Was Orland Sehenswürdigkeiten so besonders macht, ist die stille Art, mit der Geschichte hier an jeder Straßenecke schnarcht, während ich mit meinem Kaffee durch die Hauptstraße schlurfe. Gegründet 1835 von Pionieren, die wohl dachten, ein bisschen Wald und ein Fluss würden das Paradies ausmachen – und sie hatten recht, zumindest für die, die gern alte Scheunen und knarrende Holzbrücken bewundern. Millgrove Township, das unscheinbare Verwaltungsstück, das Orland umgibt, fühlt sich manchmal an wie ein vergessenes Kapitel in einem staubigen Geschichtsbuch, doch genau das ist sein Charme.
Ich muss zugeben, ich verstehe den ganzen Hype um die „rustikalen“ Farmhäuser nicht ganz, aber das wackelige Schild vor dem alten Postamt, das noch immer „Orland“ verkündet, hat etwas ehrlich Anziehendes. Wenn Sie mit dem Auto aus South Bend kommen, folgen Sie einfach der I‑80 bis zur Ausfahrt 30 und lassen Sie das GPS auf „Orland, IN“ laufen – das Navi wird Sie nicht enttäuschen, versprochen.
Ein kurzer Abstecher zum nahegelegenen Lake James, wo Einheimische im Sommer ihre Boote anlegen, gibt Ihnen das Gefühl, dass hier Natur und Geschichte Hand in Hand gehen, ohne dass jemand laut schreit. Und ja, wenn Sie nach „Orland Sehenswürdigkeiten“ googeln, werden Sie schnell merken, dass das wahre Highlight nicht ein Museum ist, sondern das stille Lächeln der Bewohner, das Sie beim Vorbeigehen fast übersehen können.
Dieser Reiseführer lädt Sie ein, mit mir einen kleinen, aber eigenwilligen Streifzug durch Orland, Township of Millgrove, Indiana zu machen – ja, genau das winzige Städtchen, das man auf der Landkarte kaum findet, weil es zwischen Kornfeldern und ein paar alten Scheunen liegt.
Ich fange am liebsten mit dem Orland Mill an, weil das Ding das Herzstück der Stadt ist und gleichzeitig das einzige, was hier ein bisschen Geschichte atmet. Der alte Wassermühlenbetrieb, der 1855 ans Werk ging, steht noch immer am Rande des St. Joseph River, und das nicht nur als rostiger Relikt. Wenn man im Sommer das leise Rauschen des Wassers hört, fühlt man sich fast wie in einem Westernfilm – nur ohne die Cowboys und mit mehr Mücken. Parken ist meistens einfach, solange man nicht am Samstagabend kommt, dann wird das Feld hinter der Mühle zum Schlachtfeld für Wohnwagen. Ich habe dort einmal ein Picknick gemacht, und während ich meine Sandwiches aß, kam ein älterer Herr vorbei, der mir erklärte, dass die Mühle einst das ganze Korn für die Region mahlte. Ich verstehe den Hype um alte Mühlen nicht ganz, aber das knarrende Holz und die knappe Informationstafel daneben geben dem Ganzen einen gewissen Charme.
Ein kurzer Spaziergang weiter liegt das Orland Historical Society Museum, das in einem umgebauten Schulhaus aus den 1920er Jahren untergebracht ist. Hier gibt es mehr als nur staubige Fotos – echte Artefakte aus der Gründerzeit, ein alter Holzstuhl, den man fast noch benutzen könnte, und ein handgeschriebenes Tagebuch eines Bauern, das von einer Flut im Jahr 1913 berichtet. Ich habe das Museum an einem regnerischen Donnerstagnachmittag besucht; die einzige Ablenkung war das gelegentliche Quietschen der alten Holztreppe. Das Personal ist freundlich, aber nicht gerade begeistert, wenn man nach Eintrittspreisen fragt – weil es ja kostenlos ist, versteht sich.
