicht übersehenes Juwel ist der Vincennes State Forest, ein Waldstück, das sich über mehrere Quadratmeilen erstreckt und zahlreiche Wanderwege bietet. Ich habe dort einen schmalen Pfad entdeckt, der zu einem kleinen, versteckten Wasserfall führt – ein perfekter Ort, um die Seele baumeln zu lassen, während die Vögel ihr morgendliches Konzert geben. Der Wald ist kostenlos zugänglich, und das Parken ist an den meisten Eingängen ausreichend, solange man nicht mit einer ganzen Schulklasse anreist.
Wenn man die Umgebung von Vincennes Township erkundet, merkt man schnell, dass die Vincennes Sehenswürdigkeiten weit mehr zu bieten haben als das, was man in den Reiseführern findet – von historischen Stätten über unberührte Natur bis hin zu versteckten Cafés entlang alter Kanäle. Jeder dieser Orte hat seinen eigenen Charme, und ich kann nur empfehlen, das Auto zu nehmen, das Handy auszuschalten und einfach loszuziehen.
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