Was Zanesfield Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die stille Art, mit der Geschichte hier an jeder Straßenecke schnarcht, während ich mich frage, warum ich überhaupt hierhergekommen bin. Die Gründung des Dorfes reicht zurück ins frühe 19. Jahrhundert, als Pioniere aus Pennsylvania das Land in Jefferson Township besiedelten und das kleine Städtchen nach dem einflussreichen Zane-Familiennamen benannten – ein Name, der heute mehr als ein GPS‑Punkt ist. Ich habe das erste Mal die alte Hauptstraße entlanggefahren, als ich von Logan, der County‑Hauptstadt, über die State Route 47 kam; das war ein kurzer, aber überraschend malerischer Abstecher, denn die Landstraße schlängelt sich zwischen Feldern, die seit Generationen dieselben Maiskörner wie damals tragen.
Einmal angekommen, spürt man sofort, dass die Menschen hier ein eigenwilliges Gemüt haben: freundlich, aber mit einem leichten Augenzwinkern, das sich in den Gesprächen über das jährliche Erntedankfest oder das örtliche Schützenverein‑Treffen zeigt. Ich habe mich in ein kleines Café gesetzt, das mehr nach Hausmannskost riecht als nach Hipster‑Latte, und dabei beobachtet, wie die Einheimischen – meist mit einem Augenzwinkern – über die „großen“ Städte reden, während sie gleichzeitig stolz auf ihr ruhiges Leben sind.
Für alle, die das authentische Ohio abseits von Touristenströmen suchen, bietet Zanesfield eine Kulisse, die gleichzeitig nostalgisch und überraschend lebendig ist. Und ja, wenn man nach Zanesfield Sehenswürdigkeiten fragt, bekommt man hier keine überfüllten Touristenpfade, sondern ein ehrliches Stück Land, das noch immer nach dem Klang von Pferdehufen und dem Duft von frisch gemähtem Heu riecht.
Die Geschichte von Zanesfield beginnt lange vor dem ersten Eisenbahnwagen, der hier hielt, und ich habe das Gefühl, dass das alte Schulgebäude‑Museum das beste Beispiel dafür ist, wie ein kleiner Ort seine Vergangenheit nicht nur bewahrt, sondern sie regelrecht zelebriert. Das einstige Zanesfield‑Schulhaus, das jetzt als historisches Museum dient, liegt mitten im Dorf und ist ein wahres Schatzkästchen aus staubigen Klassenbüchern, handgezeichneten Landkarten und einer Sammlung von Fotos, die zeigen, wie die ersten Familien hier ihre Felder pflügten. Ich erinnere mich, wie ich als Kind mit meiner Großmutter dort stand, während sie mir von den harten Wintern erzählte, die die frühen Siedler aushalten mussten – ein bisschen kitschig, aber ehrlich, das ist das Herzstück von Zanesfield.
Ein kurzer Spaziergang weiter führt dich zum Zanesfield Community Park, wo die Kinder heute noch lautstark über das neueste Fußballspiel diskutieren, während die Älteren auf den Bänken sitzen und die Sonne genießen. Der Park ist überraschend gut gepflegt, und das Parken ist meistens ein Klacks – ein kleiner Parkplatz hinter dem Spielplatz reicht, außer samstags, wenn das Sommerfest losgeht und dann wird das Ganze zu einem kleinen Chaos, das ich aber irgendwie liebe.
Wenn du ein bisschen mehr Ruhe suchst, schau dir die United Methodist Church an, ein steinernes Bauwerk aus den 1850er Jahren, das mehr Geschichten zu erzählen hat als man in einem ganzen Tag hören könnte. Ich habe einmal an einem Sonntag dort ein kleines Konzert erlebt – die Akustik war so gut, dass sogar das Klirren meiner Kaffeetasse im Hintergrund fast wie ein Orgelklang wirkte. Der Pastor, ein echter Charakter, erklärte mir, dass das Kirchgebäude nie renoviert wurde, weil „es so gut ist, wie Gott es geschaffen hat“, und ich musste schmunzeln, weil das irgendwie sowohl Stolz als auch ein bisschen Sturheit ist.
Ein kurzer Abstecher zum Zanesfield Cemetery ist fast wie ein Spaziergang durch ein lebendiges Geschichtsbuch. Die Grabsteine der Gründungsfamilien – die Zanes, die Haines, die McCoys – sind kunstvoll verziert und erzählen von Kriegen, Ernten und verlorenen Lieben. Ich habe dort einmal einen alten, halb verfallenen Grabstein entdeckt, auf dem nur das Wort „Hope“ eingraviert war; das hat mich nachdenklich gestimmt, weil es die ganze Stimmung des Dorfes irgendwie einfängt: ein bisschen melancholisch, aber immer hoffnungsvoll.
Das Town Hall ist ein weiteres Muss, wenn du dich für lokale Politik interessierst – oder einfach nur ein gutes Fotomotiv suchst. Das Backsteingebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert strahlt eine fast schon majestätische Schlichtheit aus, und das Innere ist mit alten Stadtprotokollen und einer Reihe von Porträts von Bürgermeistern geschmückt, die alle dieselbe ernste Miene tragen. Ich habe dort einmal einen Ratstreffen beobachtet, bei dem die Diskussion über die neue Müllabfuhr fast so spannend war wie ein Thriller, nur dass das Ende immer mit einem „Ja, das machen wir so“ endet. Und ja, das Wort Zanesfield Sehenswürdigkeiten klingt hier fast zu formell, aber das ist eben das, was man in einem kleinen Ort wie diesem erwarten kann – ein bisschen Stolz, ein bisschen Selbstironie.
Wenn du im Sommer zufällig in der Stadt bist, darfst du das Zanesfield Summer Festival nicht verpassen. Es ist ein buntes Durcheinander aus Fahrgeschäften, lokalen Handwerkern und einer Menge von Menschen, die sich scheinbar nie genug von Hot Dogs und Karottenkuchen bekommen können. Ich habe dort einmal versucht, an einem Ringwurf-Wettbewerb teilzunehmen, und nach drei erfolglosen Versuchen wurde ich von einem älteren Herrn mit einem Augenzwinkern dazu eingeladen, einfach das Bier zu trinken und das Spektakel zu genießen – das ist das wahre „Zanesfield‑Erlebnis“.
Zum Abschluss noch ein kleiner Hinweis für alle, die gerne stöbern: Die Hauptstraße von Zanesfield hat ein winziges Antiquitätengeschäft, das von einer Dame geführt wird, die mehr Geschichten über jedes Stück zu erzählen hat, als ein Reiseführer je schaffen könnte. Ich habe dort ein altes, handgefertigtes Holzspielzeug gefunden, das mich an meine Kindheit erinnerte, und die Besitzerin bestand darauf, dass ich es mit nach Hause nehmen sollte – ein kleiner, aber feiner Abschluss einer Reise, die mehr Charme hatte, als man von einem Ort mit weniger als 500 Einwohnern erwarten würde.
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