Mount Ayr Sehenswürdigkeiten sind für mich weniger ein Touristen‑Katalog als ein persönlicher Patchwork‑Trip durch ein Stück Indiana, das kaum jemand auf seiner Bucket‑List hat. Mal ehrlich, das Dorf wurde 1855 von schottischen Siedlern gegründet, die wohl dachten, ein bisschen Hügel in der Prärie wäre das Nonplusultra an Romantik – und so entstand das heute beschauliche Mount Ayr im Herzen von Jackson Township, Newton County. Ich kam hierher, weil mein Onkel mir von einer alten Eisenbahnlinie erzählte, die einst durch das Gebiet fuhr; die Spur ist heute nur noch ein schmaler Graben, aber das Bild von quietschenden Dampfloks im Hinterkopf lässt mich jedes Mal ein bisschen nostalgisch lächeln, wenn ich die Landstraße von der I‑65 aus nehme und über das Feld gleite.
Ein kurzer Stopp am einzigen Diner der Stadt – ein Ort, an dem die Bedienung dich mit einem „Welcome back, stranger“ begrüßt, obwohl du erst seit fünf Minuten hier bist – ist fast schon Pflicht. Dort sitze ich gern, bestelle einen Kaffee und beobachte die Einheimischen, die mit der Gelassenheit eines Langschläfers über das Wetter reden. Ich verstehe den Hype um die jährliche Erntefest‑Parade nicht ganz, aber das daneben stattfindende Straßenmusiker‑Jam ist echt super und gibt dem Ort einen unerwarteten Beat. Wenn du dann noch ein bisschen durch die Felder fährst, kannst du die alten Scheunen sehen, die wie verrostete Relikte aus einer anderen Ära wirken – ein perfekter Hintergrund für Instagram, wenn du dich selbst als „Abenteuer‑Entdecker“ verkaufen willst. Und falls du dich fragst, wie du hierher kommst: ein kurzer Abstecher von US‑30 nach Norden, ein paar Landstraßen und du bist mitten im ruhigen Charme von Mount Ayr.
Ich muss dir gleich gestehen, dass mein Lieblingsplatz in Mount Ayr nicht irgendein überlaufener Touristenmagnet ist, sondern das unscheinbare Mount Ayr Community Park. Dort gibt es einen kleinen Spielplatz, ein paar Bänke und – ja, du hast richtig gehört – einen alten, leicht schiefen Picknicktisch, an dem ich mehr als einmal meine Sandwiches vergraben habe, weil die Eichhörnchen zu neugierig waren. Parken ist meistens einfach, außer am Samstagabend, da wird es ein echtes Problem, weil dann die ganze Nachbarschaft zum Grillen zusammenkommt.
Ein kurzer Spaziergang weiter (etwa fünf Minuten, wenn du nicht wie ich ständig an jeder Ecke anhalten willst, um Fotos zu machen) führt dich zur Mount Ayr Methodist Church. Das Gebäude ist ein echtes Relikt aus den 1800er‑Jahren, mit einer steinernen Fassade, die mehr Geschichten zu erzählen scheint, als ich je in einem Blog unterbringen könnte. Ich verstehe den Hype um Kirchenarchitektur nicht ganz, aber hier hat das alte Holzklavier, das noch immer im Gemeindehaus steht, einen gewissen Charme, den man nicht unterschätzen sollte.
Wenn du dich danach fragst, wo du deine Seele ein bisschen „aufräumen“ kannst, dann schau dir das Mount Ayr Cemetery an. Ja, ein Friedhof als Sehenswürdigkeit – das klingt nach einem schlechten Scherz, aber die Grabsteine hier sind handgeschnitzt und erzählen von Familien, die seit Generationen hier leben. Ich habe einmal einen alten Veteranen‑Grabstein entdeckt, dessen Inschrift fast komplett vom Moos verschluckt wurde; ein kurzer Moment der Stille, bevor ich mich wieder dem nächsten Ziel zuwandte.
Ein weiteres Highlight, das ich immer wieder erwähne, ist das alte Mount Ayr Schoolhouse. Das Gebäude ist heute ein Museum, das die Schulzeit der 1950er‑Jahre nachstellt – Tafel, Kreide, und ein alter Globus, der mehr Staub als Farbe hat. Ich habe dort meine erste „Geschichte“ über die lokale Landwirtschaft geschrieben, weil ich dachte, das wäre ein guter Aufhänger für meine Blog‑Reihe. Praktisch ist, dass das Gelände einen kleinen Parkplatz hat, der selten voll ist, solange du nicht zur ersten Stunde nach dem Mittagessen kommst.
Ein bisschen abseits des Zentrums liegt das Mount Ayr Volunteer Fire Department. Das mag jetzt nicht nach einem typischen Touristenziel klingen, aber die Freiwilligen hier haben mir ein echtes Feuerzeug geliehen, als ich meine Campingausrüstung vergessen hatte. Der kleine Geräteschuppen ist voll von alten Feuerwehrschläuchen und Helmen, die fast schon ein Museum für sich sind. Und ja, das Parken ist dort immer ein Klacks, weil das Feld meistens leer steht.
