Mal ehrlich, wenn du nach „Camden Sehenswürdigkeiten“ suchst, stell dir zuerst vor, dass du in einem winzigen Stück Indiana landest, das mehr Geschichte hat, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Camden wurde 1835 angelegt, benannt nach dem gleichnamigen Ort in New Jersey, und hat seitdem kaum an Größe, aber dafür an Charakter gewonnen – ein typisches Beispiel für ein Dorf, das sich im Schatten größerer Städte behauptet. Ich fahre gern mit dem Zug nach Indianapolis und springe dann in den lokalen Bus, weil das die schnellste Möglichkeit ist, das ländliche Flair zu spüren, ohne sich im Stau zu verheddern. Wenn du dann endlich im Herzen von Jackson Township ankommst, merkst du sofort, dass die Straßen noch nach den alten Eisenbahnschienen riechen – ein Duft, den ich irgendwie beruhigend finde, obwohl ich den ganzen Hype um „rustikale“ Cafés nicht ganz nachvollziehen kann. Trotzdem, das kleine Café an der Main Street ist echt super, weil die Besitzer hier noch wissen, wie man einen echten Milchkaffee macht, ohne das ganze Instagram-Gedöns. Und ja, die alte Kirche aus dem 19. Jahrhundert ist ein Muss, nicht weil sie besonders spektakulär ist, sondern weil sie das einzige Bauwerk ist, das noch die Geschichten der ersten Siedler flüstert. Ein kurzer Abstecher zum nahegelegenen County-Friedhof lässt dich die Namen deiner Vorfahren fast schon hören – ein bisschen morbide, aber irgendwie passend für einen Ort, der so sehr an seiner Vergangenheit hängt. Und wenn du dann wieder zurück ins Auto steigst, denkst du vielleicht: „Camden Sehenswürdigkeiten? Nicht das, was man in Reiseführern findet, sondern das, was man fühlt, wenn man hier steht.“
Ich muss dir gleich gestehen, dass mein Lieblingsort in Camden nicht irgendeine hippe Rooftop-Bar ist – das gibt es hier schlichtweg nicht – sondern das alte Camden Town Hall. Das knarrende Backsteingebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert hat mehr Charakter als manch teure Kunstgalerie in Indianapolis, und das liegt nicht nur am knarrenden Holzboden, den ich bei meinem ersten Besuch fast mit einem Stuhl ausgetauscht habe. Wenn du mit dem Auto ankommst, parke einfach am kleinen Parkplatz hinter dem Rathaus; das ist meistens ein Klacks, außer sonntags, wenn die örtliche Seniorengruppe ihre Bingo‑Nacht veranstaltet und plötzlich jeder einen freien Platz beansprucht.
Ein kurzer Spaziergang die Hauptstraße hinunter führt dich zum Camden Public Library. Ich verstehe den Hype um riesige, moderne Bibliotheken nicht ganz, aber hier gibt es eine erstaunlich gut sortierte Sammlung von regionalen Geschichtsbüchern, und das Personal kennt jeden Stammgast beim Namen – das ist fast schon ein soziales Netzwerk. Ich habe dort einmal ein Buch über die Wabash River gefunden, das ich nie gelesen habe, weil ich lieber draußen war, aber das war ein guter Vorwand, um die Bibliothekscafé‑Ecke zu testen – der Kaffee ist kein Witz, er ist tatsächlich stark genug, um dich nach einem langen Tag im Feld wachzuhalten.
Wenn du dann genug von staubigen Regalen hast, schau dir das Camden Community Park an. Der Park ist klein, aber er hat einen Spielplatz, ein kleines Baseballfeld und einen Picknickbereich, der an sonnigen Samstagen von Familien überrannt wird. Ich habe dort einmal ein improvisiertes Frisbee‑Turnier mit ein paar Einheimischen gestartet, weil das Wetter so herrlich war, dass ich dachte, ich könnte wenigstens ein bisschen Bewegung in den Tag bringen. Parken ist hier praktisch immer möglich, solange du nicht gleichzeitig das Baseballspiel und das Picknick besetzen willst – das führt zu interessanten Diskussionen über Platzansprüche.