Wenn man nach etwas Grünfläche sucht, führt der Weg zum Orland Community Park. Der Park ist klein, aber er hat einen Baseballplatz, ein paar Bänke und einen Spielplatz, der mehr rostige Ketten als moderne Schaukeln bietet. Ich habe dort einmal ein lokales Baseballspiel beobachtet; die Spieler waren mehr daran interessiert, die Sonne zu genießen, als das Spiel zu gewinnen. Parken ist hier ein Kinderspiel, weil das Parkhaus (einfach ein offenes Feld) nie voll ist, außer wenn das jährliche Dorffest stattfindet – dann gibt es mehr Stände als Sitzplätze.
Ein weiteres Highlight, das ich nicht auslassen kann, ist die Orland Public Library. Ja, eine Bibliothek in einem Ort, wo das lauteste Geräusch das Muhen der Kühe ist. Die Bibliothek ist ein kleines, aber gemütliches Gebäude aus Backstein, das von einer freundlichen Bibliothekarin geleitet wird, die immer ein Lächeln auf den Lippen hat, selbst wenn man nach einem Buch über moderne Kunst fragt. Ich habe dort ein altes Almanach aus den 1900er Jahren gefunden, das überraschend viele Informationen über die lokalen Ernten enthält. Das ist wohl das einzige Mal, dass ich in einer Bibliothek mehr über Mais als über Literatur gelernt habe.
Für die, die ein bisschen Nostalgie suchen, gibt es das Orland Cemetery, ein Friedhof, der mehr Geschichten erzählt als jede Touristenbroschüre. Die Grabsteine reichen von schlicht bis übertrieben verziert, und einige tragen Inschriften, die an die harten Zeiten der Pionierzeit erinnern. Ich habe dort einen alten Veteranen gefunden, dessen Grab mit einer handgeschnitzten Holztafel markiert ist – ein echter Hingucker. Das Gelände ist gut gepflegt, und das Parken ist direkt neben dem Eingang möglich, solange man nicht versucht, gleichzeitig ein Picknick zu veranstalten.
Ein kurzer Abstecher führt zum Orland River Bridge, einer unscheinbaren Stahlbrücke, die über den St. Joseph River führt. Sie ist nicht besonders fotogen, aber wenn man im Winter über die gefrorene Oberfläche läuft, bekommt man das Gefühl, als würde man über ein Stück Geschichte gleiten. Ich habe dort einmal einen lokalen Angler getroffen, der mir erzählte, dass er seit über 30 Jahren dort fischt und dass die Brücke das einzige stabile Bauwerk ist, das den Fluss überquert – ein Lob für die Ingenieure aus den 1950er Jahren.
Natürlich darf man die Orland Sehenswürdigkeiten nicht vergessen, die man am besten zu Fuß erkundet, weil das Auto hier eher ein Hindernis als ein Hilfsmittel ist. Die Stadt ist klein genug, dass man nach einem kurzen Spaziergang wieder am Ausgangspunkt ist, aber groß genug, um ein paar überraschende Ecken zu entdecken. Ich habe das Gefühl, dass Orland ein Ort ist, an dem man die Zeit ein wenig langsamer vergehen lässt – nicht, weil es romantisch ist, sondern weil es einfach nicht viel zu tun gibt. Und das ist irgendwie befreiend.
Der erste Halt meiner kleinen Odyssee war das Pokagon State Park, das nur ein kurzer Katzensprung von Orland entfernt liegt – etwa 12 Meilen, also ein bisschen mehr als ein gemütlicher Spaziergang, aber kaum genug, um das Auto zu vergessen. Ich habe dort das berühmte toboggan‑Rennen ausprobiert, weil ich dachte, das sei ein Muss, und muss zugeben, dass das Rutschen den Winterblues fast vertreibt. Der See ist kristallklar, und das Angeln ist hier fast schon ein Ritual; ich habe einen Hecht gefangen, der fast so groß war wie mein Ego nach dem ersten Schwung. Parken ist meistens ein Klacks, außer an den Wochenenden im Hochsommer, wenn das Feld voller Familien mit Picknickkörben ist und das Einparken zur Geduldsprobe wird.