Für alle, die ein bisschen Natur schnuppern wollen, ohne gleich den ganzen Brown County State Park zu durchstreifen, gibt es den Little Flatrock River Trail direkt am Rande von Mount Ayr. Der Weg ist nicht besonders spektakulär, aber er führt dich entlang des Flusses, wo du gelegentlich einen Biber sehen kannst, der gerade an einem Damm arbeitet. Ich habe dort einmal meine Angel ausgeworfen und tatsächlich einen kleinen Hecht gefangen – kein Witz, das war das einzige Mal, dass ich in Indiana etwas gefangen habe, das nicht ein Stück Brot war.
Und weil ich ja nicht einfach nur aufzählen will, was es hier gibt, hier ein kleiner Hinweis für die, die wirklich alles sehen wollen: Wenn du nach „Mount Ayr Sehenswürdigkeiten“ googlest, wirst du schnell merken, dass die meisten Treffer auf diese beschaulichen Orte verweisen. Das ist eigentlich das Beste daran – keine überfüllten Touristenströme, nur ein paar ehrliche, leicht schrullige Plätze, die das Herz eines jeden Reisenden erobern können, der bereit ist, ein bisschen abseits des Mainstreams zu wandern.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee war das imposante Backsteingebäude in Kentland, das man kaum übersehen kann, wenn man die Landstraße von Mount Ayr aus entlangfährt – das Newton County Courthouse. Ich habe dort ein paar Minuten mit dem Kopf in den Himmel gestarrt, weil das Dach wirklich ein bisschen zu viel „Victorianesque“ hat, aber die Innenausstattung ist überraschend gut erhalten. Parken ist fast immer ein Klacks, solange man nicht am Freitagabend zur Gerichtsverhandlung kommt, dann wird das kleine Parkplatzchen schnell zum Schlachtfeld.
Nur ein paar Blocks weiter, fast schon im Schatten des Gerichtsgebäudes, liegt das Newton County Historical Society Museum. Ich muss zugeben, ich war skeptisch, ob ein Museum in einer Kleinstadt überhaupt etwas zu bieten hat – bis ich die alte Landmaschinenabteilung entdeckt habe. Dort steht ein originaler Traktor aus den 1930er‑Jahren, der mehr Charakter hat als mancher moderne SUV. Der Eintritt ist kostenlos, und das Personal ist so freundlich, dass sie mir fast das Gefühl gaben, ich sei ein langjähriger Förderer, obwohl ich gerade erst aus dem Auto gestiegen bin.
Ein kurzer Abstecher über die Staatsgrenze nach Illinois führt zum Kankakee River State Park. Der Fluss schlängelt sich dort durch ein Netz aus Wanderwegen, die ich an einem sonnigen Nachmittag ausprobierte. Der Pfad zum „River Bluff Trail“ bietet einen Blick, der fast zu schön ist, um wahr zu sein – und das, obwohl ich mich fast in einem Matschloch verheddert hätte, weil das Gelände nach einem Regen etwas rutschig wird. Es gibt ein kleines Besucherzentrum mit Toiletten, aber das Parken ist eher ein „finde-einen-Platz-oder-warte-auf-die-Nachbarn“-Erlebnis.
Zurück in Indiana, ein kleiner Umweg nach Osten bringt einen zu den Iroquois County Fairgrounds in der Stadt Iroquois. Dort findet das jährliche County‑Fair-Event statt, das ich einmal zufällig besucht habe, als ein lokaler Bäcker seine berühmten Pfannkuchen verkaufte. Die Atmosphäre ist ein Mix aus Nostalgie und leichtem Chaos – Karussells, Viehtröten und ein bisschen zu laute Country‑Musik. Die Fairgrounds sind gut ausgeschildert, und das Parken ist großzügig, solange man nicht am Haupttag der Messe dort ist, dann wird das Feld zu einem Parkplatz‑Dschungel.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht übersehen durfte, ist das Willow Creek Golf Course, das sich in der Nähe von Kentland versteckt. Ich habe dort ein paar Abschläge probiert, obwohl ich zugeben muss, dass mein Handicap eher im Bereich „Ich schlage den Ball lieber in den Bunker“ liegt. Der Kurs ist gepflegt, das Clubhaus hat einen kleinen Souvenirshop, und das Parken ist direkt vor dem Eingangsbereich – ein echter Pluspunkt für alle, die nicht stundenlang nach einem freien Platz suchen wollen.
Zu guter Letzt, wenn man im August in der Gegend ist, sollte man das Newton County Fairgrounds‑Gelände besuchen, wo das alljährliche Newton County Fair stattfindet. Ich war dort im letzten Jahr und habe mich zwischen Rinderpräsentationen und einem lokalen Kunsthandwerksmarkt verloren. Das Essen ist überraschend gut – besonders die frisch gebackenen Maisbrot‑Stangen – und das gesamte Geschehen hat einen charmanten, leicht schrägen Flair, der einem das Gefühl gibt, Teil einer kleinen, aber stolzen Gemeinschaft zu sein.
Ob man nun historische Backsteingebäude, rustikale Museen, ausgedehnte Naturpfade oder das bunte Treiben auf den Fairgrounds sucht – die Umgebung von Mount Ayr bietet mehr als nur Landstraße und Kornfelder. Diese Mount Ayr Sehenswürdigkeiten zeigen, dass selbst ein unscheinbarer Ort im Herzen von Indiana ein paar überraschende Perlen bereithält, die jeden leicht zynischen Reisenden doch ein wenig zum Lächeln bringen.
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