Ein bisschen weiter nördlich, direkt am Ufer der Wabash River, liegt die Camden Bridge (U.S. 421). Ich habe das erste Mal die Brücke überquert, weil ich dachte, das wäre ein schneller Weg zum nächsten Supermarkt, und plötzlich stand ich mitten im Sonnenuntergang, während ein Fischer mir ein freundliches Nicken zuwarf. Die Brücke ist nicht gerade ein Touristenziel, aber sie bietet einen überraschend guten Blick auf den Fluss, und wenn du ein bisschen Zeit hast, kannst du dort ein paar Fotos schießen, die nicht jeder hat – das ist zumindest ein kleiner Sieg für den Instagram‑Feed.
Ein weiterer Punkt, den ich nicht verschweigen will, ist die St. John the Baptist Catholic Church. Das Gebäude ist ein schlichtes, aber gut erhaltenes Beispiel für die ländliche Kirchenarchitektur des frühen 1900er‑Jahres. Ich habe dort einmal an einem Sonntagsgottesdienst teilgenommen, nur um die Akustik zu testen – und ja, die Orgel klingt tatsächlich besser als in manch modernen Konzertsaal. Wenn du dich fragst, ob du dort überhaupt rein darfst, keine Sorge: Die Türen stehen immer offen, und die Gemeinde ist freundlich genug, dich mit einem Lächeln zu begrüßen, selbst wenn du nur kurz die Stille genießen willst.
Für die, die ein bisschen Geschichte schnuppern wollen, gibt es das Camden Historical Society Museum. Das Museum ist klein, aber es beherbergt Artefakte aus der Gründerzeit, alte Landkarten und ein paar vergilbte Fotografien, die zeigen, wie das Städtchen einst aussah, bevor die ersten Autos die staubigen Straßen eroberten. Ich habe dort einmal ein altes Tagebuch gefunden, das von einem Farmer aus den 1920er‑Jahren handgeschrieben war – das hat mich mehr über das harte Leben hier nachdenken lassen, als jede moderne Touristenbroschüre je könnte.
Und zum Abschluss, weil ich nicht einfach so aufhören kann, muss ich noch das Camden Diner erwähnen, das sich seit den 1950er‑Jahren kaum verändert hat. Der Service ist schnell, das Essen ist solide (die Pfannkuchen sind echt super), und das Personal kennt dich beim Namen, sobald du das zweite Mal hier bist. Parken ist direkt vor dem Diner möglich, aber sei gewarnt: An Freitagen, wenn die lokale Highschool ihr Footballspiel feiert, wird das Parken zu einem kleinen Abenteuer – das ist dann fast schon Teil des Erlebnisses.
Also, wenn du das nächste Mal überlegst, ob du dir die Camden Sehenswürdigkeiten anschauen willst, denk dran: Hier gibt es keinen übertriebenen Glanz, aber jede Ecke hat ihren eigenen, leicht zynischen Charme, den ich persönlich nicht missen möchte.
Der erste Ort, den ich überhaupt erwähnen muss, ist das historische Herz von Delphi, nur eine halbe Stunde von Camden entfernt – das imposante Carroll County Courthouse, das 1875 aus dem Stein gehauen wurde und heute noch wie ein steifer Oberst in der Stadt steht. Ich habe dort einmal versucht, ein Foto zu schießen, und wurde von einem begeisterten Touristen mit einem Megafon übertönt, der lautstark die Geschichte des Gebäudes rezitierte – ein echter Moment, der mir zeigte, dass manche Menschen wirklich alles aus ihrer Heimat herausholen wollen. Parken ist am besten auf dem kleinen Parkplatz hinter dem Rathaus, der meistens frei ist, solange nicht gerade das jährliche Gerichtssaal‑Konzert stattfindet.