Ein paar Meilen weiter, über die Grenze nach Michigan, liegt das Lake James. Ich verstehe den Hype um die „Lake‑James‑Vibes“ nicht ganz – das Wasser ist zwar schön, aber das wahre Highlight ist das kleine Fischerdorf, das sich um den See schmiegt. Dort gibt es ein winziges Café, das den besten Kaffee serviert, den ich seit meiner ersten Reise nach Seattle hatte. Ich habe dort einen alten Angler getroffen, der mir erzählte, dass er seit den 70ern jeden Sommer hier fängt; das Gespräch war ein echter Einblick in die lokale Geschichte, die man sonst nur aus Broschüren kennt.
Wenn man dann noch ein bisschen weiter nach Norden fährt, stößt man auf das Chain O'Lakes State Park in Michigan. Das ist nicht irgendein Park, sondern ein Netzwerk aus fünf miteinander verbundenen Seen, das sich wie ein Labyrinth aus Wasserwegen anfühlt. Ich habe dort ein Kajak gemietet und mich durch die stillen Kanäle geschoben, während die Sonne über den Wellen glitzerte – ein Bild, das man kaum in Worte fassen kann, aber das ich trotzdem versuche, weil ich ja ein bisschen poetisch sein will. Das Parkhaus ist klein, also besser früh da sein, sonst muss man am Rand parken und den Weg zu Fuß zurücklegen.
Zurück in Indiana, darf man das charmante Städtchen Angola nicht auslassen. Die Innenstadt ist ein Mix aus alten Backsteingebäuden und modernen Cafés, und das Steuben County Historical Museum dort beherbergt eine Sammlung von Artefakten, die die Geschichte der Region lebendig macht. Ich habe dort ein altes Tagebuch gefunden, das von einem Pionier aus den 1830ern stammt – ein echter Schatz für Geschichtsliebhaber. Das Museum liegt direkt am Hauptplatz, sodass man nach dem Besuch problemlos einen Spaziergang durch die kleinen Boutiquen machen kann.
Ein weiteres Highlight, das ich immer wieder gern erwähne, ist das Steuben County Fairgrounds. Das Gelände ist das Herzstück vieler lokaler Veranstaltungen, von Jahrmärkten bis zu Old‑Time‑Fahrzeugshows. Ich war dort während der Herbstmesse, und das Geruch von gebrannten Mandeln mischte sich mit dem Klang von Karussells – ein Bild, das fast zu kitschig klingt, aber genau das ist der Charme. Parken ist hier ein Kinderspiel, weil das Gelände riesig ist, und man kann fast überall einen Platz finden.
Für die, die lieber auf dem Wasser unterwegs sind, ist der St. Joseph River ein unterschätztes Juwel. Ich habe dort ein Kajak gemietet und bin flussaufwärts gepaddelt, vorbei an alten Mühlen und kleinen Dörfern, die kaum jemand auf den Touristenkarten findet. Das Wasser ist ruhig, und die Ufer sind gesäumt von Bäumen, die im Herbst ein Feuerwerk aus Farben bieten. Der Zugang zum Fluss ist kostenlos, und das Parken am öffentlichen Bootsanleger ist meist problemlos, solange man nicht am Wochenende kommt, wenn die Angler das Ufer besetzen.
Zu guter Letzt ein kurzer Abstecher zum Angola Speedway. Ich war dort an einem Freitagabend, als ein lokales Dirt‑Racing-Event stattfand. Die Atmosphäre war laut, das Adrenalin hoch, und die Fahrer schienen mehr Spaß zu haben als die Zuschauer. Ich habe ein paar Runden mit einem Freund gedreht, und obwohl ich kein Profi bin, war das Gefühl, über die staubige Bahn zu flitzen, einfach unvergleichlich. Das Parken ist direkt neben der Strecke, also kein Stress, und das ganze Geschehen ist ein gutes Beispiel dafür, wie lebendig die Gemeinschaft hier ist.
Wer also nach einem authentischen Stück Indiana sucht, findet in der Umgebung von Orland mehr als nur Felder und Landstraßen – von den waldigen Pfaden des Pokagon State Parks über das glitzernde Wasser von Lake James bis hin zu den historischen Gassen von Angola – gibt es jede Menge Orland Sehenswürdigkeiten, die das Herz jedes Reisenden höher schlagen lassen, selbst wenn man dabei ein bisschen zynisch bleibt.
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