Ein paar Straßen weiter liegt das Carroll County Historical Society Museum, ein kleines, aber feines Museum, das mehr Staub als Glanz hat – und genau das macht es für mich so charmant. Dort habe ich ein altes Tagebuch gefunden, das von einem Farmer aus den 1890er Jahren stammt; das war das Highlight meines Besuchs, weil ich plötzlich das Gefühl hatte, in einer anderen Zeit zu stehen, während ein Kind neben mir lautstark über die neuesten TikTok‑Trends diskutierte. Das Museum ist kostenlos, und das Parken ist praktisch direkt vor der Tür, aber am Samstagnachmittag kann es dort schnell voll werden, weil die Schulklassen auf Exkursion sind.
Wenn du lieber die Natur willst, dann schnapp dir dein Fahrrad und folge dem Wabash River Heritage Trail, der sich wie ein schmaler, grüner Faden durch die Landschaft zieht und knapp an Camden vorbeiführt. Ich habe den Trail im Herbst 2023 ausprobiert, als die Blätter ein Feuerwerk aus Rot- und Gelbtönen malten – ein Anblick, der fast jedes Instagram‑Filter überflüssig macht. Der Einstiegspunkt bei der alten Eisenbahnbrücke ist gut ausgeschildert, und das Parken ist dort ein Stückchen ein Feld, also bring ein paar Stühle mit, falls du dich ausruhen willst.
Ein bisschen weiter östlich, fast wie ein geheimer Ausflug, liegt der Mississinewa Lake State Park. Ich gestehe, ich habe den Hype um den See erst nach einem missglückten Angelausflug verstanden, als ich plötzlich von einer Gruppe Kanufahrer überholt wurde, die lauthals über die „perfekte Wellenlage“ diskutierten. Der See ist riesig, das Wasser klar, und das Angeln ist hier wirklich gut – zumindest, wenn du Geduld hast. Das Parken ist am Hauptzugang kostenlos, aber an Wochenenden kann es dort ein kleines Chaos geben, weil die Familien mit Picknickdecken die Plätze besetzen.
Zurück in der Nähe von Camden, aber nicht zu übersehen, ist das Old Mill Museum in Delphi. Das alte Mühlrad knarrt noch immer, wenn der Wind durch die Schindeln pfeift, und das Museum bietet einen Einblick in die industrielle Vergangenheit der Region. Ich habe dort einmal eine Führung mit einem ehemaligen Müller erlebt, der mehr Geschichten über das „gute alte Korn“ erzählte, als ich je für möglich gehalten hätte. Das Parken ist direkt vor dem Museum, und das Gelände ist klein genug, dass du in wenigen Minuten wieder auf der Straße bist.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht verschweigen will, ist die Carroll County Fairgrounds. Jedes August wird hier das größte Spektakel der Gegend abgehalten – ein Mix aus Viehschauen, Fahrgeschäften und einer Menge von lokalen Essensständen, die alles von Fried Chicken bis zu Käsespießen anbieten. Ich habe dort einmal ein Stück Apfelkuchen gegessen, das so trocken war, dass ich fast das Wasser aus meinem Mund gespült habe, aber das Lachen der Kinder und das Kreischen der Achterbahn haben das wieder wettgemacht. Parken ist am besten auf den hinteren Feldern, weil die vorderen Plätze schnell voll sind, besonders wenn das Wetter gut ist.
Zu guter Letzt ein kleiner, aber feiner Ort: die Wabash River Bridge bei Delphi, ein historisches Stahlkonstrukt, das über den Fluss spannt und ein beliebter Fotospot für Einheimische ist. Ich habe dort einmal ein Selfie gemacht, das dank des Sonnenuntergangs fast wie ein Gemälde wirkte – bis ein vorbeifahrender Traktor das Bild mit einem lauten „Honk!“ ruinierte. Das Parken ist am besten auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses, wo du ein bisschen mehr Ruhe findest.
Ob du nun auf der Suche nach Geschichte, Natur oder ein bisschen lokaler Kuriosität bist, die Umgebung von Camden hat mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick vermuten würde – ein Mix aus Museen, Trails, Seen und guten alten County‑Fairs, die alle zusammen ein ziemlich überzeugendes Bild von Camden Sehenswürdigkeiten zeichnen.
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